Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
Vom Netzwerk:
wie diese vorbereitet. Falls du dich an besagten Ort begibst, könnte sich vielleicht eine Möglichkeit eröffnen, vielleicht aber auch nicht. Wie auch immer – ich habe einen Mann dort in der Nähe. Einen, der ein wenig aufpasst. Ich bekomme es in jedem Fall mit, wenn du einen Kontakt herstellst, also erwarte ich, bezahlt zu werden.«
    »Ich habe immer bezahlt und mich für gute Informationen nie lumpen lassen«, betonte Sterling. Breitbeinig stand er da, die Arme vor der Brust verschränkt. Die Renegades verfügten über satte finanzielle Reserven, die zum Teil von Renegades wie Michael und Damion stammten, die als Kinder reicher Eltern geboren worden waren. »Warum sollte sich das jetzt ändern?«
    »Wie hoch ist dein Anteil an dem Geschäft?«, fragte Marcus, und ein gespannter Ausdruck trat in seine blauen Augen.
    Sterling zögerte absichtlich, spielte das Verhandlungsspiel, das von ihm erwartet wurde. Keine leichte Aufgabe, wo er doch Marcus viel lieber so lange schütteln wollte, bis er mit allem herausrückte, was er wissen wollte. »Fünfzig Riesen.«
    Marcus zog die Stirn kraus. »Dann nehme ich dreißig.«
    Sterling stieß ein verächtliches Lachen aus und fixierte Marcus mit einem Blick, als sei sein Gegenüber völlig durchgedreht. »Und der wahre Betrag wäre dann …«
    »Wir wissen beide, dass du mir nicht deinen vollen Anteil genannt hast«, konterte Marcus. »Du hast die Zahl nach unten geschraubt. Ich will dreißig Mille, oder du bekommst gar nichts von mir.«
    Sterling stieß einen Pfiff aus und zog seine Show weiter durch. »Das ist happig, geldgieriger Drecksack.«
    »Nicht wenn es darum geht, dermaßen heiße Ware wie
Ice
zu horten, die dazu noch fast unmöglich aufzufinden ist«, gab Marcus zurück. »Du gehst also entweder auf mein Angebot ein«, er verschränkte die Arme, »oder lässt es bleiben.«
    »Ich will wissen, was das für ein Ort ist. Sofort. Heute Abend.«
    »Erst einmal bekomme ich jetzt einen Vorschuss«, setzte Marcus dagegen. »Oder das Geschäft ist geplatzt.«
    Sterling schlenderte gemächlich zum Schreibtisch und setzte sich auf die Kante. Er griff in seine Tasche, zog ein mit einer Klammer zusammengehaltenes Bündel Bargeld heraus und warf es auf den Tisch. »Das sind zehn. Das sollte wohl genug sein, um dir eine dieser schnieken Maniküren zu besorgen, die du so sehr magst.«
    Marcus lachte und entspannte sich sichtlich. »Ich weiß nicht, wer von uns beiden das größere Arschloch ist. Du? Oder ich?«
    »Mir gefällt die Vorstellung, dass jeder von uns mit seiner ganz persönlichen Ausführung von Arschloch-Sein auftrumpfen kann«, sagte Sterling trocken. »Du repräsentierst mehr den Von-oben-herab-Anzugträger-und-dann-hau-ich-dir-deinen-Geldbeutel-in-die-Eier-Arschloch-Typ. Ich bin eher das Schmutzige-Hintergassen-Straßenkämpfer-Arschloch.« Er stieß sich vom Schreibtisch ab. »Also, wo muss ich hin?«
    »Wann bekomme ich das restliche Geld?«
    »Wenn ich das
Ice
bekomme.«
    Marcus dachte einen Moment lang nach. »Wehe, du ziehst mich über den Tisch, Sterling.«
    »Ganz meinerseits,
Arschloch
«, erwiderte er abfällig. »Du hast meine zehn Riesen.«
    Marcus überlegte noch einmal kurz, dann sagte er: »
Nebula
.« Das
Nebula
war die jüngste Bereicherung der Clubszene und an einen Casinokomplex der Konkurrenz angeschlossen. Marcus warf einen kurzen prüfenden Blick auf Sterlings Kleidung – Jeans und T-Shirt. »Es würde sich vielleicht empfehlen, dort in der Menge nicht aufzufallen. Der Laden ist keiner von den üblichen angesagten Vegas-Schuppen. Dort sind eher Leder und Ketten angesagt als Jeans.«
    Trocken versetzte Sterling: »Und da dachte ich, du würdest mich vielleicht begleiten.« Er zuckte die Achseln. »Schade.« Die Spannung zwischen ihnen verflog. Trotz des spöttischen Wortwechsels mochten sie einander beinahe. Sie hatten zu viele derartige Geschäfte miteinander durchgezogen, um den Wert des anderen nicht anzuerkennen. »Bis später, Marcus.«
    »Bring uns beiden etwas Geld mit, Sterling.«
    Sterling winkte und verließ den Raum. Seinetwegen konnte es losgehen.
    Zum Teufel mit dieser Umzieherei, nur damit er in eine gruftimäßige Drogenbar passte. Um halb zwölf saß Sterling in der hintersten Ecke des verqualmten dreistöckigen
Nebula
im Empire Tower Casino. Zur Tarnung hielt er ein kaum angetrunkenes Bier in der Hand, und in Gedanken war er bei jenem Augenblick, in dem er Becca Damion anvertraut hatte. Es war Damion gewesen, davon war er

Weitere Kostenlose Bücher