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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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Zodiac«, stellte Toschi seufzend fest. »Dann machen wir uns mal wieder an die Arbeit.«
    »Wer waren das neunte und zehnte Opfer?«, fragte er sich. »Wenn der Mörder Kathleen Johns ebenfalls als Opfer mitzählte - wer war dann das andere?«
    Am Freitag, dem 13. März 1970, war Marie Antoinette Anstey vom Parkplatz des Coronado Inn in Vallejo entführt worden. Ihre nackte Leiche wurde am 21. März im Lake County in der Nähe einer abgelegenen Landstraße gefunden. Man hatte ihr Meskalin gegeben, ihr einen Schlag auf den Kopf versetzt und sie dann ertrinken lassen.
    Das Verbrechen zeigte einige der üblichen Details der Zodiac-Morde: Es geschah an einem Wochenende in der Nähe eines Gewässers, und es waren keine Spuren von sexuellem Missbrauch zu erkennen. Das Coronado Inn war jenes Lokal, das Darlene Ferrin, das dritte Zodiac-Opfer, gern nach der Arbeit besuchte. Mir fiel auf, dass die Morde bisher stets an Orten verübt worden waren, die schon im Namen irgendeinen Bezug zu Wasser aufwiesen: Lake Herman Road, Blue Rock Springs , Lake Berryessa und Washington Street, die ganz in der Nähe der Lake Street lag. War Lake County ebenfalls ein Glied in der Kette?
    Die Polizei fand besonders einen Hinweis in Zodiacs Brief sehr interessant: »Ich habe bis jetzt zehn Leute erledigt. Es wären schon viel mehr …«, aber »Wir hatten hier leider eine kleine Überflutung durch den starken Regen.« Er selbst war also durch den Regen behindert worden; er sagte nicht, dass der Regen seine jungen Opfer daran gehindert hätte, einen möglichen Tatort aufzusuchen. Hatte vielleicht der Regen den Keller überflutet, in dem er seine Bomben bastelte, wie er behauptete? Konnte es sein, dass er in einer abgelegenen Gegend lebte, die eine Zeit lang von der Außenwelt abgeschnitten gewesen war?
    Toschi und Armstrong überprüften nun Verdächtige, die in Gegenden wohnten, die in letzter Zeit überflutet gewesen waren.

    Mittwoch, 29. April 1970

    Der Chronicle erhielt den zehnten Zodiac-Brief, der am Tag zuvor kurz nach Mittag in San Francisco aufgegeben worden war. Die Zeitung verzichtete jedoch zunächst darauf, ihn abzudrucken, weil Chief Al Nelder vorher noch eine wichtige Entscheidung zu treffen hatte.
    Seit der Mörder vergangenen November zum ersten Mal seine »Todesmaschine« erwähnt hatte - er tat dies in seinem siebten Brief -, hatten die Zeitungen nie etwas von dieser Bombe erwähnt, um Panik zu vermeiden, wie sie nach der Ermordung von Paul Stine aufgetreten war, als Zodiac drohte, einen ganzen Schulbus voller Kinder auszulöschen. Nun drohte der Killer damit, dass er tatsächlich einen Bus in die Luft sprengen würde, wenn seine Bombendrohung nicht an die Öffentlichkeit gelangte.
    Toschi und Armstrong studierten den Brief, der erneut auf eine der dümmlichen Grußkarten geschrieben war, die Zodiac so gern an die Zeitungen schickte.
    Die Karte, die übrigens hier zum ersten Mal wiedergegeben ist, zeigte zwei alte Goldsucher. Der erste, der auf einem kleinen Packesel saß, sagte zum zweiten: »Tut mir Leid für dich, dass dein Esel ein Drache ist.« (sinngemäß: »dass du so dumm dastehst«. Der Übersetzer). Der zweite Goldsucher ritt auf einem erschöpften Drachen.
    Darüber hatte der Killer geschrieben:

Ich hoffe, ihr
habt auch
so viel Spaß
wie ich
wenn ich
es krachen
lasse.
P.S. auf der
Rückseite

    Auf der Rückseite der Karte stand:

Wenn ihr die Explosion verhindern wollt
müsst ihr zwei Dinge tun. 1 Erzählt allen
von meiner Busbombe, in allen Einzelheiten.
2 Ich möchte in der Stadt ein paar schöne
Zodiac-Buttons sehen. Jeder hat heutzutage
schon solche Buttons, zum Beispiel mit dem
Friedenssymbol, Black Power, »Melvin eats
Bluber« etc. Nun, ich fände es lustig
wenn möglichst viele meinen Button
tragen würden. Aber bitte keine boshaften
wie die für Melvin.
Danke

    Es sah ganz danach aus, als hätte Zodiac seinen Respekt für Melvin Belli verloren.
    Am Ende des Briefes hatte der stämmige Mann noch sein Emblem gemalt, zum zweiten Mal in diesem Brief. Er wollte damit zeigen, wie er sich seinen Button vorstellte.
    Chief Nelder war zwar der Meinung, dass der Bombenentwurf im neunten Brief nur ein Bluff war, aber er setzte trotzdem eine Pressekonferenz an. »Ich habe nicht die Absicht, die Öffentlichkeit zu verunsichern, aber dieser Kerl hat nun verlangt, dass wir die Bombe erwähnen - andernfalls würde er einen Schulbus in die Luft sprengen. Ich habe alle Aspekte des Problems abgewogen und bin zu dem Schluss

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