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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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angetrieben von der Gier nach ihr. Die Flammen wurden stärker, berührten ihre Haut.
    Ein Brandmal! Es loderte in ihm auf. Er wollte sie kennzeichnen, mit einem unauslöschlichen Zeichen markieren. Ein für alle mal. Er packte sie am Oberarm.
    Lillian riss die Augen auf. Sie versuchte ihn wegzustoßen, der Hitze zu entkommen.
    Aramis hielt sie unerbittlich fest. Die Explosion brannte sich direkt in ihre Haut. Hitze durchdrang ihren Schutz. Mit einem Mal fing alles um sie herum Feuer und der brennende Schmerz breitete sich aus. Lillian kreischte auf. Sie wälzte sich wild hin und her und entkam schließlich tatsächlich aus Aramis’ Gewalt.
    Er lag im Gras. Es schien als würde er eben aus einem Albtraum erwachen. Die Füchsin war einige Schritte entfernt und hielt sich den Arm. Das Feuer hatte wieder aufgehört, ein leichter Nebel hatte sich um sie gelegt. Er wollte zu ihr gehen, stockte.
    Las er Angst in ihren Augen?
    „Lillian“, er schluckte schwer. Was sollte er sagen? Dass er sie besitzen wollte, dass er nicht Herr über seine Handlungen war? Mit einem Mal schien alles im Chaos zu enden. Etwas in ihm wurde stärker, grub sich mehr und mehr an die Oberfläche. Die letzte Nacht war voller Energie gewesen. Ein unerschöpflicher Quell. Es war wie eine Sucht. Dann sah er das Mal auf ihrem Arm. Das Abbild einer dunklen Flamme, die ihre Haut verunzierte.
    Er riss sich von ihrem Anblick los und ballte die Hand zur Faust. Er musste weg, bevor er sie in den Flammentod beförderte.
    Doch da spürte er eine Hand an der seinen. Wie war sie so schnell zu ihm gekommen? Ihre Augen fixierten ihn, wollten ihn nicht gehen lassen, obwohl eine Sekunde zuvor noch die Angst darin gebrannt hatte.
    Abhängigkeit? War es doch wie bei den anderen Frauen?
    „Liebst du mich?“, erklang ihre Stimme.
    Er fühlte sich wie ein Ertrinkender, aber ihre Hand schien nicht die Rettung, sondern eine Falle zu sein. Ein loser Strohhalm, der nicht nur ihn, sondern vor allem sie vernichten würde. Aber diese Verlockung, diese Stimme und diese Augen. Es ließ ihn nicht mehr los.
    Wie konnte er jemandem wie ihr wiederstehen? Wie konnte er sie alleine lassen nach diesem Moment, den sie beide erlebt hatten?
    „Lillian, bitte geh“, hauchte er und versuchte sich gegen den Sog zu stellen, der ihn unaufhörlich zu ihr trieb.
    Ein Glanz lag in ihren Augen, wie Aramis ihn noch nie bei einem Wesen gesehen hatte. Es war als würden ihre Augen zu Wasser werden. Ein Wasser, das vielleicht alles in ihm auslöschen konnte.
    Lillians Blick ging nach unten. „Aramis“, keuchte sie. „Deine … Hand.“
    Sofort sah er dorthin. Feuer! Schon wieder!
    Mit einem Fluch schüttelte er die Flammen ab. Er hatte es nicht einmal gemerkt!
    Was, wenn er es in Zukunft noch weniger bemerkte und kontrollieren konnte?
    Ein Bild stieg in seinen Gedanken auf. Lillian sah ihn aus aufgerissenen Augen an. Sie lag unter ihm, wurde von seinem Körper am Boden gehalten. Die Flammen leckten an ihren Haaren, vereinten sich mit dem Rot und ließen die junge Frau in einem Inferno aufgehen.
    Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle. Um ihn stoben Funken in die Luft.
    Mit einem Keuchen stieß er sie weg. Er musste verschwinden. Weg von ihr! Seine Beine trugen ihn so schnell es nur ging. Mit einem Ruck durchbrach er den Traum, landete wieder in der Realität. Abend, die Sonne ging schon unter. Wie lange waren sie zusammen gewesen?
    Er schüttelte den Kopf. Es war egal. Er musste eine Lösung finden.
    Antigone! Er musste zu ihr, musste ihr sagen, was passiert war. Vielleicht konnte sie Lillian vor ihm retten. Vielleicht konnte sie –
    Er prallte gegen etwas. Ein spitzer Schrei erklang und Aramis stürzte über einen schmalen Körper.
    „Verdammt!“ Er rappelte sich auf. Unter ihm lag Mia, die kleine Pferdedompteurin. Ihre dunklen Augen starrten zu ihm auf.
    „Aramis?“, erklang ihre leise Stimme. Sie versuchte sich aufzurappeln. Es kümmerte ihn nicht. Er wollte schnell weiter. „Warte!“, rief sie ihm hinterher.
    „Was?“, zischte er. Er hatte keine Nerven, sich jetzt mit einem Kind zu unterhalten.
    „Ich … ich …“, sie verfiel ins Stottern und brach ab.
    „Für so etwas habe ich keine Zeit“, fauchte er. „Geh zu deinen Pferden oder sonst wohin, wo du nicht im Weg bist.“
    „Ich kann dir helfen,“ sagte sie hastig.
    Aramis verharrte mitten in der Bewegung. „Wie willst gerade du mir helfen können?“
    Mia schluckte sichtlich. Sie faltete die Hände vor der Brust. „Ich

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