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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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sich zu. Wie aus weiter Ferne hörte sie Tad brüllen. Und dann lag er auf dem Boden, genau wie die anderen Wissenschaftler. Sie waren umgekippt wie Steine und hart auf den Beton geklatscht.
    Beccas Augen weiteten sich. Ihr Herz setzte einen Schlag aus und begann dann rasend zu hämmern. Was war gerade passiert? Sie drückte die geballte Faust an ihr Herz und befahl ihm, mit dem wilden Gehämmer aufzuhören, aber ihre Hand war unsicher und zittrig. Sie zwang sich, tief durchzuatmen und langsam bis zehn zu zählen. Das Schwindelgefühl ließ nach, und sie konnte sich wieder auf den Raum vor ihr konzentrieren.
    Dann – und erst dann – begann sie sich Vorwürfe zu machen, so lange stillgestanden zu haben. Sie rannte zu Milton hinüber, rollte ihn herum und schrak vor seinen leeren, offenen Augen zurück, selbst als sie nach einem Puls suchte, von dem sie wusste, dass sie ihn nicht finden würde.
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie streckte die Hand aus, um Milton die Augen zu schließen. Noch mehr Glas im Raum zerbarst, als sie seinem toten Körper zuflüsterte: »Es tut mir leid, dass ich dich nicht gerettet habe.« Aber sie weinte nicht – die Wut über diese Grausamkeit fraß sie nur bei lebendigem Leib auf.
    Sie richtete sich auf und wandte sich den im Raum verstreuten Wissenschaftlern zu. Gegenstände begannen im Raum zu schweben. Ein Stuhl machte einen Sprung und drehte sich um. Becca konnte spüren, dass die Energie von ihr ausging – eine Macht, die ihr das verdammte
Ice
verlieh. Und sie wusste, dass sie selbst der Grund dafür war, dass diese Männer am Boden lagen.
    Becca starrte ihre Körper an und dann die verschlossenen Türen. Ausweiskarten. Sie hatten Ausweiskarten, um die Tür zu öffnen. Tad würde wohl über die höchste Sicherheitsfreigabe verfügen, vermutete sie. Ohne sich Zeit zum Nachdenken zu geben, stürmte sie vor und beugte sich über Tad. Als sie nach seinem Handgelenk griff und einen Puls fand, schreckte sie angewidert zurück. Er war nicht tot – sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Sie hatte keine Ahnung, was mit den Männern nicht stimmte, wollte aber auf keinen Fall hierbleiben, bis sie wieder aufwachten.
    Sie knipste die Ausweiskarte von Tads Hemd und eilte zur Tür. Dann blieb sie stehen, machte kehrt und riss ihm die Waffe aus dem Halfter.
    Sie musste daran zurückdenken, wie ihr Bruder sie trotz all ihrer Einwände dazu genötigt hatte, den Umgang mit Waffen zu erlernen. »Danke, Kevin«, murmelte sie. Er hatte darauf bestanden, dass sie sich die entsprechenden Kenntnisse aneignete, damit sie geschützt war, wenn er sich irgendwo im Krieg befand. Und so hatte sie schießen gelernt.
    Noch ein Gedanke durchfuhr sie. Geld. Konnte sie hoffen, dass Tad welches bei sich hatte? Sie schauderte vor der Vorstellung zurück, ihn zu berühren, doch dann griff sie trotzdem in seine Tasche. Nichts. Sie sprang über ihn hinweg und probierte es mit der anderen Tasche. Volltreffer! Eine Geldscheinklammer mit einer respektablen Menge an Barem.
    Eine Sekunde später war sie am Ausgang und zog die Sicherheitskarte durch die entsprechende Vorrichtung. Ein Licht sprang auf Grün um, aber die Tür öffnete sich nicht. Willkürlich tippte sie auf der Tastatur daneben herum. Nichts. Sie versuchte es noch einmal. Plötzlich schoss Wasser aus der Feuerlöschanlage, und die Türen öffneten sich. Da stand Becca im Sprühnebel und hatte keine Ahnung, was sie als Nächstes tun sollte. Sie wusste nicht, wie sie hier herauskommen sollte, wusste nicht, wie sie zu Sterling gelangen konnte, ja, nicht einmal, ob sie ihm vertrauen durfte, wenn sie es wirklich irgendwie zu ihm schaffte. Oder ob sie überhaupt irgendjemandem vertrauen konnte. Weiter unten im Flur hörte sie gedämpfte Stimmen. Zu spät. Sie rannte in die entgegengesetzte Richtung davon.

7
    Auf keinen Fall würde Sterling zulassen, dass Becca mit dem, was da in Zodius City vorging, allein fertigwerden musste. Als der Feueralarm losging und Wasser auf ihn herabregnete, tat er endlich, was er seit Stunden hatte tun wollen: Er zerschlug das elektronische Steuerfeld an der Tür und entriegelte sie, dann begab er sich durch den verlassenen Flur zum Labor. Er wusste genau, wohin er gehen musste. Schließlich hatte dieser Bereich von Zodius City schon existiert, als hier noch Area 51 und somit seine Arbeitsstelle gewesen war, und außerdem hatte er die Lagepläne genau studiert, die ihnen Michael beschafft hatte,

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