Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
Vom Netzwerk:
um 0.45 Uhr und ließ die beiden anderen Anrufe eine Viertelstunde später folgen.
    Wenn Zodiac um 0.09 Uhr zu Hause angekommen war, hatte er wohl seinen Wagen in die Garage gestellt, die Pistole versteckt und auf das Heulen der Sirenen gewartet. Lynch ließ die Streifenwagen nicht sofort losfahren, als eine »Schießerei« gemeldet wurde, und daher verließ Zodiac das Haus um 0.25 Uhr wieder, ging zur Telefonzelle, wofür er etwa eine Viertelstunde brauchte, und rief bei der Polizei an. Danach spazierte er langsam nach Hause, um nicht aufzufallen. Möglicherweise konnte er der Verlockung nicht widerstehen, an Darlenes Haus vorbeizugehen und einen Blick in die dunklen Fenster zu werfen. Konnte es sein, dass Zodiacs Zuhause von der Telefonzelle aus gesehen in derselben Richtung lag wie Darlenes Haus?
    Nur wenige Häuser in der Umgebung von Darlenes Haus waren mit einer Garage ausgestattet, und ich hatte den starken Verdacht, dass der Mörder eine Garage brauchte, um seinen Chevrolet zu verbergen. Starr hatte jedenfalls eine Garage. Nach den Zodiac-Briefen zu schlie ßen, hatte er auch einen Keller, was in dieser Gegend ebenfalls nicht oft vorkam. Das Haus, in dem er zu der Zeit gewohnt hatte, musste genau vierzehn bis fünfzehn Minuten zu Fuß von der Telefonzelle entfernt liegen.
    Ich war außerdem überzeugt, dass der Mörder Darlene gekannt haben musste und dass sie wusste, wer er wirklich war. Zodiac kannte Darlenes Spitznamen, und er kannte ihre Telefonnummer im neuen Haus, die noch nicht im Telefonbuch stand. Und er wählte für sein Telefongespräch nach der Tat bezeichnenderweise eine Telefonzelle, die in der Nähe ihres Hauses stand.
    Darlene war von einem Mann in einem weißen Chevrolet verfolgt worden, einem Mann, der vor ihrem Haus parkte und wartete, der ihr auf der Painting Party Angst machte und der in Terry’s Restaurant ständig nach ihr fragte.
    Eine Viertelstunde vor den Morden in der Lake Herman Road war ein weißer Chevrolet an genau der Stelle gesehen worden, wo später der Wagen des Mörders stand. Wenn der Mörder von Faraday und Jensen ebenso einen weißen Chevrolet fuhr wie der Mann, der sich wiederholt nach Darlene erkundigt hatte, dann war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um ein und denselben Mann handelte - um Zodiac.
    Zodiac konnte Darlenes Kleidung in allen Details beschreiben, obwohl er sie nur ganz kurz gesehen hatte. Er kannte sie gut genug, um vor dem Mord beim Haus ihres Freundes auf sie zu warten, von wo er sie dann bis zum Tatort verfolgte. Und wenn er sie gekannt hat, dann war er möglicherweise auch der Mann, der sie offenbar an jenem vierten Juli gesucht hat. Darlene wusste, dass demnächst »einiges passieren wird. Eine wirklich große Sache«. Außerdem war sie auch mit anderen Opfern befreundet. Ich wusste aus verschiedenen Quellen, dass sie Cecelia Ann Shepard gekannt hatte.

    Samstag, 7. März 1981

    Ich besuchte Detective Sergeant John Lynch in seinem Haus in Vallejo. Er war ein relativ kleiner, stämmiger älterer Herr mit einem durchdringenden Blick.
    »Können Sie mir etwas mehr über Mike Mageau erzählen?«, fragte ich ihn.
    »Der Kerl war irgendwie schwer zu durchschauen … Ich bin nie ganz dahinter gekommen, was bei ihm nicht stimmte. Um die Wahrheit zu sagen - ich habe ihn sogar eine Zeit lang verdächtigt.«
    »Aber Dean ist Ihnen nie verdächtig erschienen?«
    »Also, in der Nacht, als es passierte, dachten wir alle zuerst an ihn.«
    »Ist Darlene mit vielen Männern ausgegangen?«
    »O ja, mit allen möglichen Kerlen.«
    »Und was ist mit Bob?«, fragte ich weiter.
    »Bob? Oh, Bob Starr. Ich habe mich mehrmals ziemlich ausführlich mit ihm unterhalten. Er ist Sporttaucher und war angeblich zur Tatzeit in Bodega Bay. An jenem vierten Juli 1969 war er mit drei oder vier Freunden unterwegs, sagt er.«
    »Wann haben Sie mit ihm gesprochen? 1971?«
    »Nein, schon viel früher. Einen oder zwei Monate nach dem Mord. Ich weiß gar nicht, wie ich überhaupt auf ihn gekommen bin. Er ist ein ziemlich kräftiger Bursche. Haben Sie ihn schon mal gesehen?«
    »Er ist heute sogar noch stämmiger als damals«, antwortete ich. »Husted hält ihn für einen ganz heißen Tipp.«
    »Ich nicht. Ich war mir sicher, dass er es nicht war. Als ich ihn sah, sagte mir irgendwas sofort, dass er nicht der Zodiac ist. Ich habe mich ungefähr eine Stunde mit ihm unterhalten. Ich habe seinen Wagen überprüft - eine ziemlich alte Kiste, die überhaupt keine Ähnlichkeit hatte

Weitere Kostenlose Bücher