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Zitronentagetes

Zitronentagetes

Titel: Zitronentagetes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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wird bald Schnee geben, herrlich. Ich bin froh, dass die Affenhitze des Sommers vorbei ist.«
    »Ich nicht, mir ist kalt.«
    »Typisch Südstaatler. Aber den Helden spielen wollen, damals, nach dem Reitunfall ohne funktionstüchtige Heizung im Haus.«
    »Hm. Du hast mich vor einem Leben mit Frostbeulen bewahrt. Daher kann ich erst recht nicht nachvollziehen, warum ich mich nicht in der Sauna aufwärmen durfte.«
    Theatralisch stemmte sie ihre Hände in die Hüften und verdrehte die Augen. »Männer! Deine Spermien sterben dabei ab – sie müssen untertemperiert sein.«
    Tyler lachte.
     
    *
     
    Flo musste unbedingt in aller Ruhe nachdenken. Rasch sammelte sie in Liz’ Nähzimmer ihre Siebensachen zusammen und verabschiedete sich von den Tanners.
    Ihr altersschwacher Wagen sprang nicht an. Außer einem kurzen Tuckern gab er keinen Mucks von sich.
    Marc öffnete die Fahrertür. »Ich kann dich mitnehmen.« »Versuch du es doch mal, vielleicht geht er dann wieder.«
    »Was sollte ich anderes machen, was du nicht bereits ausprobiert hast?«
    Es irritierte sie ein wenig, dass er sie nicht mit dämlichen Witzen, die Frauen und Technik betrafen, aufzog. Stattdessen nahm er ihre Hand. »Es ist dunkel, es ist kalt. Na komm schon und steig in meinen Wagen.«
    Flo ließ sich in die bequemen Polster des BMW sinken. Unterwegs plauderte sie belangloses Zeug, um ihre Gedanken im Zaum zu halten. In Wahrheit dachte sie nur an eines: Sie könnte in diesem traumhaften, gemütlichen Haus leben, wenn sie es zuließ. »Lass mich hier raus, ich habe es nicht mehr weit«, sagte sie, als sie fast vor dem Apartmenthaus, in dem Marc wohnte, angelangt waren.
    »Sei nicht albern.« Er blickte an der Fassade hinauf.
    Instinktiv folgte ihr Blick seinem. Hinter seinen Fenstern brannte kein Licht. Amy war also nicht zu Hause. Wahrscheinlich hatte er das erwartet, denn sein Gesichtsausdruck veränderte sich.
    »War dein Urlaub schön?«, fragte sie rasch, um ihn abzulenken. Mehr als ein höfliches Ja konnte sie ihm allerdings nicht entlocken.
    Als sie vor ihrer Wohnung hielten, bat sie ihn kurzerhand mit hinein. Er zögerte kein bisschen. Bereits, als sie den Schlüssel in das Schloss steckte, begann ihr Telefon zu läuten. Da es durchaus ein Anruf aus Deutschland sein konnte, wurde sie etwas hektisch. Endlich reagierte das Schloss, doch noch immer ließ sich die Tür nicht öffnen. »Sie klemmt hin und wieder, man muss sich nur ein wenig dagegenstemmen.«
    »Lass mich mal.« Innerhalb von Sekunden war die Angelegenheit erledigt und Flo flitzte ans Telefon. Es war kein Familienmitglied aus Deutschland am Apparat, doch ihre Enttäuschung darüber verflog sofort. Charlotte machte ihr einen Vorschlag, der Floriane für Sekunden die Sprache verschlug. Was musste sie noch groß überlegen, ob sie in das Svensonsche Haus zog oder nicht? Sie war zwar nie in der oberen Etage gewesen, kannte also die Zimmer, die Charlotte einst bewohnt hatte, nicht, doch das war ihr egal. Sie zog in ihr Traumhaus, mit einer großzügigen Veranda und einem Garten, in dem sie werkeln konnte. Rasch besprach sie mit Charly die notwendigen Formalitäten und spürte, wie sich eine tiefe Freude in ihrem Inneren ausbreitete. Am liebsten hätte Flo Charlotte fest umarmt. Da dies nicht möglich war, schnappte sie sich jemanden, der gerade greifbar war. Marc Cumberland. Sie drückte ihn überschwänglich an sich und küsste seine Wange.
    »Oh, wie komme ich denn zu der Ehre?«
    »Ich kann in Charlottes Haus einziehen und darf sogar Miete zahlen. Ist das nicht toll?«
    »Manche Leute hegen sonderbare Vorlieben.«
    Sie knuffte ihn gegen den Arm.
    »Nun, wie auch immer«, sagte er belustigt. »Ich stehe dir selbstverständlich zur Verfügung. Was immer du brauchst …«
    »Quatschkopf.« Erneut knuffte sie ihn.
    »Aua. Wo wir schon bei diesem Thema sind, du hast unseren Anblick in der Sauna ziemlich genossen, habe ich recht?«
    »Wie kommst du denn darauf, großer Mann?« Sie lachte.
    »Das liegt auf der Hand. Ich habe es dir angesehen.«
    »Was du nicht sagst. Jetzt schau nur, was man bei diesem Sauwetter für einen Dreck hereinschleppt.« Da sie hastig ihre Schuhe auszog und sie ordentlich auf ein kleines Holzregal stellte, band er ebenfalls die Schnürsenkel seiner Boots auf.
    »Du brauchst gar nicht abzulenken, meine Liebe.«
    Flo prustete leise. »Ich habe kein Problem mit drei gut aussehenden nackten Männern. Wie ich bereits zu den Mädels sagte: Johnny Depp, Brad Pitt und

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