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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erfahren?«
    »Alan Spiro.«
    »Gehört Ihnen der Rolls?«
    »Nein, ich bin nur der Fahrer.«
    Der Bobby schaute hoch. »Von wem?«
    »Von Mrs. Mary Arm Baxter.«
    »Oh!«
    »Sie kennen die Frau, Sir?«
    Der Beamte nickte. »Ja, wer kennt sie nicht hier in Mayfair. Leider sind mir die Kurse ihrer Tanzschule für meine Kinder zu teuer. Aber ich weiß, wer Mrs. Baxter ist.« Er drängte sich an Spiro vorbei und ging auf den Wagen zu.
    Der Mann wurde blass. Himmel, wenn der Bobby die Tür öffnete und die drei Zombies sah, war alles verloren!
    »Nein, Sir, lassen Sie das!« Mit zwei schnellen Schritten hatte Spiro den Bobby erreicht. »Sie brauchen die Tür nicht zu öffnen. Mrs. Baxter fühlt sich nicht wohl. Wir waren auf dem Weg nach Hause. Sie…«
    »Da sind Sie wohl etwas zu schnell gefahren, nicht?«
    »So war es nicht, Sir.«
    Der Polizist gehörte zu den sturen Typen. Er wollte seinen Dickschädel durchsetzen. Vielleicht nahm er auch nur die Chance wahr, die geheimnisvolle Mary Ann Baxter einmal aus der Nähe zu betrachten, jedenfalls schaffte Spiro es nicht, den Rolls vor dem Beamten zu erreichen. Der zog die Fahrertür auf.
    Spiro blieb dicht hinter ihm stehen. Er war blass geworden. Jetzt ist alles aus, dachte er.
    Die Gedanken des Polizisten stockten, als er die Stimme der Frau hörte. Mary Ann Baxter hatte alles beobachtet und es auch kommen sehen. Der Polizist würde die Zombies sehen.
    Er beugte sich in den Wagen, wollte etwas sagen, hatte auch den Mund offen und ließ ein würgendes Geräusch hören. Der Geruch drehte ihm fast den Magen um.
    Er schaute nach links, wo die drei lebenden Leichen saßen, sah ihre entstellten Gesichter, auch die verweste Haut und wollte sich zurückziehen, doch etwas hinderte ihn daran. Es war die Mündung einer kleinen Pistole, die Mary Arm Baxter in der rechten Hand hielt. Sie lächelte kalt, als sie den Schrecken im Gesicht des Mannes erkannte. »Einsteigen«, sagte sie leise und bestimmt… Spiro stand dicht hinter dem Polizisten, der sich gebückt hatte. Der Mann fragte sich, wie seine Chefin wohl mit der Situation fertig werden würde, hörte die Frau nicht, aber er wunderte, sich, als der Bobby einstieg. Wieso stieg der ein? Er blieb auf dem Fahrersitz, dann schaute Mary Ann an ihm vorbei.
    Spiro wusste genau, was da gelaufen war. Mary Ann hatte das Heft in die Hand genommen.
    Der zweite Bobby war im Augenblick nicht zu sehen. Spiro entdeckte ihn schließlich an einer Telefonzelle. Wahrscheinlich rief er nach einer Ambulance.
    Das war die Chance. Ohne sich um den verletzten Motorradfahrer und die Neugierigen zu kümmern, stieg er ebenfalls ein. Er drückte sich auf den Fahrersitz und hörte den Befehl der Frau.
    »Schlag zu!«
    Ein kurz angesetzter, aber harter Handkantenschlag traf den Bobby ins Zentrum und lähmte seine Bewegungsfähigkeit. Er wurde bewusstlos, hing über den Schoß der Frau, und seine Beine berührten auch noch die Knie des Fahrers.
    »Starten!«
    »Klar. Madam!« Spiro dachte nicht mehr, er handelte rein mechanisch. In einem Bogen umfuhr er die Unfallstelle. Zwei Männer spritzten noch zur Seite, er drängte sich in den fließenden Verkehr hinein und erreichte die Half Moon Street.
    Die Baxter sprach. »Ich habe es tun müssen. Er hat sie gesehen.«
    »Klar«, sagte Spiro. »Und wie gehts weiter?«
    »Wir überlassen ihn den Zombies.«
    Selbst Spiro, dieser eisenharte Typ, schluckte, traute sich aber nicht, einen Kommentar abzugeben.
    »Nur fahren!« zischte die Frau, »immer nur fahren. Wir werden die Sache schon schaukeln.«
    Spiro konzentrierte sich. Er schaute auch in den Rückspiegel. Der Unfallort lag inzwischen weit hinter ihm. Die ihnen folgenden Wagen nahmen ihm bereits die Sicht auf die Kreuzung.
    Bisher hatten die Zombies still im Fond gesessen und sich nicht mehr gerührt. Sie hatten dabei unter dem Druck eines Befehls gestanden, das jedoch änderte sich nun.
    Die lebenden Leichen zeigten eine gewisse Unruhe. Sie rutschten auf der Bank hin und her. Eine Wolke aus Modergestank wehte am Nacken des Fahrers vorbei, und Spiro sah im Innenspiegel, wie sich Harry bewegte, mit seinen steif wirkenden Totenklauen über die Lehne hinweggriff und die teigigen Finger in den Uniformstoff des Polizisten schlug. Da krallte er sich fest und stieß gurgelnde Laute aus. Mary Ann Baxter wurde sauer. »Lass es!« fauchte sie die lebende Leiche an. »Ich will es nicht!«
    Harry zog sich zurück. Er schwankte dabei und fiel fast auf den Schoß des neben ihm

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