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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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und den Autoschlüssel auf die Decke, ging langsam über die Halbinsel und verschwand in der Dunkelheit.

    Als der stämmige Mann die Straße erreicht hatte, legte er die Kapuze und das blutige Messer auf den Beifahrersitz seines Wagens, ging zu Bryans Karmann Ghia hinüber und kniete sich zur Tür auf der Beifahrerseite, die von der Straße abgewandt war. Er machte irgendetwas an der Tür, ehe er wieder zu seinem Wagen zurückkehrte und losfuhr. Er hatte einen Anruf zu erledigen.

    »Ich glaube nicht, dass ich das Bewusstsein verloren habe«, erzählte mir Bryan, »und wenn, dann nur ganz kurz. Jedenfalls habe ich noch mitbekommen, dass er ohne jede Eile wegging. Ich hörte praktisch auf, zu atmen, und lag wie erstarrt da. Es mag sein, dass ich kurz weggetreten war, aber ich kämpfte die ganze Zeit dagegen an, das Bewusstsein zu verlieren.
    Wenn man sich ansieht, was mir widerfahren ist, dann muss man sagen, dass ich ganz einfach großes Glück gehabt habe. Er hat meinen Herzbeutel gestreift, aber nicht durchstoßen. Ein paar Millimeter weiter rechts - und es wäre aus gewesen.
    Cecelias Aorta wurde an mehreren Stellen durchtrennt, meine nicht. Mir ist fast nichts passiert - gut, ich habe auch ein paar Verletzungen davongetragen, aber keine bleibenden Schäden.«
    Cecelia kam wieder zu Bewusstsein und die beiden jungen Leute riefen um Hilfe. Bryan wollte in erster Linie »ganz einfach am Leben bleiben« und der nächste Schritt war, sich zu befreien, um Hilfe holen zu können. Unter Schmerzen drehte er sich so, dass er mit den Zähnen an Cecelias Fesseln herankam. Die Wäscheleine an ihren Handgelenken war voller Blut, das ihm in den Mund lief, während er mühsam versuchte, die Leine durchzubeißen. Schließlich gelang es ihm, sie zu befreien, und sie drehte sich herum, um seine Fesseln zu lösen.
    »Das Problem war,« berichtete Bryan,« »dass er mich extrem fest gefesselt hatte. Es wundert mich heute noch, dass sie es geschafft hat, mich loszubinden, wenn man bedenkt, wie schwer verletzt sie war. Nun, als sie die mehrfachen Knoten geöffnet hatte, brauchte ich eine Weile, bis ich wieder etwas Gefühl in meinen Händen hatte. Sie waren so fest zusammengebunden, dass kaum noch Blut hineingeströmt ist.«
    Bryan wollte auf allen vieren loskriechen, um Hilfe zu holen, doch er hatte so viel Blut verloren, dass er sich kaum bewegen konnte.
    Ein chinesischer Fischer aus San Francisco und sein Sohn, die gerade mit ihrem kleinen Boot auf dem See unterwegs waren, hatten ein Stöhnen gehört, das von der Halbinsel kam, und ruderten näher heran, um nachzusehen, was los war. Als sie das viele Blut sahen, entfernten sie sich sofort wieder, um Hilfe zu holen. Drei Kilometer weiter, in der Camping-Anlage »Rancho Monticello Resort«, berichtete der Fischer den Rangers, was er gesehen hatte. Ranger Dennis Land und Ranger Sergeant William White waren gerade fünf Kilometer entfernt mit ihrem Wagen unterwegs, als sie die Meldung über Funk bekamen. »Ich ließ Bill White in Rancho Monticello aussteigen«, erzählte mir Land später, »und er fuhr mit dem Boot zum Tatort, während ich mit dem Wagen hinfuhr. Ich wusste überhaupt nicht, nach was ich Ausschau halten sollte. Alles, was ich gehört hatte, war, dass sich jemand verletzt hatte und stark blutete …«
    Als Bryan den Chinesen und seinen Sohn mit dem Boot wegrudern sah, glaubte er nicht mehr, dass noch jemand kommen würde. Und so versuchte er, auf allen vieren bis zur Straße zu kommen. »Ich schaffte es nur bis zur Schotterstraße, als ich auf einmal ein Auto kommen sah.«
    »Ich habe den Jungen gefunden«, berichtete Land. »Er hatte sich auf allen vieren ungefähr 300 Meter von der Stelle entfernt, an der das Verbrechen passiert war. Er wollte zur Straße. Ich konnte niemand Verdächtigen sehen. Er lag da an der Schotterstraße … und ich stieg aus und sah kurz nach ihm. Er sagte mir, seine Freundin wäre noch draußen auf der Halbinsel. Ich sprang schnell in den Wagen und fuhr zu ihr hinunter.«
    Zwei Boote mit Ranger White und den Besitzern von Rancho Monticello trafen ein, und die Ranger hüllten Bryan und Cecelia in Decken, während sie auf den Krankenwagen warteten, der den weiten Weg vom Queen-ofthe-Valley-Krankenhaus kommen musste, das fast eine Stunde entfernt war. Während die beiden schwer Verletzten den Rangern berichteten, was geschehen war, verloren sie immer wieder für kurze Zeit das Bewusstsein.
    »Oh, Mein Gott, ich will nicht sterben«, hatte Bryan

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