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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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kenne jemanden, der … der dein Feuer löschen kann.“
    Die Worte brannten sich in seinen Geist. Aramis sah zu ihr. Er sah sie an, seine Augen brannten. War das ein Witz? Wenn ja, war es der schlechteste Moment, den sie hatte wählen können.
    Trotzdem hielt er inne. Einen Augenblick herrschte Stille.
    „Ist das dein Ernst?“, betonte er jedes Wort nachdrücklich.
    „Ja … ich … ich kann dich zu ihr bringen“, meinte sie.
    Sein Blick haftete an Mia.
    Ihre Augen begannen zu leuchten.
    „Lass uns gehen.“ Er nahm sie an der Hand und drehte sie um.
    Mia lächelte. Mit schnellen Schritten schlug sie den Weg zu ihren Pferden ein. Kurz darauf preschten sie London entgegen.
    ***
    „Aramis? Aramis???“, Lillian lief aufgeregt durch das Lager. Sie hatten so viel Zeit zusammen verbracht, und jetzt war er einfach verschwunden. Das konnte nicht wahr sein! Sie hatte doch gespürt, dass er sie liebte.
    Die Flammen! Er hatte sie nicht unter Kontrolle gehabt. Im ersten Moment war sie erschrocken, mehr als erschrocken. Das Feuer hatte sie direkt angegriffen und verbrannt. Auf ihrem Arm fanden sich noch die Folgen der Verbrennung: dieses Zeichen, eine dunkle Flamme.
    Trotzdem wollte sie ihn wieder. Er gehörte zu ihr. Sie beschloss, noch einmal zum Zirkus zu gehen. Vielleicht hatte er sich dorthin zurückgezogen.
    Im Zirkus war es ruhig. Die Besucher waren längst gegangen, die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Lillian eilte zwischen den Buden umher und sah sich um. Sie drehte sich schließlich um und … stoppte.
    Vor ihr stand doch noch eine Besucherin, die sich etwas verloren umsah. Um diese Zeit? Eigentlich wollte sie sie erst ignorieren, ging dann aber doch auf sie zu.
    „Entschuldigen Sie“, Lillian nickte ihr freundlich zu. „Der Zirkus hat geschlossen. Sie sollten nach Hause gehen.“
    „Ich denke nicht.“ Die Frau sah sie an und lächelte.
    „Wie?“ Lillian blinzelte verwirrt.
    „Entschuldigung, aber wenn ich in ihre Augen sehe, dann scheine ich hier genau richtig zu sein.“ Die Dame hatte einen Schirm in der Hand, den sie schließlich zusammenfaltete und herabsinken ließ.
    „Wie meinen Sie das?“ Ein seltsames Gefühl beschlich Lillian.
    „Dieser Zirkus“, die Fremde machte eine ausholende Bewegung, „ist ein wahres Kunstwerk. So viele Wesen auf einem Fleckchen. So viele … Rassen, die sich sonst vielleicht nie begegnen würden.“
    „Sie wissen was das hier ist?“ Lillian war geschockt. Bisher hatte noch keiner der Besucher den ganzen Zauber durchschaut. Wahrscheinlich, weil ihn niemand durchschauen wollte.
    „Man fühlt, wenn seinesgleichen anwesend sind.“ Ihr Blick wurde träumerisch. „Und es tut so gut zu sehen, dass manche aus den Reihen der eigenen Herkunft ihr Glück finden.“
    Die Frau war seltsam. Etwas an ihr störte Lillian, doch sie konnte es nicht in Worte fassen.
    „Dieser Feuerkünstler, herrlich“, schwärmte sie. „Es tut gut, zu sehen, dass er liebt. Es ist selten.“ Mit langsamen, wandernden Schritten ging die Fremde weiter. Lillian sah ein wenig schüchtern zu Boden. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Dass er mit einem so reinen Wesen unterwegs ist.“ Sie seufzte. „Ein sehr schönes Paar. Finden Sie nicht?“
    „Reines Wesen?“ Lillians Lächeln verschwand augenblicklich. „Aber … wen … meinen Sie?“ Jedes Wort blieb ihr im Hals stecken.
    „Diese Reiterin natürlich.“ Ein Leuchten trat in die Augen der Besucherin. „Dieses kleine, zarte Wesen, das so unglaublich gut mit Pferden umgehen kann. Sie ist sicher von einem Einhorn berührt worden. Schon erstaunlich, dass die Menschen Dämonen und Lichtwesen nicht unterscheiden können. Sie hassen einfach alles, deshalb ist das Mädchen ja bei euch, nicht wahr?“
    „Ich … ich denke … das muss … ein Irrtum sein“, die Worte kratzten in Lillians Kehle. Jeder Ton verlangte ihre gesamte Energie.
    „Nein, ich bin mir ganz sicher.“ Jedes Strahlen, jedes Lächeln der Fremden zerbrach etwas in Lillian. „Ich habe noch mit der Kleinen geredet und ihr gesagt, wohin sie mit ihrem Geliebten gehen kann.“
    „Was?“ Die Hände der Füchsin zuckten und ballten sich zu Fäusten. Das konnte nicht wirklich passieren. Aramis liebte sie, er würde niemals eine andere …
    Oder doch? Hatte er nicht einen ähnlichen Ruf wie Damian? Hatte er nicht ebenso die Frauen ausgenutzt und missbraucht?
    Er hatte sie zurückgelassen. War er deswegen geflohen?
    Die Worte brannten sich in ihre Gedanken. Aber Aramis war

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