Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Verwendung für ihn – so wollte er zum Beispiel an die Quelle zur Herstellung des
Ice
herankommen, da Icemans wissenschaftliches Team es offenbar nicht nachzubilden vermochte.
Ein träges Lächeln glitt über Sabrinas Lippen. »Tad hat mich gefickt«, stellte sie fest, »und jetzt ficken wir ihn und zahlen es ihm heim.«
Er würde es Tad tatsächlich heimzahlen, und Adam gleich mit. Icemans Blick wanderte zur Tür und stieß auf J.C., der an den Tisch geschlendert kam. Doch seine zwanglose Lässigkeit war nur eine Fassade. Das verrieten seine zusammengebissenen Kiefer, der steife Nacken und die Tatsache, dass er Iceman in seiner Freizeit störte.
Mit zwei Schritten sprang J.C. die Treppe hinauf und schlüpfte gegenüber von Iceman und Sabrina in die Nische. »Ein weiterer Clanner ist gestorben«, berichtete er. »Im
Magnolia-
Ressort. Einer vom dortigen Personal.«
Iceman knirschte mit den Zähnen. Jetzt wusste er, warum J.C. so angespannt war. Sie hatten beschlossen, die großen Hotels und Ressorts zu infiltrieren und im Hinblick auf die zukünftige Verteilung der Droge das gesamte Personal miteinzubeziehen. Dabei waren sie vorsichtig vorgegangen, hatten sich immer nur ein Ressort nach dem anderen vorgenommen. Aber auch die beiden Clanner aus dem Lagerhaus waren Angestellte des
Magnolia
gewesen. Und jetzt der Dealer.
»Er hat gestern Nacht Eclipse genommen«, fuhr J.C. fort. »Man wird es in seinem Körper nachweisen können.« Er senkte die Stimme. »Alle Clanner, die gestorben sind, haben zuvor
Ice
-Eclipse genommen statt das reine
Ice
.«
Das war keine positive Entwicklung, aber damit konnte man umgehen. »Wir werden die Umsetzung unseres Plans fortsetzen.«
»Früher oder später werden die Hüter des Gesetzes dahinterkommen, dass der Eclipse-Flash für die Todesfälle verantwortlich ist, die nichts mit Entzug zu tun haben«, gab J.C. zu bedenken. »Sie werden das öffentlich bekannt machen. Sie werden den Leuten sagen, dass sie aufhören müssen,
Ice
zu nehmen, weil sie sonst ihren Tod riskieren.«
»Und wir werden unseren Eclipsern sagen, dass sie sicher sind«, gab Iceman zurück, »dass es die Nicht-Eclipser sind, die sterben – die Leute, die das unvermischte
Ice
nehmen.«
»Den Leuten wird doch jeden Tag eingetrichtert, dass Drogenkonsum sie umbringt«, fügte Sabrina hinzu. »Sie nehmen sie trotzdem weiter.«
»Da haben wir’s ja«, sagte Iceman. »Problem gelöst. Sonst noch was?«
»Sterling ist aufgetaucht, als die Rettungssanitäter im
Magnolia
waren«, fuhr J.C. fort. »Zusammen mit Rebecca Burns. Sie sind mit dem Rettungswagen weggefahren, und meine Informanten haben mir berichtet, dass die Leiche nie im Krankenhaus angekommen ist. Rebecca Burns hilft den Renegades.«
»Sterling hat einen Vorrat an
Ice
«, erwiderte Iceman. »Dessen bin ich mir sicher. Sie hilft also ihrem neuesten
Ice
-Lieferanten. Wir müssen dafür sorgen, dass das in Zukunft ich bin.«
»Du meinst Adam«, ertönte eine Männerstimme. Eine Sekunde später ließ sich Tad auf den Sitz neben J.C. gleiten. »Er will Rebecca Burns haben, und was Adam will, das kriegt er auch. Sobald du Adam krumm kommst, stirbst du.«
Iceman zwang seine Gesichtszüge, eine ungerührte Maske zu formen, während er innerlich völlig aufgewühlt war. Zum Teufel! Woher war der Mann gekommen? Hier war kein Wind. Sie befanden sich hundert Meter tief in einem Casino-Ressort. Er wusste, dass er verdammt noch mal jeden registriert hatte, der seit seiner Ankunft gekommen und gegangen war. Ganz zu schweigen davon, dass Tad in einem Etablissement, in dem Anzug und Krawatte zwingend vorgeschrieben waren, in Lederhose und Lederjacke ungehindert durch die Vordertür hatte passieren können.
Tad fixierte Iceman. Spott und Belustigung glitzerten in seinen Augen. »Du hältst dich für unersetzlich, aber das bist du nicht.« Er deutete auf den Sitz neben sich. »J.C. hier kennt sich doch bestens aus, nicht wahr? Ich wette, er hätte auch gern ein paar von diesen schicken Sportwagen, die du auf Adams Kosten fährst. Vielleicht solltest du ihm welche kaufen. Ein guter Stellvertreter verdient es, dass man sich um ihn kümmert.«
Er griff sich Icemans Scotch, prostete Sabrina mit einer saftigen Prise Wollust in seinen schwarzen Augen zu und kippte den Whisky runter. »Feiner Stoff.« Es war nicht ganz klar, ob er den Scotch meinte oder die Frau. Er sah Iceman an. »Kaum zu glauben, dass du aus einer Familie kommst, die Billigbier aus der Flasche
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