Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Tad ausgesucht. Zuerst hatte sie ihn gehasst. Aber das hatte sich geändert, so wie sich die Sache mit ihrer Sehnsucht nach Iceman geändert hatte. Sie wollte ihn. Wollte, was er ihr geben konnte: die Möglichkeit, sein Lebensband zu werden und in einem neuen Weltreich zu leben – in Zodius City. An einem Ort, wo man ihre Bemühungen zu schätzen wusste, statt sie zu bestrafen, wie es bei den Renegades der Fall gewesen wäre.
Die Tür wurde geöffnet, und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie vor sich Iceman auftauchen sah, der doch fest an den Stuhl gebunden war. Er schlug die Tür hinter sich zu, und binnen eines Wimpernschlags hatte er sich in Tad verwandelt. Ein Glücksschauer durchfuhr sie. Der perfekte Traummann. Er konnte jeder sein, den sie haben wollte. Eine verdammt heiße Sache.
»Wie ist es gelaufen?«, fragte sie mit gespannter Erwartung. »Hat Sterling dir die Geschichte abgenommen? Hat er geglaubt, dass du Marcus bist?«
»Er hat es nicht nur geglaubt«, antwortete Tad. »Er hat eben in diesem Moment Rebecca Burns bei sich.«
Tad ging zum Nachttisch, öffnete eine Schublade, nahm eine Ampulle
Ice
heraus und leerte sie. »Sie war so nah, und ich konnte sie nicht anrühren, ohne befürchten zu müssen, ohnmächtig zu werden. Kein Wunder, dass Adam sie tot sehen will. Sie ist eine Bedrohung.«
»Nehmen alle GTECH s
Ice
?«
»Sie wissen nichts von den besonderen Fähigkeiten, die es ihnen verleihen kann«, gab er zurück. »Also, warum sollten sie?«
Sie legte den Kopf schief. »Und du willst auch nicht, dass sie es wissen, nicht wahr? Dir gefällt es, etwas zu sein, das sie nicht sind.«
Er setzte sich und gab ihr keine Antwort, sondern nur ihre eigene Ampulle
Ice
, zusammen mit einer Dosis Eclipse. Die sie gern nehmen wollte, aber … sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Ich dachte, du hättest gesagt, Eclipse würde mich töten.«
»Es nicht zu nehmen, könnte dich ebenfalls töten«, gab er zu bedenken. »Das Lebensband wird dich von deinem Verlangen nach Drogen befreien. Bis dahin musst du stark bleiben.«
Sie wusste nicht, wie man ein Lebensband knüpfte, aber sie wollte unbedingt ein Mitglied der Elite von Adams Welt werden, und genau das hatte ihr Tad versprochen. Aufregung machte sich in ihr breit. »Und wann wird es so weit sein?«
»Wenn ich ihm von Eclipse erzähle«, antwortete Tad und half ihr, die Ampulle an ihren Mund zu führen. »Wenn die Zeit dafür gekommen ist.« Er hob die Ampulle über ihren Lippen an und drückte den Eclipse-Stern gegen ihre Hand.
Wonne strömte in einem wahren Regenbogen aus Farben über sie hinweg, eine süße Wonne, die einem Orgasmus verdammt nahe kam. Sie kletterte auf seinen Schoß, musste ihrer Lust ein Ventil bieten. Während sie ihm die Hände um den Hals legte, schaute sie zu Iceman hinüber. Sie wollte, dass er zusah.
Aber bei alledem hatte sie ihre Fragen nicht vergessen. »Wann ist denn die Zeit dafür gekommen?«
Tad strich ihr grob über die Brüste, wie um ihre Größe zu prüfen. »Adam straft gnadenlos, wenn er nicht alles, was er will, bekommt, und zwar, wann er es will. Und er belohnt es großzügig, wenn alles nach seinen Wünschen geht. Wir werden ihm von deiner Bereitschaft erzählen, ein Lebensband einzugehen, wenn wir ihm die Neuigkeit überbringen, dass die
Ice
-Todesfälle ein Ende gefunden haben. Genau wie Rebecca Burns’ Leben.«
Sie biss sich auf die Unterlippe und lächelte, schmiegte sich gegen seine Lenden. »Ich kann dich auch jetzt belohnen.«
Das Zimmertelefon läutete, gleichzeitig auch ihr Handy. Sie verdrehte die Augen. »Es ist J.C. Er ruft andauernd an. Er sagt, er brauche Iceman.«
Tad schob sie von sich. »Sag ihm, er soll heraufkommen«, befahl er. »Vielleicht brauchen wir Madame gar nicht. Sterling ist zusammen mit Rebecca Burns hier in der Stadt. Wir werden ihn von diesen beiden Clannern aus dem Lagerhaus, die sich Sterling neulich nachts vorgeknöpft hat, zu uns locken lassen.«
Gottverdammt, es gefiel ihr wirklich, Madame zu spielen. Sie griff nach dem Telefon. »Er ist hier«, sagte sie zu J.C. und gab ihm gar keine Zeit, selbst das Wort zu ergreifen. »Komm in mein Zimmer. Er will mit dir sprechen.« Sie legte auf.
Tad lächelte. Er ging zu seinem Gefangenen hinüber und fasste ihn ins Auge. In Icemans Blick trat ein verächtlicher Ausdruck. »Ich an deiner Stelle würde mich nicht so ansehen – es sei denn, du willst deine Eier in der Kehle haben.« Er trat gegen den Stuhl, sodass er
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