Zoe und der mächtige Tycoon
einer zärtlichen Liebkosung gleichkam. „Ich bin sicher, jeder Mann dort drinnen würde sich glücklich schätzen, an meiner Stelle zu sein.“
„Sagen wir die meisten“, kokettierte sie selbstbewusst, während ihr Herzschlag sich beschleunigte. Nie zuvor hatte eine harmlose Berührung sie derart irritiert und erregt. Ihr ganzer Körper stand unter Spannung, die empfindlichen Nervenenden waren wie elektrisiert.
Ohne sich ihre abstrusen Gefühle einzugestehen, wusste Zoe nur eins. Sie wollte diesen Mann. Sie brauchte ihn – für eine Nacht des Vergessens …
Noch einmal hob er die Hand, doch jetzt fuhr er ganz sanft mit einem Finger die Linie ihrer hohen Wangenknochen entlang, über die Kehle hinunter bis zum Schlüsselbein. Dann zog er die Hand zurück. „Es liegt allein bei dir, Zoe.“
Das gab endgültig den Ausschlag. Max’ vertrauliche Anrede zeigte ihr, dass sie beide dasselbe wollten: Spaß ohne Komplikationen, Leidenschaft ohne Reue.
Zoe nickte langsam und stieg in die Limousine. Max folgte ihr, und der Chauffeur schloss die Tür hinter ihnen. Kurz darauf fuhren sie zügig durch die Nacht.
Bequem zurückgelehnt im weichen Ledersitz betrachtete Zoe die gut bestückte Minibar ihr gegenüber. Leider war unter den extravaganten Alkoholsorten nichts dabei, das sie auch nur im Mindesten reizte. Champagner zum Lockerwerden und für gute Laune … okay, aber ansonsten verzichtete sie lieber.
Immer noch konnte Zoe es kaum fassen, dass sie tatsächlich zu einem völlig Fremden in den Wagen gestiegen war und mit ihm einem unbekannten Ziel entgegenfuhr! Das sah ihr gar nicht ähnlich. Aber vielleicht lag es daran, dass Max Monroe ihr überhaupt nicht fremd, sondern auf eine seltsame Weile sogar sehr vertraut erschien?
„Netter Wagen“, lobte sie und rutschte noch etwas tiefer in den Sitz hinein, um zu demonstrieren, wie entspannt sie sich in dieser für sie ungewohnten Situation fühlte. „Wo fahren wir hin?“
Obwohl er dicht neben ihr saß, schien Max innerlich meilenweit entfernt zu sein. Er drehte nicht einmal den Kopf, als er antwortete. „Zu meinem Apartment in Tribeca. Es sei denn, du ziehst eine andere Örtlichkeit vor?“ Jetzt wandte er sich ihr zu und lächelte spöttisch.
„Und beraube mich der Chance, in dein Allerheiligstes einzudringen?“, konterte Zoe in leichtem Ton. „Niemals! Ich bin sicher, es wird mich überwältigen.“
„Absolut.“
Danach herrschte tiefes Schweigen zwischen ihnen, was sie seltsamerweise nicht als bedrückend empfand. Jeder schien einfach nur seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
Als die Limousine hielt, stieg Zoe hinter Max aus und sah neugierig um sich. Das unebene Kopfsteinpflaster war die denkbar schlechteste Bühne für ihre mörderischen High Heels, doch es passte im Stil zu dem großen Gebäude aus altem Backstein, das an eine Fabrik erinnerte.
Zoes Herz klopfte schmerzhaft gegen die Rippen. Lieber Himmel! In was habe ich mich da nur hineinmanövriert? fragte sie sich beklommen.
Max stand wie festgefroren auf dem unebenen Pflaster, als wenn er nicht wüsste, was als Nächstes passieren sollte und auf ein Zeichen von ihr wartete. Seine düstere Miene schien ihre Furcht und Unsicherheit widerzuspiegeln, wodurch Zoe sich keinesfalls besser fühlte.
Fragend sagte sie: „Max?“
„Hier entlang.“ Seine Stimme klang brüsk, der angespannte Ausdruck auf dem dunklen Gesicht war wie weggewischt. Abrupt drehte er sich um und ging gemessenen Schrittes auf das schmucklose Gebäude zu. Als sie kurz davor standen, stellte Zoe fest, dass es sich dabei absolut nicht um ein verlassenes Lagergebäude oder etwas Ähnliches handelte. Was in der Dunkelheit von Weitem wie blinde Scheiben gewirkt hatte, erwies sich als moderne Fensterfront aus getöntem Glas.
Die großzügigen Eingangstüren waren aus dem gleichen Material und hatten polierte Chromgriffe. Ein Portier öffnete die Türen, und Max schritt hindurch, als absolviere er eine Militärparade. Zoe beeilte sich, mit ihm Schritt zu halten.
Das war der merkwürdigste Auftakt zu einem Rendezvous, den sie sich nur vorstellen konnte. Trotzdem kam ihr nicht einmal flüchtig der Gedanke, jetzt noch zu kneifen. Dieser Mann faszinierte sie zutiefst, und je absonderlicher er sich benahm, desto näher fühlte Zoe sich ihm.
Warum das so war, konnte sie sich beim besten Willen nicht erklären. Er traf einen Nerv in ihrem Innern, den sie bisher nie wahrgenommen hatte, und als er sie berührt hatte, war etwas in ihr
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