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Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
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sehr lange darüber nach – mindestens eine Minute. »Kein wirklich großes, aber auch nichts Kleines. Etwas, das zu mir passt. Nur leider kenne ich mich selbst längst noch nicht genug.«
    »Wie wär’s mit der Fähigkeit, dir jede Art Saatgut herbeizurufen?«
    »Das klingt nicht schlecht, aber ich will nicht Gärtnerin werden. Ich will die Welt verändern.«
    »Oder vielleicht die Fähigkeit, dir die Abstammung deiner zukünftigen Ki n der auszusuchen?«
    »Zukünftige Kinder! Ich bin doch erst fünfzehn. Ich will nicht an Kinder denken, bevor ich eine alte Schachtel von fünfundzwanzig oder so bin.«
    »Wie ist es mit der Verwandlung von Unbelebten?«
    »Ich habe schon genug Probleme mit den Lebenden. Warum sollte ich mich auch noch mit Toten abgeben?«
    »Dann vielleicht die Macht, eine kleine Leere zu erschaffen?«
    Das war eine Versuchung. »Wie die große Leere, nur dass sie mir gehört?« Doch schon nach einem halben Augenblick überlegte Breanna es sich anders. »Nein, das wäre zu gefährlich. Ich könnte an etwas anderes denken und mich hineinsetzen, und dann würde ich darin feststecken.«
    Mähre Imbri überlegte. »Wie wäre es mit der Fähigkeit, einen Punkt auf die Wand zu werfen?«
    »Ein schwarzer Punkt? Vielleicht, aber das Talent, Punkte auf die Wand zu werfen, gibt’s doch ein Dutzend für den Groschen.«
    »Ich meine einen besonderen Punkt. Er wäre eigentlich ein Bild. Mit der Zeit wird er besser, größer und detaillierter, bis er ein wirklich schönes Bild ist.«
    »Mag ja sein, aber das bin ich nicht.«
    »Aus der Ferne hören?«
    »Das passt auch nicht zu mir.«
    »Dann vielleicht die Fähigkeit, an jeder beliebigen Stelle einen Geysir zu e r zeugen?«
    Auch das war sehr reizvoll, doch nach einem Moment des Überlegens verwarf Breanna den Vorschlag. »Das bin ich immer noch nicht. Was sollte ich mit all dem sprühenden Wasser anstellen?«
    Imbri schlug mit dem Schwanz. Man hätte fast glauben können, dass sie ein klein wenig ungeduldig wurde. »Was passt denn zu dir?«
    Breanna war zu einer Antwort gelangt. »In der Schwärze sehen zu können. Das wäre ideal.«
    »Ich glaube, solch ein Talent habe ich gefunden. Ich möchte, dass du es b e kommst.«
    Breanna lachte. »Aber Talente liegen doch nicht einfach herum und können gefunden werden, damit die Leute sie nehmen. Damit muss man geboren – ich meine, gebracht worden sein.«
    »In Xanth gibt es viele Arten Zauberei. Folge mir, aber du darfst niema n den erzählen, was du gesehen hast.«
    »Das verspreche ich«, willigte Breanna begeistert ein. Natürlich rechnete sie nicht damit, wirklich ein magisches Talent zu erhalten, aber allein die Vorstellung machte Spaß.
    »Dazu musst du auf mir reiten«, sagte Imbri. »Es ist ein gutes Stück.«
    Diese Aussicht entzückte Breanna geradezu. »Okay. Aber obwohl ich Pferde liebe – besonders schwarze –, bin ich noch nie auf einem geritten.«
    »Das ist kein Problem.«
    Und so bestieg Breanna Mähre Imbris Rücken, und das Pferd preschte los. Imbri galoppierte etwas schneller als der Wind und durchdrang anscheinend mühelos Bäume und andere Hindernisse. Das Mädchen saß bequem und geriet nie auch nur annähernd in Gefahr, herunterzufallen. Das gehörte zum Zauber dieses Rittes. Manchmal schienen sie geradezu durch die Luft zu fliegen.
    Dennoch hatte Breanna mit einem Zweifel zu kämpfen. »Gibt es wirklich Talente, die einfach herumliegen und auf die Leute warten?«
    »In gewisser Weise schon. Zum Beispiel ist das dort der Seebaum. Seine Körner, die Seesamen, leisten Erstaunliches. Wenn du viel Wasser brauchst, kannst du damit so viel See herbeirufen, um mit einem Segelschiff darauf zu fahren. Oder du kannst dir einen Seesamen in den Auge stecken und siehst viel weiter als vorher. Allerdings musst du aufpassen, nicht zu viel und zu regelm ä ßig davon zu nehmen, sonst wirst du sehnsüchtig.«
    »Ich see, was du meinst…«, sagte Breanna. »Ich meine, ich säe es – nein, ich sehe. Aber das ist noch nicht das Gleiche wie ein Talent, denn man benutzt ja etwas anderes.«
    »Das richtige See gibt dir aber vielleicht das Talent, besser zu sehen als je zuvor.«
    Breanna zuckte mit den Schultern. »Schätze schon. Aber wenn ich versuchen würde, eins an meinem Körper zu verstecken, dann seh ich vielleicht zu viel. Ich hätte lieber ein Talent, das in mir ist.«
    Da plötzlich blieb Mähre Imbri stehen. Vor ihnen erhob sich ein prächtiges Schloss. Als Breanna erstaunt vom Pferderücken

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