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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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weiß, ob Sie es wissen«, begann ich. »Starr hat 1966 am Riverside College studiert.«
    Toschi schwieg eine Weile nachdenklich, ehe er antwortete. »Seine Familie hat uns gesagt, dass er Mitte oder Ende der Sechzigerjahre in der Gegend von Riverside war. Aber das ist nie bestätigt worden.«
    »Ich war, gelinde gesagt, auch ziemlich überrascht. Bis jetzt habe ich immer angenommen, dass er erst Anfang der Siebzigerjahre dort war. Wenn Starr wirklich zur fraglichen Zeit am College war, dann könnte es ja sein, dass ihn am Tag nach dem Mord an Cheri Jo Bates jemand mit Kratzern im Gesicht gesehen hat. Er ist jedenfalls der erste Verdächtige, von dem ich weiß, dass er in Riverside studiert hat.«
    »Wir haben gewusst, dass er in der Gegend war, aber nicht am College.«
    »Das habe ich auch immer angenommen.«
    »Als seine Familie zu uns kam«, teilte mir Toschi mit, »da haben wir den Kollegen in Vallejo von Starr erzählt. Sie hatten ihn schon einmal ganz flüchtig überprüft. Mulanax wären beinahe die Augen herausgefallen; er war überzeugt, dass wir den Zodiac hatten.«
    »Das könnte ja auch sein. Starr hat einen Freund, von dem auch Husted weiß. Der hat offensichtlich Angst vor Starr, und seine Frau hat ihn angefleht, nicht mit der Polizei zu sprechen. Offenbar hat Starr eines Abends, als sie etwas tranken, ihm gegenüber angedeutet, dass er der Zodiac sei. Das ist der Mann, dem Starr geschrieben hat, als er in der Anstalt war. Es könnte ja sein, dass der Freund auch als Patient in Atascadero war, als Starr dort war.«
    »Ich wünschte, wir hätten einen besseren Verdächtigen als Starr«, seufzte Toschi. »Wir haben unsere Möglichkeiten ziemlich ausgeschöpft. Nachdem wir seinen Wohnwagen durchsucht hatten, wussten wir einfach nicht mehr, was wir noch tun sollten.«
    »Da Sie jetzt nicht mehr an dem Fall arbeiten - an wen müsste ich mich wenden, falls ich irgendwelche Beweise gegen Starr hätte? Könnten Sie sie nicht an Ihr Department weiterleiten?«
    »Es wäre vielleicht besser, wenn Sie die Unterlagen den Kollegen in Vallejo geben. Starr ist außerhalb unseres Zuständigkeitsbereichs.«
    »Okay. Ich habe bis jetzt sowieso alles an Husted übergeben.« Wir schwiegen einige Augenblicke, ehe ich fortfuhr: »Also, ein Kerl, der sich nur einbildet, der Zodiac zu sein, könnte wohl unmöglich auch 1966 in Riverside sein, nur um seinem Vorbild zu entsprechen. Der Mord in Riverside ist schließlich erst bekannt geworden, lange nachdem Starr als Verdächtiger infrage kam. Zodiac hat sich erst sehr spät zu dem Verbrechen bekannt, so als wäre ihm damals ein Fehler unterlaufen. Es spricht wirklich verdammt viel gegen den Kerl.«
    »Wir haben alles versucht, um ihn zu schnappen«, beteuerte Toschi frustriert, »und wir haben alles, was wir hatten, an Vallejo weitergegeben. Aber jetzt wird mir langsam klar, dass die Jungs in Vallejo uns vieles vorenthalten haben, was sie in der Hand hatten. Das ist wirklich bedauerlich - es war eine Art Einbahnstraße.«
    »Starr hat eine Zweiundzwanziger«, warf ich ein.
    »Das wussten wir schon. Na ja, er hat sich viel in der Natur herumgetrieben, und er ist oft auf die Jagd gegangen - da ist es nichts Außergewöhnliches, wenn man Waffen besitzt. Alles in allem hat es aber nie ausgereicht, um noch einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen.«
    »Ich frage mich nur, warum er dauernd die Autos wechseln sollte, wenn er nicht irgendwas im Schilde führen würde.«

    Montag, 19. Januar 1981

    Ich besuchte Jack Mulanax zu Hause in Vallejo, und er fuhr mit mir noch einmal zu den Tatorten. Der strömende Regen hatte aufgehört und war dichtem Nebel gewichen. Mulanax legte die beiden Pistolen, die er bei sich trug, unter den Vordersitz.
    Wir sahen uns zuerst den Tatort in der Lake Herman Road an und fuhren dann nach Blue Rock Springs weiter. Er berichtete mir, dass die Polizei einmal als Lockvogel zwei Puppen in einem Wagen in der Nähe des Parkplatzes platziert hatte. Der Wagen, der zum Teil in den Wald hineinragte, wurde rund um die Uhr bewacht. Die Maßnahme war jedoch erfolglos geblieben.
    »Ich war echt überrascht«, gestand Mulanax, »als Sie mir gesagt haben, dass Starr hier in der Gegend arbeitet. Lebt eigentlich seine Mutter noch?«
    »Ja, sie reist viel.«
    »Dann hat die Familie offensichtlich Geld.«
    »Ja. Starr hat einen neuen Karmann Ghia und noch ein paar andere Autos.«
    Mulanax sah in den Notizen nach, die er mitgebracht hatte. »Ich glaube nicht, dass das in unseren

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