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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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doch …
    Er hatte sie geliebt … wirklich geliebt …
    „Wohin sind sie?“ Es gab nur einen Weg, wie sie die Wahrheit herausfinden konnte.
    „Wie bitte?“ Die Frau gab sich verwirrt.
    „Wohin sind die beiden gegangen? Welchen Ort haben Sie ihnen empfohlen?“ Allmählich stieg Panik in ihr auf. Sie musste so schnell wie möglich zu ihm.
    „Aber Sie wollen das Paar doch nicht etwa stören?“, etwas blitzte in den Augen der Fremden.
    „Nein, ich …“, Lillian stockte, „… eines der Pferde …“, sprudelte sie schließlich hervor, „Mia würde es nicht verkraften, wenn einem der Pferde etwas zustoßen würde. Und im Moment ist eines von ihnen sehr krank. Sie würde jede Verabredung dafür unterbrechen … und Aramis … könnte es sich nicht verzeihen, sie in einer solchen Situation von ihren Freunden getrennt zu haben.“ Die Worte brannten wie flüssige Lava in ihrer Seele. Sich eine derartige Lüge auszudenken, schien alles in ihr auszutrocknen. Die beiden auch nur annähernd als Paar zu sehen, zerbrach mehr in ihr, als sie aushalten konnte. Sie hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten.
    „Natürlich … o, wie schrecklich.“ Mitgefühl spiegelte sich auf dem Gesicht der Frau. „Wenn das so ist …“ Sie kramte in einer kleinen Tasche. „Hier! Ein kleiner Wegweiser zu dem Ort in der Stadt.“
    „Vielen Dank.“ Lillian griff nach dem Stück Papier und wirbelte herum. Kaum hatte sie den Zirkus hinter sich gelassen, fiel sie auf alle Viere. Ihr Körper schien zu schrumpfen. Als sie den Boden berührte, waren ihre Hände zu Pfoten geworden, die durch die Landschaft hetzten, den Zettel hatte sie zwischen ihren Zähnen. Den Blick auf die Stadt gerichtet, die sich vor ihr erhob.
    ***
    Es dauerte seine Zeit und Lillian war vollkommen erschöpft. Sobald sie die Anfänge der Stadt erreicht hatte, hatte sie sich wieder in Frauengestalt begeben. Ihr Körper war an seine Grenzen gestoßen. Doch sie lief weiter. Die Straßen verzweigten sich, der Weg führte sie immer weiter in dunkle Gassen und abgelegene Orte.
    Die Nachtmenschen hatten bereits die Straßen erobert. Dirnen, die sich an Straßenlaternen lehnten, Männer, die zu den Pubs und Opiumhöhlen torkelten und sich den Frauen an den Hals warfen.
    Lillian versuchte, sie zu ignorieren, einfach weiterzulaufen. Wieder kam sie an eine Abzweigung und … prallte mit etwas zusammen. Die Füchsin stürzte mit einem unterdrückten Schrei zu Boden.
    Ihr Gegenüber gab einen Laut von sich, der einem Grunzen ähnelte.
    Einen Augenblick lag Lillian auf den kalten Steinen. Alles schmerzte, ihr Körper war ausgelaugt und wollte am liebsten liegen bleiben. Mühsam rappelte sie sich auf.
    Ihr Gegenüber, eine Frau mit seltsamem Blick, fluchte vor sich hin. Sie schien etwas zu suchen und nicht auf Lillian zu achten!
    „Au!“, Lillian zog verwirrt die Hand zurück. Ein Schnitt war in ihrer Handfläche. Ein sauberer, kleiner Schnitt aus dem unaufhörlich Blut floss. Erst als sie sich umsah, entdeckte sie ein kleines, glitzerndes Skalpell, auf das sie sich aus Versehen gelehnt hatte. Für einen Augenblick blieb ihr Blick daran hängen. Sie hatte andere S orgen. Sie musste Aramis finden.
    Sie eilte weiter, zog immer wieder den Zettel hervor und verglich die Straßennamen. Einige Male musste sie umdrehen, da an manchen Stellen kein Durchkommen war. Sie schlitterte weiter, geriet ständig mit irgendwelchen Menschen zusammen und wurde plötzlich herumgerissen.
    „Was treibst du hier?“, zischte sie eine Frau an. Ihr Atem stank nach Alkohol, ihre Zähne waren nur noch zum Teil vorhanden. Die Haare hatte sie auftoupiert und zu einer wilden Frisur hochgesteckt. Ihr Kleid war von einem dreckigen Grün und zeigte mehr Ausschnitt als Lillian es je bei einer Frau gesehen hatte.
    „Ich … ich suche jemanden“, keuchte sie verwirrt.
    „Du suchst jemanden?“ Die Frau spuckte etwas Dunkles auf den Boden. Wahrscheinlich Kautabak. „Suchen wir nicht alle jemanden?“ Sie stieß Lillian zurück, dass diese an die Wand prallte.
    Was wollte die Frau nur von ihr?
    „Das hier ist unser Revier!“, wurde sie angefaucht. Von der Seite kamen weitere Frauen auf sie zu. Alle ähnlich obszön gekleidet und aufgetakelt.
    „Du hast hier nichts zu suchen!“, meinte eine von ihnen. Während sie Lillian immer weiter einkreisten.
    „Es kann hier … sehr gefährlich werden …“, sagte sie Frau im grünen Kleid, „… für ungebetene Gäste.“
    Lillian schluckte. Sie presste sich an die

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