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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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außen gehenden Zombies des öfteren gegen die Wände stießen und an den rauhen Steinen entlang schabten. Sicherheitshalber ging Spiro zurück. Er legte auch seine Hand auf den Revolverkolben. Wenn sie ihm zu nahe kamen und etwas von ihm wollten, würde er schießen.
    Hinter ihnen sah er Mary Ann. Ihr Mantel stand offen, die Hände hatte sie wieder in die Taschen gesteckt. Sehr lässig gab sie sich und völlig unbeteiligt.
    Die Zombies wussten, wohin sie zu gehen hatten. Plump streckten sie die Arme aus und stützten sich an der bewussten Kellertür ab. Spiro verzog das Gesicht. Seine Chefin wollte ihr Versprechen also einlösen und den Polizisten mit den drei lebenden Leichen allein lassen. Welch ein Grauen!
    Der Mann fühlte sich wie ein zu Stein gewordener Mensch. Eine Moderwolke erreichte ihn. Er verzog das Gesicht, wurde von Mary Ann beobachtet, die leise anfing zu lachen, bevor sie den lebenden Leichen die Tür öffnete.
    Der Reihe nach verschwanden die lebenden Leichen im Keller. Zuerst Wayne, dann Harry, den Schluss machte Ted, dessen altes Leichenhemd total zerfetzt an seinem Körper klebte. Mary Ann ging zur Tür. Sie hielt sie noch offen. »Willst du hier bleiben?« fragte sie Spiro.
    Er schüttelte stumm den Kopf.
    Sie lachte nur, warf noch einen Blick in den Raum und warf die Tür zu. Den Riegel schob sie vor. »Voilà«, sagte sie. »Die Zombie-Ballade kann beginnen…«
    Spiro erwiderte nichts. Mit steifen Schritten setzte er sich in Bewegung. Als er sich in Höhe der Tür befand, hörte er aus dem Raum furchtbare Geräusche, in die sich der Schrei eines Menschen mischte. Spiro begann zu rennen, stolperte die Treppe hoch, begleitet von Mrs. Baxters grausamen und schallenden Lachen…
    ***
    Ich war mit einer blendenden Laune ins Büro gekommen, wenn auch leicht verspätet. Bei diesem Glatteis war das zu entschuldigen. Auch Glenda war gerade gekommen und noch damit beschäftigt, Kaffee zu kochen.
    »Wo ist denn Suko?« fragte sie mich.
    »Der muss noch am Amt etwas erledigen.«
    »Dann warte ich mit dem Tee.«
    Ich strich über ihre gerötete Wange. »Aber nicht mit meinem Kaffee. Nur er hat mich hergetrieben.«
    »Ich dachte schon, es wäre dein Kater gewesen.«
    »Wieso das denn?«
    »Warst du nicht gestern Abend mit deinem Freund Bill Conolly unterwegs?«
    »Stimmt, du weißt aber auch alles.«
    »Das muss eine gute Sekretärin auch, mein lieber John.«
    Ich schaute Glenda an. Sie trug einen dicken gelben Pullover und dazu einen dieser engen, jetzt modern gewordenen Röcke mit Schlitzen an den Seiten.
    Glenda hatte meinen Blick bemerkt. »Stört dich etwas an mir?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Wenn du den Pullover meinst, der ist übrigens noch vom letzten Jahr.«
    »Daran kann ich mich noch erinnern.« Ich verengte die Augen. »Habe ich ihn dir nicht mal ausgezogen?«
    »Jetzt mach aber, dass du rauskommst.«
    Ich lachte laut und verschwand. Ein leeres Büro erwartete mich und ein Korb auf dem Schreibtisch, wo die Meldungen über Verbrechen der vergangenen Nacht lagen. Das ließ ich zunächst einmal liegen und wartete auf Glendas Super-Kaffee.
    Der kam auch. Allein der Geruch ließ mich fast abheben. Ich wedelte ihn mir noch mit der Hand zu, bevor Glenda die Tasse abstellte. »Mach nicht so einen Wirbel«, sagte sie, »das glaubt dir doch keiner.«
    »Jetzt will ich dich mal loben…«
    »Denk lieber daran, Sir James um eine Gehaltserhöhung für mich zu bitten.«
    »Und dann?«
    »Kann ich mir einen neuen Pullover kaufen!« Glenda nickte mir zu und verließ das Büro.
    Ich schaute auf einige Papiere, die neben einem Aktenordner lagen, und startete vor dem ersten Schluck mit dem Beamten-Dreikampf. Knicken, lochen, abheften…
    Danach nahm ich zwei Schlucke. Na ja, ich habe schon viel über Glendas Kaffee geschrieben, deshalb lasse ich es diesmal bleiben. Meine Laune war nach wie vor gut, ich dachte an die Party, zu der ich eingeladen war und rechnete überhaupt nicht damit, dass es dort zu einer gefährlichen Lage kommen würde.
    Mich ärgerte nur, dass ich Glenda nicht mitnehmen konnte. Das Telefon klingelte. Da ich an diesem Morgen besonders gute Laune hatte, meldete ich mich einmal anders. »Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Jack the Ripper. Ich bin leider in Soho wegen einiger Stichproben unterwegs. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen wollen, dann…«
    »Was ist los?« Die Stimme klang unsicher.
    »John Sinclair!«
    »Oh, ich hätte gern mit Suko gesprochen.«
    »Tut mir leid, der

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