Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers
tatsächlich ein Kerl, der in Darlene Ferrins Leben herumgeschnüffelt hat. Ich glaube aber auch nicht, dass das Walker war. Sie sagen alle, sie hätten einen Mann in einer weißen Limousine mit kalifornischen Nummernschildern gesehen. Bobby erinnert sich an einen stämmigen Mann mit gewelltem Haar - Sie wissen schon. Eine Menge Leute haben diesen Mann gesehen«, fügte ich hinzu.
»Also, wenn ich mir all die Informationen ansehe, die Sie da zusammengetragen haben«, sagte Toschi, »dann deutet für mich vieles darauf hin, dass es jemand aus Vallejo war, oder jemand, der Darlene irgendwie nahe stand.«
Samstag, 8. November 1980
Nachdem ich Darlenes Schwester Linda einen Brief geschrieben hatte, rief sie mich schließlich an. Seit Darlenes Tod war ihr Leben ziemlich chaotisch verlaufen, und sie rief mich nun aus der Umgebung von Stockton an.
Ich hatte im Moment nur eine Frage: »Linda, ist Darlene manchmal an den Lake Berryessa gefahren?«
»Ja«, antwortete sie, »ihr hat es dort gefallen. Und darum glaube ich auch - dass sie Cecelia Shepard gekannt hat.«
Samstag, 20. Dezember 1980
Meine Versuche, Starr zu folgen, blieben weiterhin erfolglos. Der Mann war offensichtlich sehr vorsichtig. Dafür bekam ich einige Stellenbewerbungen in die Hand, die er in letzter Zeit geschrieben hatte. Ich fuhr nach Sacramento und kam kurz vor acht Uhr abends bei Sherwood Morrill an.
Der Handschriftenexperte studierte die Proben, die ich ihm vorlegte, und blickte nach fünf Minuten auf. »Also, eins steht fest: Starr schreibt das k anders als Zodiac. Und sehen Sie sich mal Zodiacs n an; es sieht entweder aus wie ein Häkchen oder wie ein Höcker. Starrs n ist eher rund, und sein y ist auch ganz anders. Aber abgesehen davon ist die Ähnlichkeit durchaus groß genug, dass ich gern mehr von ihm sehen würde.«
Sherwood Morrill vermutete, dass sich Starr, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war, bewusst eine etwas andere Handschrift zugelegt hatte.
Montag, 12. Januar 1981
Ich rief Jack Mulanax an, jenen Polizisten, der Lynch und Rust bei den Ermittlungen im Mordfall Ferrin-Mageau abgelöst hatte, um ein Treffen mit ihm zu vereinbaren. Er arbeitete jetzt als Privatdetektiv, doch er nahm keinen Fall an, bei dem er das Gefühl hatte, dass der Klient schuldig war.
»Ich habe gehört«, begann ich, »dass Sie ganz besonders einen Verdächtigen im Visier hatten. Hieß dieser Verdächtige zufällig Starr?«
»Ja. Starr war der Einzige, bei dem ich wirklich das Gefühl hatte, dass er es sein könnte«, bestätigte Mulanax.
»Ich habe da eine Akte über Starr, die Sie vielleicht gerne sehen würden. Es geht um seine akademische Laufbahn.«
»Starr war zum Zeitpunkt des ersten Zodiac-Mordes in Südkalifornien«, stellte Mulanax fest. »Er hat in Riverside studiert.«
»Bob Starr? Das ist interessant. Starr hat sogar schon einigen Leuten erzählt, dass er der Zodiac ist. Zurzeit arbeitet er in einem Geschäft in Santa Rosa.«
»Leider sehe ich weit und breit keine Beweise dafür. Aber damals war ich mir ziemlich sicher, dass er der Mann ist. Ich glaube, Bill und Dave Toschi haben das genauso gesehen.«
»Hatten Sie noch andere Verdächtige außer Starr?«
»Also, Starr war der Einzige, der mir wirklich interessant vorkam. Ich habe nicht gewusst, dass er noch hier in der Bay Area ist.«
»Ich gehe manchmal in den Laden und kaufe irgendwas bei ihm. Aber ich bekomme ihn einfach nicht dazu, etwas zu schreiben. Morrill hat schon einiges von seiner Handschrift gesehen - aber er meint, dass sie sich mit den Jahren ziemlich verändert hat.«
»Das gefällt mir gar nicht, dass dieser Starr noch hier ist«, sagte Mulanax besorgt.
»Angenommen, es ist nicht Starr - glauben Sie, dass Zodiac noch am Leben ist?«
»Man nimmt allgemein an, dass er entweder tot oder in einer Nervenklinik ist, vielleicht auch in Haft.«
»Aber das war Starr auch schon von 1975 bis 1978.«
»Das habe ich nicht gewusst«, räumte Mulanax ein.
»Was ich besonders interessant finde, ist, dass keine Zodiac-Briefe mehr kamen, nachdem Toschi und Armstrong mit Starr in seinem Wohnwagen gesprochen hatten«, fuhr ich fort. »Übrigens, wie sind Sie überhaupt auf Starr gekommen?«
»Über ein paar Leute, die ihn gekannt haben.«
»Ach, die Jäger - die beiden Jungs, die mit ihm auf der Jagd waren.«
»Ja.«
Mittwoch, 14. Januar 1981
Ich unterhielt mich mit Toschi bei einer Tasse Kaffee über Starr. »Dave, ich habe da etwas, von dem ich nicht
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