Zonta-Norm regelwidrig
müsse ich darüber nachdenken.
»Die Truppen sollen genug Gegengift mitbringen, so daß außer mir und Robbens auch zehn Soghmoler vor der Giftgaswirkung gerettet werden können. Sollte es hier mehr Soghmoler geben, dann haben sie eben Pech gehabt!«
»Klar, Oversir! Haben Sie weitere Befehle?«
»Nein, Ende …!«
Die Verbindung brach ab. Wenn ich Kiny Edwards hier gehabt hätte, hätte ich sie vor lauter Begeisterung fest in die Arme genommen. Der Kleine blinzelte mir zu.
»Phantastisch, Großer!« lobte er. »Ich wette, Knossis zerbricht sich jetzt den Kopf darüber, ob er mit zu den zehn Soghmolern gehört, die gerettet werden sollen.«
»Jetzt braucht die Sendung nur noch mitgehört worden zu sein«, seufzte ich, »dann geht hoffentlich alles in Ordnung!«
Aber so eilig hatte es Knossis nicht, meine Erwartung zu bestätigen. Etwa fünf Minuten vergingen, ohne daß sich etwas rührte. Schon wollte ich die Hoffnung aufgeben und annehmen, daß die Soghmoler die Telepathiesendung entweder gar nicht mitgehört oder zumindest doch durchschaut hatten, da vernahm ich draußen plötzlich hastige Schritte, und ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür. Drei Soghmoler drängten herein, der vorderste Knossis. Mit scharfem Blick überflog er die Szene. Er konnte sich vermutlich nicht ausmalen, woher ich wußte, daß ich mich am Nordwestrand der Stadt befand.
»Bindet sie los und treibt sie vor euch her!« befahl er seinen beiden Begleitern auf Soghmolisch. »Wenn sie euren Anweisungen nicht gehorchen, schießt sie nieder. Wir haben keine Zeit zu verlieren!«
Hannibal und ich wurden losgebunden. Die Fesselung hatte mir das Blut gestaut. Ich war ein wenig unsicher auf den Beinen. Knossis bemerkte das mit Genugtuung. Er baute sich vor mir auf. Seit dem Ende unseres letzten Gesprächs bedachte er mich wieder mit dem höflichen »Sie«. Was ihm in der Zwischenzeit zu Ohren gekommen war, hatte wahrscheinlich seinen Zorn ins Ungemessene vergrößert, seine Hochachtung vor mir jedoch nicht verringert.
»Ich könnte meinen Leuten einfach befehlen, ihre Raumhelme zu schließen, und Ihre Helden auf mich zukommen lassen«, zischte er mich bei angeschaltetem Translator an, »aber in meiner Lage ziehe ich es vor, allen Weiterungen aus dem Wege zu gehen.«
Ich starrte ihn überrascht an.
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, behauptete ich.
»So, wissen Sie nicht?« sagte er zornbebend. »Ich habe insgesamt fünfzehn Leute bei mir! Nach welcher Methode hätten Sie davon die zehn ausgewählt, die nach Ihrer unerforschlichen Gna de weiterleben sollten?«
Ich trat einen Schritt zurück und schluckte. Ich muß in diesem Augenblick wohl reichlich dämlich ausgesehen haben, denn Hannibal, der als übergeschnappter Vincent D. Robbens sich solche Ausbrüche erlauben durfte, brach in ein gellendes, kreischendes Lachen aus.
»Hihihihi … er weiß es alles! Alles … alles … weiß er!«
»Ruhe!« herrschte ich ihn an. »Half deinen dummen Mund!«
»Alles …!« kicherte Hannibal irre. »Hihihihi … alles!«
Ich trat auf ihn zu. Meine Miene und die erhobene Faust ließen nichts Gutes für den armen Robbens erwarten. Das sagten sich auch die Soghmoler und warfen sich zwischen uns.
»Aufhören!« donnerte Knossis. »Nang-Tai, Sie sind ein Narr! Seitdem ich nach der Landung Ihres Fahrzeugs, das Sie so hochtrabend Ihr Flaggschiff nennen, in der Hangarhalle zu Ihnen sprach, hätten Sie wissen müssen, daß wir Geräte besitzen, mit denen wir nicht nur Ihre telepathischen Sendungen abhören, sondern auch selbst solche Sendungen erzeugen können!«
Ich gab mir den Anschein eines moralisch Zusammenbrechenden.
»Sie … Sie haben gelauscht
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