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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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bedrückt und verwirrt. »Ja. In Ordnung. Es ist unser Geheimnis.«
    Erleichtert nahm er sie in die Arme. Doch da weder Waffen noch GTECH-Fähigkeiten oder Medikamente rückgängig machen konnten, was er getan hatte, war es nur ein schwacher Trost.
    Er hatte Cassandras Leben für immer verändert.

3
    Cassandra war am Grill auf der hinteren Veranda beschäftigt, während Michael die Küche nach irgendeinem unentbehrlichen Männerutensil durchstöberte. Es war ein ungewöhnlich warmer Tag für November. Sechs Monate waren vergangen, seit Cassandra das Symbol trug, und sie fühlte sich genau wie vorher. Ihre Beziehung zu Michael hatte sich jedoch verändert, das Band zwischen ihnen war stärker geworden. Die Leidenschaft und vor allem das Verlangen waren von solcher Intensität, dass sie Michaels Geschmack schon auf den Lippen spürte, wenn sie nur an ihn dachte. Sobald er sich in ihrer Nähe befand, empfand sie ein Kribbeln im Nacken. Dieses Phänomen teilten alle gezeichneten Paare miteinander, daher bezeichnete das wissenschaftliche Team diese Paare als »Lebensband«, um eine von der Natur gewollte Bindung definieren zu können. Da die Verbindungen einige Monate, bevor sie ihren Job angetreten hatte, erforscht und klassifiziert worden waren, wusste sie darüber hinaus wenig. Paradoxerweise ließ Michaels starkes Bedürfnis, ihre Bindung geheim halten zu wollen, wenig Raum, sie vor dem Monster, für das er sich selbst hielt, zu beschützen.
    »Rutsch mal rüber«, befahl Michael von hinten. Seine Haare wehten in einer leichten Brise, als er mit einer Grillgabel von der Größe des Staates Texas an den Rost trat.
    »Heiliges Kanonenrohr«, lachte Cassandra. »Dieses Monstrum gehört aufs Schlachtfeld, nicht an den Grill.« Sie hatte es kaum ausgesprochen, da klatschten ihr ein paar kalte Regentropfen ins Gesicht. Sie beäugte die heranziehende dunkle Wolkenfront, die sich anschickte, jeden Moment über ihrem kleinen Freiluftabenteuer aufzureißen. Mit einem hoffnungsvollen Blick auf Michael sagte sie: »Du hast das Wetter nicht zufällig genauso gut im Griff wie den Wind und hast es mir nur nicht verraten?«
    »Nee. Aber meine Steaks sind spitzenmäßig«, sagte er und gab ihr einen Klaps auf ihren in Jeansshorts steckenden Hintern. »Schaff sie lieber vor dem Wolkenbruch auf den Herd, sonst kommst du heute nicht mehr in den Genuss meines Talents.«
    Der Gedanke an eine gute Mahlzeit ließ ihren Magen knurren, worauf sie sich schnell in Bewegung setzte und sich den Wein und die beiden langstieligen Kristallgläser vom Metalltisch schnappte. Es waren Geschenke von Michael, die sie umso reizender und schöner fand, weil er sie ihr machte, nachdem er gehört hatte, dass sie gern neue Weine probierte. Wie sich herausstellte, teilte sie diese Vorliebe mit seiner Mutter – das war eines der wenigen Geheimnisse, die sie ihm hatte entlocken können. Allerdings hatte sie sich geschworen, eines Tages alle verdeckten Puzzleteile umzudrehen, die Michael ausmachten.
    Er bugsierte die Steaks in einer mit Folie abgedeckten Schüssel zur Tür, überlegte kurz und schnappte sich die monströse Gabel vom Grill. »Ohne meinen Prügel gehe ich nirgendwohin«, scherzte er, ehe er im Haus verschwand.
    Von seinem Lächeln erwärmt, sah Cassandra ihm nach. Es war ein Zeichen dafür, dass die Mauern, die er um sich errichtet hatte, stückchenweise bröckelten – was ihre Gewissensbisse, ihm etwas zu verschweigen, noch vertiefte. Als die Spannungen zwischen den X2-positiven und -negativen Soldaten vor einigen Monaten zugenommen hatten, hatte ihr Vater sämtliche Testergebnisse verschlossen, sodass kein Soldat wusste, wen es betraf. Sie hatte jedoch erfahren, dass Michael zu den Infizierten gehörte, und ihr war klar, wie er damit umgehen würde, wenn es ihm je zu Ohren kommen sollte.
    Kurz nachdem sich der Stützpunkt für den Abend geleert hatte, streifte Powell durch das Tierlabor und inspizierte die Käfige. Sie waren von toten, X2-infizierten Tieren übersät, die einander attackiert hatten. Unfassbar, dass es ausgerechnet jetzt passieren musste, nachdem er endlich erreicht hatte, um was er sich schon vor den ersten Injektionen bemüht hatte – eine Einladung vom Außenminister ins Weiße Haus. Sowohl der Präsident als auch die Stabschefs zeigten sich zufrieden mit dem Programm und hatten hohe Erwartungen an das Projekt und Powell. Allerdings wollte man sich vollkommen dagegen absichern, dass die Sache nach hinten losging, und das war

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