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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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umzingelt. An vorderster Front stand Tad und zielte mit einem geladenen 38er-Special mit kurzem Lauf auf seine Stirn.
    »Deine Dienste werden nicht länger benötigt«, verkündete er mit einem boshaften Grinsen.
    »Leck mich am Arsch«, erwiderte Lucian. »Wenn du mich abknallst, wird Adam Red Dart nicht bekommen. Ich bin derjenige, der Brock Wests Vertrauen genießt.«
    Tad kicherte. »Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass West in Powells Labor gefangen gehalten wird. Irgendein Durchgeknallter hat ihn mit einem neuen GTECH-Serum aufgemotzt. Er ist jetzt nutzlos.«
    Lucians Magen verkrampfte sich. »Das ist unmöglich. Powell hat kein Serum mehr.«
    »Sein Oberarzt, Dr. Chin, behauptet das Gegenteil. Tja, Dr. Chin frisst mir aus der Hand. Schon komisch, was man so erreichen kann, wenn man die Tochter des Arztes entführt.« Er entsicherte die Waffe. »Hättest du es lieber zwischen die Augen oder in den Hinterkopf?«
    In dem Moment glaubte Lucian, dass, sosehr er Brock West auch verabscheute, sie doch eine Sache gemeinsam hatten. Sie würden beide tun, was zum Überleben nötig war. Und Tad – nun, Tad war nach wie vor ein Armleuchter. Er hatte es versäumt, Lucian Handschellen anzulegen und ihm so die Flucht ermöglicht. Lucian verschwand im Wind. Lieber würde er Powell helfen, als dass er sich die Lichter ausblasen ließ.

29
    Cassandra saß zur Mittagszeit in einem schwarzen Rock und einer cremefarbenen Bluse in ihrem Büro und war mit den Nerven am Ende, weil sowohl von ihrem Vater als auch von Brock jede Spur fehlte. Keiner von beiden ging ans Telefon, und sie hatte ein ungutes Gefühl. Es verwandelte sich in Entsetzen, als zwei Soldaten vor ihrer Tür erschienen.
    »Sie müssen mit uns kommen, Miss Powell«, verkündete einer der beiden.
    Ihr Herz hämmerte gegen die Rippen. Gott sei Dank hielt sie gerade ihr Handy in der Hand. Sie hoffte inständig, dass Michael alles würde mithören können, wählte seine Nummer mit der Kurzwahltaste und ließ das Telefon unauffällig in der Tasche ihres Blazers verschwinden. »Warum? Geht es meinem Vater gut?«
    »Mit Ihrem Vater ist alles in Ordnung«, erwiderte derselbe Offizier. »Sie müssen jetzt mitkommen.«
    Sie griff nach ihrer Tasche.
    »Wir nehmen Ihre persönlichen Sachen«, verkündete der andere Soldat.
    Sie erstarrte. »Bin ich etwa verhaftet?«
    »Ja, Ma’am, das sind Sie«, bestätigte er.
    Beide rückten vor und beschlagnahmten die Handtasche.
    Cassandra ließ das Handy heimlich im Papierkorb verschwinden und erhob sich polternd, um mögliche Geräusche zu überdecken. »Auf wessen Befehl?«
    »General Powells, Ma’am«, verkündete der führende Offizier.
    Sie bemerkte, dass sie zitterte. »Was wirft man mir vor?«
    »Konspiration gegen die Vereinigten Staaten von Amerika.«
    Als er ihren Arm packen wollte, wich Cassandra jäh aus. »Ich gehe freiwillig mit.«
    Er nickte. »Ja, Ma’am.«
    »Und hören Sie auf, mich Ma’am zu nennen!« Sie atmete tief durch und streckte knackend den Rücken, während sie sich sammelte. Ihr Vater würde ihr nichts tun. Sie schwebte nicht in Gefahr. Falls man sie ins Gefängnis stecken sollte, würde sie einen Anwalt anheuern und dagegen vorgehen. Obendrein war sie verkabelt. Die Renegades würden sie finden.
    Sie schritt den lang gezogenen Korridor entlang und betrat den Fahrstuhl, die Offiziere stiegen jedoch nicht ein. Stattdessen gaben sie an der Tür einen Code ein, worauf diese sich schloss und sie einsperrte.
    Die Stockwerknummern auf der Anzeige über der Tür hörten beim Erdgeschoss auf zu zählen, doch der Aufzug fuhr immer weiter abwärts in einen unterirdischen Bereich, von dessen Existenz sie nichts gewusst hatte.
    Plötzlich quoll Rauch aus der Decke und füllte die Kabine aus. Obwohl Cassandra den Mund bedeckte und versuchte, nicht einzuatmen, trat die Wirkung fast sofort ein. Ihr schwirrte der Kopf, dann gaben ihre Beine nach.
    Cassandra erwachte blinzelnd und ohne jedes Zeitgefühl. Das Kinn war ihr auf die Brust gesunken, und ihr Nacken schmerzte. Ihre Geistesgegenwart kehrte schlagartig zurück, sie hob jäh den Kopf und zerrte an den Armen, doch sie saß mit auf dem Rücken gefesselten Händen auf einem Stuhl.
    Vor ihr stand ihr Vater. Eine brünette Frau, die sie nicht kannte, und Dr. Chin, an den sie sich noch aus Groom Lake erinnerte, standen zu seiner Rechten. Hinter ihnen befand sich ein riesiger Käfig. Sie hatte das schreckliche Gefühl, lieber nicht wissen zu wollen, welchem

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