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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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sollen. Ich will mit Caleb darüber sprechen, energischere Maßnahmen zu ergreifen. Wir sollten ein paar dieser Abhängigen hierherbringen und sie unter medizinischer Überwachung einem
Ice
-Entzug unterziehen. Das sind nicht gerade meine bevorzugten Methoden, aber es dient dem Ziel, Leben zu retten. Ich werde morgen früh mit Caleb darüber reden.« Sie schaute auf ihre Armbanduhr. »Okay. Es ist schon fast Morgen. Wir brauchen beide etwas Schlaf.«
    »Legen Sie sich ruhig hin«, antwortete Becca. »Ich bin noch fit. Ich möchte an meiner Idee zur Immunisierung arbeiten, solange ich sie neu und frisch im Kopf habe.«
    »Ganz ausgeschlossen, dass in Ihrem Kopf im Moment noch irgendetwas neu und frisch sein kann, Becca.«
    »Ich muss wirklich weiterarbeiten, Kelly. Ich muss mir Klarheit verschaffen.«
    Kelly musterte sie für einen Moment. »Sie meinen, bevor es zu spät ist und Sie genauso tot sind wie dieser Clanner, den Sie heute haben sterben sehen? Wollten Sie das sagen?«
    »Ja«, bestätigte Becca, und ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. »Wir wissen nicht, wann es so weit sein wird, Kelly.«
    »Ich habe Ihr Blutbild gesehen«, erwiderte Kelly. »Mittlerweile schon mehrere Proben. Solange Sie weiter das
Ice
nehmen, wird Ihnen nichts passieren.«
    »Selbst wenn wir über einen unendlichen Vorrat an
Ice
verfügten, könnten wir uns nicht sicher sein, welche Nebenwirkung es auf seine Konsumenten hat. Wir wissen nicht, wie lange ich noch von Nutzen sein kann.«
    Kelly warf ihr einen eindringlichen Blick zu, dann sagte sie sanft: »Becca. Es ist okay, leben zu wollen. Sich um seine eigene Zukunft zu sorgen.«
    Die Enge, die sie in der Kehle verspürt hatte, griff nun unerbittlich nach Beccas Brust. »Es ist leichter, die Zukunft aller anderen Menschen im Auge zu haben.« Eine Wahrheit, die ihr herausrutschte, ohne dass sie es gewollt hätte.
    »Na schön«, antwortete Kelly nach einer kurzen Pause. Ihre Stimme war jetzt fester und wurde ein wenig störrisch. »Dann werden eben wir uns um Sie sorgen – und für Sie sorgen. Ich rufe jetzt Sterling an und werde ihm befehlen, Sie zu füttern und ins Bett zu bringen. Und damit genug für heute. Gute Nacht, Becca.« Der Bildschirm wurde schwarz.
    Fast im selben Moment öffnete sich die Tür zum Labor, und Sterling trat ein. Er sah aus wie ein Junge vom Land, wie ein scharfer Cowboy zum Anbeißen, also ganz wie immer, und mit ihm schlug ihr eine Welle würziger Essensduft entgegen, die ihren Magen fordernd knurren ließ.
    »Ich habe da jemanden an der Hand, bei dem ich mir auch spät nachts immer noch was besorgen kann«, sagte er und hielt die Essenstüte in die Höhe, während sein Handy zu klingeln begann. »Hab was vom Chinesen mitgebracht.«
    »Das ist Kelly«, sagte Becca. »Sie will dir sagen, dass du mich füttern sollst.« Sie ließ den Teil mit dem »Ins-Bett-Bringen« weg, obwohl dieser Gedanke mindestens genauso reizvoll war wie das Essen.
    Er grinste. »Wer hat wohl jetzt die hellseherischen Fähigkeiten?« Er schnappte sich sein Handy und nahm den Anruf entgegen. »Ich bin schon dabei, sie zu füttern, und dann …« Er zögerte, um dann hinzuzufügen: »… bringe ich sie ins Bett.« Ihre Blicke trafen sich, und der seine war erfüllt von der Verheißung, dass mit »ins Bett«
sein Bett
gemeint war.

21
    Becca schlüpfte aus ihrem Laborkittel und ließ sich von Sterling zur Tür ziehen.
    »Zeit für Essen, ein heißes Bad und fürs Bett«, versprach er.
    »Ein heißes Bad?«, hakte Becca hoffnungsvoll nach. »Du hast hier eine Badewanne? Wirklich?« Es war Wochen her, seit sie einen solchen Luxus genossen hatte.
    »Ich habe hier ein ganzes Apartment«, erwiderte er. »Nichts Spektakuläres, weder das Apartment noch die Wanne. Aber es passt eine Menge Wasser hinein und eine hübsche Frau noch obendrein.«
    Becca musste über seinen nicht gerade subtilen Landjungencharme lächeln. Er war in so vielerlei Hinsicht wie ein Geschenk und genau das, was sie im Moment brauchte. Er stellte keine Forderungen. Fiel nicht über sie her. Versuchte nicht, übertrieben charmant und liebenswürdig zu sein. Da gab es weder Allüren noch Nettigkeiten. Er war, wer er war, und das mochte sie an ihm.
    »Übrigens«, sagte sie, während er sie durch einen Flur führte, der aussah wie Tausende andere Flure auf der Welt: einfacher Teppichboden und Türen zu beiden Seiten, »wo hast du um zwei Uhr morgens denn chinesisches Essen herbekommen?«
    »Ich kenne das Paar, dem das

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