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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sitzenden Wayne. Ted war in die Ecke gedrückt worden. Er hing dort wie eine Marionette ohne Fäden. Manchmal drangen blubbernde Laute aus seinem Mund.
    Spiro kam sich vor wie auf glühenden Kohlen. Was sie getan hatten, konnte nicht gut gehen. Das war Kidnapping. Man kannte die Wagennummer. Das Haus würde durchsucht werden und…
    »Fahr ein wenig schneller!« wies Mary Arm ihn an. »Ich möchte alles hinter mir haben, wenn wir Besuch bekommen.«
    »Sie meinen die Bullen, nicht?«
    »Wen sonst?«
    »Und was sollen wir tun?«
    »Lass das nur meine Sorge sein. Du wirst fahren und keinen Unfall mehr produzieren.«
    »Ja, schon gut.«
    Die Umgebung änderte sich ein wenig. Nahe der Charles Street wichen die Mietshäuser den älteren Bürgerbauten, und auch die Bäume an den Straßenrändern standen dichter.
    Die Charles Street beschrieb eine Rechtskurve. Die zweite Nebenstraße war die Hill Street. Auch dort schimmerte das Eis, und der Rolls rutschte ein wenig weg, als Spiro ihn in die Kurve zog. Diesmal sagte die Frau nichts. Auch sie wollte so schnell wie möglich nach Hause. Das vierte Haus auf der linken Seite bewohnte sie. Ein Schild an der Grundstücksmauer wies auf die Tanzschule hin. Das Tor dazwischen ließ sich vom Wagen her per Fernbedienung öffnen. Spiro sorgte dafür. Die Zeit, die die Automatik benötigte, um das Tor zu öffnen, kam ihm plötzlich so lang vor. Er wartete förmlich auf die Verfolger, die aber kamen nicht. Sollte der Plan tatsächlich gelingen? Spiro fuhr wieder an. Der Weg war gestreut worden, über den der Wagen hinwegglitt. Neben dem großen Haus war die Garage angebaut worden. Spiro fuhr den Wagen an den übergroßen Fenstern im Erdgeschoss vorbei, schlug einen Bogen und rollte auf das Garagentor zu.
    Ein knallrotes Mercedes-Coupé stand dort. Es war der Sommerwagen. Für den Rolls reichte der Platz noch. Beim automatischen Öffnen des Tores war auch das Leuchtstoffröhrenlicht unter der Decke aufgestrahlt, und die Tür fiel hinter dem Wagen wieder zu.
    Spiro bremste. Scharf atmete er aus. Auf seiner Stirn lag der Schweiß in Perlen. Neben sich hörte er das leise Lachen der Frau. »Was willst du? Es hat doch geklappt.«
    »Ja, bis jetzt…«
    »Das andere schaffen wir auch noch.«
    »Allmählich glaube ich auch daran«, erwiderte er stöhnend und wischte über seine Stirn.
    »Man muss nur die Nerven bewahren!« erklärte Mary Arm. »Los, steig aus und zieh diesen Bullen aus dem Rolls.«
    Spiro öffnete den Wagenschlag. Der Polizist gehörte nicht gerade zu den Leichtgewichten. Spiro, selbst ziemlich kräftig, hatte seine Mühe. Als er es schließlich geschafft hatte, ließ er den Mann neben dem Rolls liegen. Auf der anderen Seite stieg die Frau aus. Sie schaute über die Kühlerhaube hinweg.
    Noch waren die hinteren Türen verschlossen. Das wollte sie vorerst so belassen, wie sie Spiro erklärte. »Du schaffst ihn jetzt in den Raum, wo die alten Stühle stehen!«
    »Das ist im Keller.«
    Ihr Blick wurde hart. »Glaubst du denn, dass ich den Bullen in meiner Wohnung haben will?«
    »Nein, sorry.« Er bückte sich. Es bereitete ihm wieder Mühe, den Mann hochzuheben. Der Nacken war geschwollen, das Gesicht blass. Wie eine Puppe hing er im Griff des Mannes, der sich bückte und den Bobby über die Schulter wuchtete.
    Man konnte von der Garage aus ins Haus und auch in den Keller gehen. Der Keller war feucht, kalt und roch muffig. Nicht alle Räume hatte die Frau an das Heizungssystem anschließen lassen. Ein trübes Licht begleitete den keuchenden Mann.
    Vor einer Holztür stoppte er seine Schritte. Abgeschlossen war nicht. Er brauchte nur mehr einen Riegel zur Seite zu schieben. Die rohen Wände strahlten Kälte aus. Klappstühle aus billigem Kunststoff standen hintereinander aufgereiht. In der Mitte war noch Platz genug. Spiro ließ den Bewusstlosen zu Boden gleiten und legte ihn auf den Rücken.
    Plötzlich tat ihm der Mann leid. Spiro schüttelte den Kopf, drehte sich um und hörte die Schritte. Unregelmäßig, schlurfend… Er bekam eine Gänsehaut. Auf einmal spürte er das Grauen. Er wusste, wer kam. Allein der Gedanke daran, mit den drei Zombies einen Kellerraum teilen zu müssen, bescherte ihm Magenschmerzen. Deshalb verließ er rasch den Raum.
    Sie hatten den Gang bereits erreicht. Im trüben Licht konnte er sie deutlich erkennen. Nebeneinander schritten sie her. Dabei hatten sie Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Sie schwankten, stießen sich gegenseitig an, so dass die

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