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Zitronentagetes

Zitronentagetes

Titel: Zitronentagetes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Winnetou in einer Sauna vereint – kein schlechter Tag heute.«
    »Ich nehme mal an, Brad Pitt ist das Synonym für mich?«, erkundigte er sich amüsiert.
    »Wie schlau du bist.«
    »Ja. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass man in deinem Gesicht lesen kann wie in einem offenen Buch?«
    »Ich hoffe sehr, du irrst dich.«
    »Tut mir leid für dich. Aber du hattest vorhin nicht übel Lust, jemanden von uns zu vernaschen.«
    Da seine Worte genau ins Schwarze trafen, versuchte sie, ihr Erschrecken zu verbergen.
    »Gib dir keine Mühe.«
    »Na gut. Ein bisschen Zärtlichkeit hin und wieder ist bestimmt kein vermessenes Bedürfnis.«
    »Nein.«
    »Ich gebe zu, dass ich seit einiger Zeit gewissermaßen im Zölibat lebe.«
    »Aha.«
    »Lass mich überlegen, es müssten … Herrje, seit über fünf Jahren .« Sie seufzte aus tiefstem Herzen.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ich fürchte, ja. Wie man sieht, kann man trotzdem ganz gut zurechtkommen. Überhaupt wird Sex überbewertet, glaub mir.«
    Marc brach in schallendes Gelächter aus.
    Blödmann … Floriane fühlte sich plötzlich verunsichert. Entschlossen schlüpfte sie in ihre warmen Häschen-Hausschuhe mit den grauen Schlappohren.
    »Was ist das denn?« Marc starrte auf ihre Füße.
    »Normalerweise bevorzuge ich Pantoletten mit einem Korkfußbett, aber die sprengen momentan meine … Nun, diese hier waren im Sonderangebot …«
    »Verstehe. Ist auch nichts dagegen zu sagen. Nur während der Jagdsaison solltest du ein bisschen vorsichtig sein.«
    »Natürlich, ich kann auf mich aufpassen.«
    Als Kevin nach Hause kam, deckte Flo gerade den Abendbrottisch.
    »Hi Marc.«
    »Sportsfreund.«
    »Stell dir vor, mein Schatz, Marc kommt gerade aus Neuseeland. Er ist dort vom 328 Meter hohen Sky-Tower gesprungen .«
    »Bungee-Jumping, cool.«
    Während des Essens unterhielt Marc Kevin und sie mit seinen Urlaubserlebnissen. Er beschrieb Oakland, die Hauptstadt Neuseelands, berichtete vom Americas Cup, der bekanntesten Segelregatta auf dem Atlantik. Die Stadt hatte sich sogar den Beinamen City of Sails zugelegt. Als sie beide große Augen machten, fuhr er fort, die Harbour Bridge und die beeindruckende Skyline zu schildern.
    Flo schickte Kevin schließlich duschen und begann, das Geschirr abzuspülen. Aus dem Wasserhahn lief lediglich ein kleines Rinnsal. »Jetzt muss ich schon wieder an dieser Mischbatterie rummurksen.«
    »Das ist Sache des Vermieters«, stellte Marc klar.
    Da Flo jedoch für diesen Monat noch die Miete schuldig war, wollte sie dem Menschen lieber nicht begegnen. Wieder einmal sprach ihr Gesicht offenbar Bände, denn Marc erkundigte sich nach Werkzeug. Sie wies auf den Wandschrank. »Ich hoffe, du hältst das nicht für eine billige Anmache. Es sieht aus wie in einem Hollywoodfilm.«
    Offensichtlich wusste er, was er tat, denn kurz darauf lief ein angemessener Wasserstrahl in ihr Spülbecken.
    »Dieser Bude weine ich keine Träne nach. Bei Charlotte muss ich auch keine Kaution von zwei Monatsmieten hinterlegen. Das wäre nämlich übel geworden. Zu dem Zweck habe ich schon in zwei Kreditinstituten vorgesprochen. Nach Aussage dieser fröhlichen Bankangestellten habe ich keinerlei Sicherheiten zu bieten und daher sehen sie sich außerstande, meinem Wunsch zu entsprechen.«
     
    *
     
    Bereits eine Woche später packten Flo und Kevin ihre Habe zusammen. Sie stapelten die Kartons und Kisten am Bordstein übereinander. Als Kevin erneut nach oben rannte, spürte Flo von hinten eine Berührung.
    Sie fuhr herum. »Oh! Hallo Mr. Hobbs.«
    Just im gleichen Moment ging ihr Nachbar zu Boden. Der alte Mann verlor das Gleichgewicht, als er von einer schweren Einkaufstasche getroffen wurde.
    »So nicht! Junge Mädchen sind kein Freiwild«, rief eine Passantin. »Ich habe genau beobachtet, wie der alte Knacker sich an Sie ranmachen wollte. Glauben Sie mir, solche Typen kenne ich nur allzu gut.« Ihre hohe Stimme überschlug sich.
    »Ähm …« Flo sah verwirrt erst zu Mr. Hobbs und dann zu der jungen Frau. Sie kam ihr vage bekannt vor. Rasch half sie ihrem Nachbarn auf die Füße.
    »Sind Sie verrückt geworden?« Er funkelte Flos vermeintliche Beschützerin an. »Ich sollte die Polizei holen.«
    »Tun Sie das. Dann kann ich denen gleich ein paar nette Dinge über Sie erzählen. Solche geilen Böcke gehören kastriert.«
    Erschüttert starrte Floriane zu der jungen Frau hinüber.
    Der arme Hobbs lief rot an. »Mrs. Usher, ich wollte wirklich nicht …«
    »Natürlich

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