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Zitronentagetes

Zitronentagetes

Titel: Zitronentagetes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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knifflig. Aber auch hier gibt es einen Trick.« Gemeinsam gingen sie zum Bügeltisch und markierten mit dem heißen Eisen die Nahtlinien. Schneller als erwartet hatte sie ihre Einfassung auf der Vorderseite des Quilts befestigt. Ungläubig staunend freute sie sich beinahe wie ein kleines Kind. »Wer hätte gedacht, dass ich es zu solchen Fertigkeiten bringe?« Der Rest, das Umschlagen und Gegennähen des Stoffstreifens auf der Rückseite, würde das reinste Kinderspiel sein.
    »Heute geht es hier ja zu wie in einem Taubenschlag«, stellte Liz fest, als es erneut an der Tür läutete. Kurz darauf klingelte es wieder, ungeduldiger jetzt. »Warum macht Josh nicht die Tür auf?« Sie ließen beide den Quilt Quilt sein und beugten sich über das Treppengeländer. Doch nirgends war eine Spur von Elizabeths Ehemann zu sehen. Rasch hastete sie die Stufen hinunter und öffnete die Haustür.
    »Ich suche meinen Mann«, hörte Flo Charlotte Svenson statt einer Begrüßung zu ihrer Cousine sagen.
    »Willkommen im Club. Ich werde am besten nachsehen. Sie können ja nicht vom Erdboden verschluckt sein.«
    Flo stieg ebenfalls die Treppe hinunter. In der Küche war niemand, im Wohnzimmer saß Elizabeths Sohn und sah sich einen Zeichentrickfilm an. »Schätzchen, wo ist Daddy?«
    »Sind alle in der Sauna«, antwortete Lucas, ohne den Blick von Winnie Puuh zu wenden.
    Gutes Kind, dann brauchte sie nicht das ganze Haus durchzukämmen. Am besten forschte sie nach, wer mit alle gemeint war.
    Flo fiel Charlottes finsteres Gesicht auf. Dass Liz’ Cousine sauer war, ließ sich nicht verhehlen.
    Sie liefen über den langen Flur. Tatsächlich, die Sauna war angeschaltet. Sie spähte durch die Glasscheibe der Tür. Josh, Marc und Tyler lümmelten auf den Holzbänken und entspannten sich offensichtlich gut. »Sieh an, sieh an. Johnny Depp, Brad Pitt und Winnetou in friedlicher Eintracht. Und allesamt nackt, wie Gott sie schuf.«
    Flo schnalzte mit der Zunge und ließ sich viel Zeit mit dem Abwenden. »In diesem Haus herrschen ja wunderbare Zustände.« Leider beschlug bereits das Glas und versperrte ihr die Sicht. Um eine bessere Luftzirkulation zu gewährleisten, wich sie zurück. Als sie sich erneut näher heranwagen wollte, öffnete Marc die Tür.
    »Schäm dich, also wirklich! Warum kommst du nicht einfach mit rein?«
    Flo fühlte sich ertappt. »Ich habe doch nur nachgesehen, weil Charlotte ihren Mann sucht.«
    »Aha.« Jetzt entdeckte er Charly, die ein wenig abseits stand und verlegen hüstelte. »Wird sie etwa rot?«, raunte Marc Flo laut genug ins Ohr, dass die anderen ihn hören konnten.
    »Natürlich, sie ist schließlich gut erzogen«, schaltete sich Tyler ein.
    Charly warf den Männern finstere Blicke zu, woraufhin Elizabeth ein triumphierendes Lächeln aufsetzte. »Ich habe dich gesucht, Mr. O’Brian«, wandte sich Charly an Tyler.
    »Nun, jetzt hast du mich ja gefunden. Meine Muskeln waren fast erstarrt vor Kälte. Ich dusche rasch und dann komme ich rüber.«
    »Ich verlass mich drauf.«
    Tyler musterte sie verständnislos. Er folgte Joshua ins Badezimmer.
    Flo starrte noch immer wie gebannt auf die Tür, hinter der die Männer verschwunden waren.
    »Du hast schon bemerkt, dass sie Handtücher um die Hüften tragen?«, wollte Liz wissen.
    »Mit ein bisschen Fantasie kann man sich die Dinger leicht wegdenken.«
    »Also wirklich.« Charlotte schnaufte.
    »Jetzt tu nicht wieder wie Fräulein Rühr-mich-nicht-an. Die Jungs sind nun mal eine Augenweide. Oder willst du was anderes behaupten?«
    Endlich kicherte Charly. »Nein, mitnichten. Johnny Depp, Brad Pitt und Winnetou«, wiederholte sie und stieß ein kurzes Lachen aus.
    Flo begriff, dass es momentan ungünstig war, sich allzu gründlich mit ihrer blühenden Fantasie zu beschäftigen und bemühte sich ernsthaft, auf andere Gedanken zu kommen. Schlagartig fiel ihr die bislang erfolglose Suche nach einer preiswerten Wohnung wieder ein. Bis zum Auszug blieben ihr höchstens noch sechs Wochen. Vielleicht war es an der Zeit, ihre Freundinnen um Rat zu fragen. Immerhin war es ihr bis jetzt nicht gelungen, dieses Problem allein zu bewältigen.
    »Darf ich euch einen Tee anbieten?«, erkundigte sich Elizabeth.
    »Nein, wirklich nicht«, lehnte Charlotte ab.
    »Danke, ich nehme einen.«
    Sie schlenderten in die Küche.
    »Da ist etwas, was ich gern mit jemandem besprochen hätte«, begann Flo zögernd. Sie erzählte ihnen von ihrem Problem. »Wenn ich wüsste, was ich noch unternehmen

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