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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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das gesamte Zelt ging wie eine Welle ein erstauntes Atmen.
    Felicitas schien das alles gar nicht zu bemerken. Sie rief den Tieren Befehle zu, die sofort ausgeführt wurden. Auf einem der großen Tiger konnte sie sich sogar setzen und von einer aufgebauten Plattform zur anderen springen. Der Auftritt war ein voller Erfolg.
    Mit einem Flackern erlosch das Licht. Helfer eilten herbei, bauten alles in Windeseile wieder ab. Die Vorhänge flatterten und der Strahl grellen Lichtes fiel plötzlich wieder in die Mitte der Manege.
    Nodin , der Messerwerfer trat hervor. Erwartungsvolles Flüstern war zu hören. Von oben sanken einige Luftballons herab. Nodin wirbelte um die eigene Achse und schleuderte immer wieder die Arme von sich. Nur wer ganz genau hinsah, erkannte wie sich das Licht auf kleinen Metallsplittern widerspiegelte, die auf die Ballons zuflogen und sie zerplatzen ließen. Sie waren mit glitzernden Schnipseln gefüllt, die nun herabregneten. Gedämpfte Stimmen verliehen der Überraschung einen Klang. Kinder und Frauen streckten begierig die Hände nach dem glitzernden Staub aus und erfreuten sich an dem Schimmern.
    Holzplatten wurden gebracht, junge Frauen räkelten sich davor. Die Messer trafen zielsicher ihre Umrisse. Eine dieser Schönheiten warf Früchte und kleine Holzplaketten und ließ einmal einen Adler, der eine Zielscheibe hinter sich herzog losfliegen. Nodin traf alles. Das Tier kehrte unversehrt zurück, in der Scheibe steckten jedoch drei Dolche fest.
    Sein Abgang war nicht weniger spektakulär. Ein Jongleur warf einen gewaltigen schwarzen Umhang in die Luft. Das Stück Stoff schien einen Moment zu schweben. Nodin sprang hinein. Kurz darauf tauchte Damian aus demselben Umhang heraus auf.
    Ein Aufschrei ging durch die Menge, der sich noch steigerte, als der Umhang langsam zu Boden sank, Damian ihn auffing und sich umlegte. Da war er nun, der Frauenschwarm schlechthin und Faith hörte schon einige weibliche Stimmen über ihn flüstern. Der Zauberer war wieder einmal Blickfang.
    Nur Faith hatte keine Augen für ihn. Der Umhang hatte sie gebannt. Der Umhang, den sie gewaschen hatte, der sie in den Fluss gezogen hatte und fast ihr Untergang gewesen war. Bis Aaron kam. Der Engel der Hoffnung. Sie seufzte und ein Lächeln überzog ihr Gesicht.
    Damians Lieblingspart begann, wenn er einen Zuschauer in die Manege holte. Er führte ein Mädchen, vielleicht siebzehn, ins Rampenlicht. Sie strahlte vor Stolz und Glück und hatte nur Augen für den Magier. Dieser betrachtete sie jedoch nur mit kaltem Lächeln, warf ihr den Umhang über, so dass sie nicht mehr zu sehen war. Mit einem Ruck zog er das Tuch wieder zur Seite. Das Mädchen war verschwunden! Ein Raunen erhob sich und Unruhe lief durch die Reihen.
    Hatte er schon wieder übertrieben? Das letzte Mal hatte er bereits ein Mädchen verschwinden lassen, das fast nicht zurückgekommen wäre. Rufe wurden hinter Faith laut. Er konnte doch nicht schon wieder die Aufführung in Gefahr bringen. Warum erlaubte er sich immer einen solchen Unfug?
    Doch dann hob Damian die Hände. Einige schnelle Bewegungen. Der Umhang flatterte wie in einem Wirbelsturm und plötzlich … stand sie wieder dort.
    Allerdings war ihr Blick vollkommen leer. Selbst über die Distanz sah Faith, dass etwas nicht stimmte. Das Mädchen bewegte sich langsam und abgehakt, als wäre sie nicht Herr über ihren Körper. Dann war der Auftritt vorüber. Die junge Frau wankte zu ihrer Begleitung und verschwand im dunklen Zuschauerraum. Niemand kümmerte sich mehr darum.
    Mit einem Mal erschienen Linien in der Manege, die Feuer fingen. Mit einem lauten Knistern erhob sich ein Feuerball, der explodierte und Aramis erscheinen ließ. Die Menge war begeistert. Rufe und Klatschen wurden laut.
    Der Feuerkünstler war wieder einmal in Hochform. Aramis malte sich überkreuzende Striche und Linien, Wellen und Kreise mit dem Schweif seiner Flammen in die Luft.
    Doch das alles war nichts im Vergleich zu dem, was noch folgte. Eine gewaltige Flamme loderte in die Luft und schien einen Moment dort zu verharren. Aramis griff direkt hinein. Lillians Gestalt war darin erschienen. Er nahm die Fuchsfrau an der Hand und zog sie in die Manege, während sich das Feuer wieder verflüchtigte. Ein Aufschrei ließ die Reihen erbeben und einige Zuschauer sprangen auf. Faiths Blick hing an der zarten Berührung zwischen Aramis und Lillian. Einen Augenblick hielt er ihre Hand noch fest, während bei der Füchsin ein Lächeln auf dem

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