Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
während er verdeckt als Adams Stellvertreter operiert hatte.
Eine Treppe weiter unten blieb er einen Moment an einer Tür stehen. Dann öffnete er sie, nur um festzustellen, dass sie von irgendetwas blockiert wurde. Verdammt. Hinter der Tür lag ein Zodius-Soldat, mit dem Gesicht nach unten. Was war hier passiert, und wo war Becca gewesen, als es geschah? Sterling wirbelte zurück und warf sich mit voller Wucht gegen die Tür. Die Wasserpfütze an ihrer Schwelle sorgte für zusätzlichen Widerstand. Es gelang ihm, die Tür weit genug aufzudrücken, damit er einen Blick in den leeren Korridor werfen konnte, bevor er durch den Türspalt hindurchglitt. Er bückte sich, nahm dem Soldaten seine Waffen ab und strich sich das nasse Haar aus der Stirn, während das Wasser unerbittlich weiter über sein Gesicht rann.
Er fiel in Laufschritt, sprang über zwei weitere mit dem Gesicht nach unten liegende Zodius-Soldaten hinweg und bog um die Ecke. Die Labortür stand offen. Sein Inneres krampfte sich zusammen, als er hindurchtrat, und er wagte nicht zu atmen, bis er sich davon überzeugt hatte, dass keiner der sechs Körper im Labor Becca war. Angst um sie machte sich in ihm breit und schnürte ihm die Kehle zu.
Sein Blick fiel auf den Computer neben der Tür, um ihn eine Pfütze aus Wasser. Ohne große Hoffnungen steuerte er auf den Rechner zu, legte seine Waffen ab und betätigte ein paar Tasten. Gegen alle Wahrscheinlichkeit erwachte der Bildschirm zum Leben, und Sterling konnte seine Zauberkünste spielen lassen. Es dauerte keine Minute, da hatte er die Überwachungskameras im Blick, mehrere Fenster gleichzeitig geöffnet und sich vergewissert, dass, was auch geschehen war, auf diesen Bereich der Stadt begrenzt blieb. In einem weiter entfernten Flur sammelten sich Soldaten, und Sterling zweifelte nicht daran, dass es hier nur deshalb nicht ebenfalls von ihnen wimmelte, weil das, was immer den Alarm ausgelöst und alle außer ihm und Becca flachgelegt hatte, auch den Überwachungskameras verborgen geblieben war.
Er schaltete sich durch einige weitere Kameras und hätte vor Erleichterung am liebsten laut aufgeschrien. Becca lebte und war unterwegs. Er tippte einen Code ein, um die Überwachungskameras auszuschalten, dann griff er sich seine Waffen. Seine anschließende Durchsuchung des Labors nach
Ice
blieb ohne Erfolg. Fluchend lief er Becca hinterher und schwor sich, in der Stadt einen Dealer und das
Ice
zu finden, das Becca brauchte.
Becca war in einem unterirdischen Belüftungstunnel unterwegs, von dem Sterling wusste, dass er zu einem verlassenen Areal in der Nähe eines Highways führte. Offensichtlich war sie nicht auf den Kopf gefallen und hatte diesen Weg durch eigene Überlegung gefunden. Oder sie war ein kalkuliertes Risiko eingegangen.
Er zog die Stahltür zum Tunnel auf und kletterte hinein, dann schloss er die Tür sorgfältig hinter sich. Er wagte es nicht, nach ihr zu rufen, aus Angst, von den anderen gehört zu werden. Doch je weiter er kam, ohne auf eine Spur von Becca zu stoßen, desto größer wurde seine Sorge. Als er das Tunnelende erreichte, blickte er sich draußen um, nur um festzustellen, dass Becca nirgends zu sehen war. Er hatte sie erneut verloren, und ihr lief die Zeit davon. Er wusste nicht, ob sie
Ice
-Nachschub bei sich hatte, und er hatte kein Serum.
Sobald die Feuerlöschberieselung ausgeschaltet und die Aufnahmen der Überwachungskameras analysiert worden waren, betrat Adam mit Dorian an seiner Seite das Labor. Beim Anblick seines bewusstlos auf dem Boden liegenden zweiten Mannes verzog er angewidert das Gesicht. Dieses nichtsnutzige Stück Scheiße. Die Hälfte der anderen Männer, die sich, dank Rebecca Burns, ein Nickerchen hatten gönnen dürfen, war bereits wieder wach, aber Tad lag noch immer schlafend in einer Pfütze. Adam versetzte ihm einen Tritt.
»Steh auf, du Idiot. Steh sofort auf!«
Tad setzte sich ruckartig auf, einen benommenen Ausdruck im Gesicht. »Verdammte Scheiße, was zum Henker ist passiert?« Er sprang auf und blickte sich um, sah einige der Wissenschaftler noch auf dem Boden liegen, genau wie auch er eben noch gelegen hatte. »Wo ist …«
»Sag du es mir!«, herrschte ihn Adam wütend an. »Sie und Sterling sind verschwunden. Wie konnte es gehen, dass deine Gefangene euch alle flach auf die Ärsche gelegt hat, ohne einen Finger zu rühren? Und jetzt ist sie verschwunden, und die Kameras sind ausgeschaltet. Wie kann so etwas passieren, wenn mein zweiter
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