Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf
wenn er nicht damit beschäftigt gewesen wäre, ihren herzförmigen, seidigen Hintern zu bewundern und sich auszureden, sie auf den Tresen zu heben und auf der Stelle zu nehmen.
Mit den Tassen in den Händen wandte sie sich ihm zu. »Ihr GTECHs kommt vielleicht mit wenig Schlaf aus, aber ich …« Sie röchelte, dann gaben ihre Knie nach, und die Becher flogen durch die Luft.
Michael bekam sie an der Taille zu fassen, als sie zusammensackte. »Mein Nacken«, flüsterte sie unter größter Anstrengung. »Er tut … weh.« Die Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben, während sie die Fäuste an seiner Brust ballte.
Er hob sie hoch, trug sie zur Couch, legte sie nieder und wiegte ihren zitternden Körper in den Armen. »Ganz ruhig, Süße«, sagte er beschwichtigend, während er ihr Haar streichelte. Er musste ihren Nacken nicht sehen, um zu wissen, was los war, und sie vermutlich ebenfalls nicht. Er hätte die Finger von ihr lassen sollen – trotzdem hatte er sich auf gefährliches Terrain begeben, und nun war sie gezeichnet.
Nach einer Ewigkeit verließ sie seinen Schoß und sank auf die Polster. »Mir geht’s besser. Ich glaube, es geht gleich wieder.« Ein paar Sekunden starrten sie einander nervös an, dann bestätigte sie seine Vermutung. »Du solltest dir meinen Nacken ansehen.«
Er nickte. Sie drehte sich langsam um, hob das Haar an und entblößte ihren Hals. Michael erblickte das Symbol auf ihrer Haut, und reine, weißglühende Habgier stieg in ihm empor. Er schlang ihr die Arme um die Taille, zog sie an sich und presste die Lippen auf den doppelten Kreis. Er wollte nur noch mit ihr schlafen, sie noch einmal als die Seine zeichnen.
»Michael«, raunte sie. Sie schmiegte sich an ihn, und er spürte, dass ihre Leidenschaft kurz davor stand, aufs Neue zu entbrennen. »Ist es …?«
»Ja«, bestätigte er und drehte sie in seinen Armen herum, legte ihre Stirnen aneinander. Schwer atmend rangen beide um Selbstbeherrschung. Er streichelte ihren Nacken.
Sie nahm seine Hand und schmiegte sie an ihr Gesicht, als könnte sie es nicht ertragen, dass der Kontakt abbrach. »Ich muss Kelly anrufen.«
»Nein«, sagte er und fixierte sie mit Augen, in denen ein wildes Feuer loderte. »Niemand darf es wissen. Ich lasse nicht zu, dass man dich in eine Laborratte verwandelt. Nicht meinetwegen.«
»Ich vertraue Kelly«, wandte sie ein. »Sie wird es niemandem verraten.«
»Bis sie irgendetwas beunruhigt und meint, es deinem Vater sagen zu müssen«, erwiderte er. Er ließ sie los und versuchte, sich zu zügeln. Wo gerade noch Habgier und Leidenschaft dominiert hatten, trat nun ein Beschützerinstinkt zutage.
Als er aufstand, fuhr er sich über den Kopf und kehrte ihr den Rücken zu. Wie konnte er ihr nur begreiflich machen, wie wichtig es war, ihre Verbindung geheim zu halten? Er tat das Einzige, was ihm einfiel, und offenbarte etwas, das nicht einmal Caleb wusste, obwohl er ihm sein Leben anvertrauen würde. »An dem Tag, als wir uns zum ersten Mal sahen, hattest du recht.« Er sah sie immer noch nicht an, weil er die Angst in ihren Augen nicht erkennen wollte. »Ich bin anders als die anderen GTECHs.«
»Der Wind«, sagte sie leise. »Dich verbindet etwas Spezielles mit ihm.«
Er versuchte nicht länger, seine Gefühle zu verbergen, und drehte sich um. Da sie die langen Haare hinter die Ohren gesteckt hatte, gab sie die Unsicherheit in ihren Augen preis und wirkte ganz klein. Er durfte nicht vergessen, dass sie in seinen Armen zwar wie eine zarte kleine Blume wirkte und auch so roch, aber dennoch zäh war. Andererseits konnte sie sich ihrem Vater gegenüber nicht behaupten, und wie er mittlerweile herausgefunden hatte, war das häufiger der Fall. Dennoch konnte sie die Wahrheit ebenso verkraften wie alles andere. »Ja. Es gibt eine spezielle Verbindung und wer weiß was noch, von dem ich keine Ahnung habe. Ich lasse nicht zu, dass du meinetwegen unter einem Mikroskop landest. Du hast Zugang zu sämtlichen Tests, die man bisher an den gezeichneten Frauen vorgenommen hat. Daraus wirst du alles Nötige erfahren.« Er ging zu ihr, stützte sich auf ein Knie und hielt ihre Hände fest. »Du darfst es weder Kelly noch sonst jemandem sagen. Es war egoistisch, herzukommen, und das werde ich mir nie verzeihen. Ich verspreche dir, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um dich vor den Folgen zu bewahren. Koste es, was es wolle. Es muss unser Geheimnis bleiben.«
Sie zögerte kurz, dann nickte sie, wirkte aber
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