Zombie-Lover
damit anfangen soll. Es ist wie Liebe: Man kann sie nicht geben, solange man nicht weiß wie.« Imbri blickte Forrest Faun an, und ein kleines Herzchen schwebte zu ihm und stupste ihn an der Nase. Er lächelte.
»Die Mundanierfamilie, die wir kennen, ist jetzt wieder in Mundanien«, sagte Chlorine. »Frische Mundanier sind nicht leicht aufzutreiben.«
»Ich kenne eine«, sagte Imbri. »Sie hat zwar fast ihr halbes Leben in Xanth verbracht, aber sie erinnert sich noch an Mundanien.«
»Bring sie her.«
»Aber ist es denn klug, eine Mundanierin Nimbys wahre Natur erfahren zu lassen?«
»Es ist nicht klug, irgendjemanden Nimbys wahre Natur erfahren zu lassen«, entgegnete Chlorine bestimmt. »Wir haben dich nur deshalb eingeweiht, weil du informiert sein musst, um uns zu helfen.«
»Schlag ihr einen Handel vor«, riet Forrest Faun. »Gib ihr, was sie sich am meisten wünscht, wenn sie ihre Träume mit dir teilt.«
»Was wird sie wohl verlangen?«, überlegte Chlorine.
»Was soll sie schon wollen?«, erwiderte der Faun. »Ein magisches Talent natürlich. Verrate ihr nicht, wer Nimby ist, schließ nur den Handel ab.«
Chlorine sah Nimby an, der mit einem Langohr wackelte. Sie wandte sich wieder Imbri zu. »Bring sie zum Schloss ohne Namen.«
Imbri nahm Mährengestalt an und galoppierte rasch davon. Chlorine stieg auf Nimby, und beide verschwanden. Forrest winkte der Stelle zu, an der sie gestanden hatten, und zog sich auf seinen Sandelbaum zurück.
Die Szene verblasste. Breanna war in ihrem eigentlichen Tagtraum zurück, vor ihr stand Mähre Imbri an. »Nun weißt du, wie du zu deinem Talent gekommen bist. Der Dämon gab es dir im Tausch dafür, an deinen Träumen teilhaben zu dürfen.«
»Aber ich habe diesen Drachen nie in auch nur einem Traum gesehen«, wandte Breanna ein.
»Er beobachtet nur, ohne sich einzumischen. Wenn er deine Träume stören würde, wären sie nicht mehr unschuldig. Die Idee funktioniert sogar: Er lernt langsam, selbst zu träumen. Aber es wäre unhöflich, den Handel jetzt zu widerrufen.«
»Na, er kann meinetwegen weiter zuschauen, wenn er das will«, sagte Breanna, obwohl es sie mehr als nur ein bisschen beklommen machte, solch ein Geschöpf in ihren Träumen zu wissen. Einige ihrer Träume waren nämlich recht persönlich. »Nimm nur das Talent zurück.«
»So geht das nicht mit den Dämonen. Wenn er dein Talent außer Kraft se t zen würde, könnte er sich nicht mehr willkommen fühlen. Auf jeden Fall ist es nicht besonders klug, sich einem Dämon in den Weg zu stellen, besonders aber nicht diesem. Er ist mächtiger als alles in Xanth zusammengenommen. Ta t sächlich ist der Zauber von Xanth nichts weiter als das, was sein Körper zufä l lig ausstrahlt, so wie der Körper eines Menschen Wärme abgibt. Nach Mö g lichkeit sollte man hoffen, dass er einen gar nicht erst bemerkt, so wie ein Floh nicht die Aufmerksamkeit eines Drachen erregen will. Chlorine dolmetscht für ihn, sodass nicht schon die Macht seiner Anteilnahme die Umgebung verwüstet. Deshalb ist es wohl für uns alle am besten, wenn es bleibt, wie es ist.«
»Aber mich hat er doch schon bemerkt, denn er nimmt an meinen Träumen teil«, erwiderte Breanna. »Und nun, wo ich weiß, was er ist, wie kann ich es da verhindern, dass ich ihn bemerke?«
»Genau. Deshalb darfst du nicht wissen, wer er ist. Deine Träume müssen weitergehen, als hättest du es nicht erfahren. Nimby beobachtet sie mit nur einem winzigen Bruchteil seines Bewusstseins, und das verändert dich nicht, solange du dich nicht veränderst.«
Jetzt hatte Breanna begriffen. »Ich schätze, du hast Recht. Ich kann mein Talent also nicht zurückgeben. Deshalb suche ich am besten den Guten Magier auf.«
»Ja. Seinen Teil der Abmachung erfüllt er immer, und was er gibt, ist das Dienstjahr wert, auch wenn mancher im ersten Moment daran zweifelt.«
Breanna seufzte. »Na schön, ich bin einverstanden. Nimm den Traum zurück.«
Sie erwachte aus ihrer Träumerei. Sie wusste nur, dass sie gerade einen phänomenalen Traum gehabt und etwas erfahren hatte, das Xanth in den Grundfesten erschütterte, aber sie konnte sich an nichts erinnern. Sie vermochte aber mit Bestimmtheit zu sagen, dass es sehr vernünftig war, ihr Talent zu behalten, den Guten Magier Humfrey aufzusuchen und ihn um eine andere Lösung für ihr Problem mit dem Zombiekönig zu bitten. Nur eines wusste sie genau: dass sie eingewilligt hatte, den Inhalt des Traumes zu vergessen.
»Schlaf
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