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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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stellte ein zu hohes Risiko dar, um ihn am Leben lassen zu können, es sei denn, Adam konnte ihn mithilfe von Red Dart in den Griff bekommen. »Bist du so überzeugt von dem Mann, den du in Powells Operation sitzen hast?«, fragte er Lucian.
    »Er steht Powell näher als seine eigene Tochter. Die er übrigens auf Abstand hält«, erwiderte er. »Er kann Michaels Loyalität mühelos in einem fragwürdigen Licht erscheinen lassen.«
    Wärme breitete sich in Adam aus, während er eine wesentlich bessere Möglichkeit in Betracht zog. »Wenn Cassandra Powell ums Leben käme, wäre ihr Vater so vom Schmerz zerfressen, dass er unachtsam würde, was deinem Verbindungsmann erlaubt, sich Red Dart zu schnappen.« Er schlug einen schärferen Ton an. »Sieh zu, dass es wie ein Unfall aussieht. Ich will nicht, dass man ihn mit Red Dart in Verbindung bringen kann. Aber ich will ihren Tod.« Seine Lippen verzogen sich. »Ein Autounfall – wie bei ihrer Mutter. Mein Geschenk an Powell: seine tote Tochter. Das hat er davon, dass er mir in die Quere gekommen ist. Tötet sie. Treibt diesen verdammten Kristall auf und irgendwas, damit ich die GTECHs damit bearbeiten kann. Ich will beides, auf der Stelle.« Adam verschwand im Wind.

7
    Vierundzwanzig Stunden nachdem Michael wieder in Cassandras Leben geplatzt war und es auf den Kopf gestellt hatte, saß sie in der Bar ihres Hotels in Washington und fügte der Tagesordnung noch einige Punkte hinzu, bevor sie am nächsten Morgen nach Nevada aufbrechen sollte. Sie und Lieutenant Colonel Brock West – seit ihrer Rückkehr aus Deutschland der engste Vertraute ihres Vaters – würden hoffentlich am Abend das erste von zwei geplanten Presseinterviews unter Dach und Fach bringen.
    Die Presse konnte es kaum erwarten, Details über die neue Rolle ihres Vaters als Sondersicherheitsberater und die Anlage zu erfahren, die er achtzig Meilen nördlich von Groom Lake errichtet hatte. Obwohl sie sich alle Mühe gab, sich zu konzentrieren, schweifte Cassandra in Gedanken immer wieder zu Michael und seinem Kuss zurück. Dieser Kuss. Und der Umschlag, in dem sich ein Handy befand, das man für sie hinterlegt hatte. Bisher hatte sie weder einen Anruf noch Anweisungen erhalten, um den versprochenen Kontakt herstellen zu können. Eigentlich sollte sie es postwendend in den Müll werfen. Ihm weder vertrauen noch mit ihm sprechen, sondern ihn direkt ihrem Vater übergeben.
    Doch was er über Red Dart gesagt hatte, brannte ihr wie Säure im Magen und rief mehr als nur das Verlangen nach Michael wach. Er hatte sie verunsichert, und sie musste erkennen, dass sie ihrem Vater ebenso wenig vertraute. Um ehrlich zu sein, hatten Michaels Kuss und seine starken Arme sie im Sturm erobert, und ihr war klar geworden, warum sie sich nicht mit anderen Männern getroffen hatte: weil keiner Michael das Wasser reichen konnte. Und entgegen jeglicher Vernunft hatte sie die ganze Zeit gehofft, dass es eine Erklärung für seine Handlungen gab, die ihn von aller Schuld freisprechen würde. Dennoch führte die Tatsache, dass er zwei Jahre bei Adam verbracht hatte, zu dem Schluss, dass sie gerade ihm nicht vertrauen sollte, da er ihr nur etwas vormachte, um Red Dart zu bekommen. Dieser Gedanke war so irritierend, dass sie ihn beiseiteschob und sich wieder auf die Frage der schwarzhaarigen Reporterin von der Sun Times , Layla Cantu, konzentrierte.
    »Warum lässt die Army den neuen Dreamland-Stützpunkt in weniger als achtzig Meilen Entfernung von Groom Lake errichten, wenn man doch diese Basis nutzen könnte?«, fragte sie gerade. »Ich frage mich, wie viel Platz all die streng geheimen Forschungen in Groom Lake wirklich in Anspruch nehmen?«
    Das führte in eine Richtung, die Cassandra gar nicht gefiel. Wieder völlig auf das Gespräch konzentriert, öffnete Cassandra gerade den Mund, um zu antworten, als Brock ihr zuvorkam. »Es heißt nicht ohne Grund streng geheim , Miss Cantu«, erwiderte er mit derselben rotzigen Arroganz, die er auch ihr gegenüber an den Tag legte, obwohl er ganz versessen darauf war, ihrem Vater zu gefallen. Er konnte einfach nicht anders.
    Cassandra zuckte zusammen. Ihr war nur allzu bewusst, dass man andere nicht wegen ihrer Neugier zurechtweisen konnte, ohne neuerliche Neugier zu wecken. Sie spähte zu Layla und verdrehte unauffällig die Augen. Nur ein kleiner Wink, um die Journalistin wissen zu lassen, dass Brock West – der in Flirtlaune gelegentlich auf »Brock« bestand – eine Nervensäge war.

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