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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwei Geschäftshäusern öffnete sich wie ein Trichter die Einfahrt zur Half Moon Street. Dort fuhr der Rolls hinein. Die Einfahrt war glatt. Spiro bemerkte es rechtzeitig und fuhr entsprechend vorsichtig, der Mann auf dem Motorrad dagegen nicht. Er wollte in den Piccadilly hinein und übersah in der engen Kurve das Glatteis.
    Plötzlich rutschte ihm die Maschine unter dem Hintern weg. Zuerst sah es so aus, als würde er sie noch abfangen, aber er schaffte es nicht.
    »Verdammt!« schrie Mrs. Baxter. Sie ahnte, was folgen würde. Spiro tat sein Bestes. Er wollte noch ausweichen, das gelang nicht mehr. Die Maschine rutschte, auf der Seite liegend, in den Wagen hinein. Es war kein großer Aufprall. Sie hörten ihn kaum, der Wagen fing alles ab, aber der Fahrer und seine Maschine hatten sich dicht unter der Kühlerschnauze eingeklemmt.
    Der Rolls stand. »Und jetzt?« fragte Spiro, die Hand auf dem Türgriff.
    Mary Arm verzog das Gesicht. »Fahr einfach weiter!«
    »Nein, das geht nicht. Der Kerl liegt vor uns. Außerdem gibt es viele Zeugen!«
    Das Gesicht der Frau wurde hart. Sie schaute nach rechts und links. Der Unfall war beobachtet worden, und sie fragte sich, woher all die Menschen plötzlich kamen.
    »Gut, dann steig aus, Spiro. Doch lass dich warnen. Niemand darf sich dem Wagen so weit nähern, dass er auch hineinschauen kann. Hast du begriffen?«
    Er stieß schon den breiten Wagenschlag auf. »Madam, ich bin nicht taub und kenne meine Pflichten.«
    »Hoffentlich.«
    Spiro rammte die Tür hinter sich zu. Zwei Frauen standen mitten auf der Straße, sie schauten den Mann an, und eine sagte: »Sie waren schuld. Sie hätten bremsen können.«
    »Bei Glatteis?«
    »Aber der arme…«
    Spiro schob die Frau zur Seite und bückte sich. Maschine und Fahrer waren unter der Kühlerschnauze des Rolls eingeklemmt. Ob der Fahrer etwas abbekommen hatte, war nicht festzustellen. Jedenfalls lag er am Boden und rührte sich nicht. Sein grüner Helm sah aus wie eine Kugel. Spiro ging in die Knie. »Hören Sie!« sprach er den Mann an. »Was ist mit Ihnen?«
    Ein Zucken ging durch den Körper. Vielleicht ist es nur der Schock, der, ihn lähmt, dachte Spiro. Er wollte die unangenehme Sache so rasch wie möglich hinter sich bringen. Da er keine Handschuhe übergestreift hatte und ihm die Kälte in die Finger biss, packte er zu und wollte den Mann samt Maschine unter dem Wagen hervorziehen. Er schaffte es auch. Zuerst den Fahrer, danach die Maschine. Erst dann schaute er auf. Uniformen mochte er nicht. Doch vor ihm sah er die Beine der Bobbies. Dahinter einen dichten Ring aus Neugierigen, und Spiro drückte sich in die Höhe. Sein Grinsen wirkte unsicher, als er den Polizisten in die Gesichter schaute. »Ich habe keine Schuld gehabt.«
    »Das wird sich noch herausstellen«, erwiderte der eine Polizist und bückte sich.
    Er kümmerte sich um den Fahrer. Der Mann saß jetzt. Er war durch seine Kleidung gut gepolstert, hatte das Sichtvisier hochgeklappt, so dass die Männer sein verzerrtes Gesicht erkennen konnten. Der Motorradfahrer hielt sich die linke Schulter und fluchte.
    »Sind Sie verletzt?« wurde er gefragt.
    »Die Schulter…«
    »Sonst noch etwas?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Okay, wir werden dafür sorgen, dass Sie in ambulante Behandlung kommen. Die Schuldfrage…«
    »Moment!« mischte sich Spiro ein. »Ich habe keine Schuld an dem Unfall. Der Mann ist vor den Kühler gerutscht.«
    »Es wird sich alles noch herausstellen, Mister. Nur keine Hektik.«
    Spiro bekam Magendrücken. Dieser Bobby war mehr als lahm und langweilig. Wenn der so weitermachte, kamen sie in Teufels Küche. Dann sah es verdammt böse aus.
    »Hören Sie, Mister, wir haben es eilig.«
    »Ich nicht.«
    Ein zweiter Polizist regelte jetzt den Verkehr. Die anderen Fahrzeuge fuhren langsam an der Unfallstelle vorbei, ohne dass nur eines von ihnen rutschte.
    Der Bobby ging systematisch vor. Er befragte den Motorradfahrer, ließ sich die Papiere zeigen und machte sich die entsprechenden Notizen. Spiro wurde immer nervöser. Er schaute zum Rolls hin und sah auf der Beifahrerseite die schattenhafte Bewegung.
    Der Mann verstand. Mary Ann verlangte nach ihm. Er öffnete die Tür, wollte sich in den Wagen beugen, doch die Frau schüttelte den Kopf.
    »Nein, die Leichen. Sie riechen. Sieh, nur zu, dass wir hier so schnell wie möglich rauskommen.«
    »Ja, Madam.« Spiro zog sich wieder zurück.
    Der Bobby grinste ihn an. »So Mister, nun zu Ihnen. Darf ich Ihren Namen

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