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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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müs­se ich dar­über nach­den­ken.
    »Die Trup­pen sol­len ge­nug Ge­gen­gift mit­brin­gen, so daß au­ßer mir und Rob­bens auch zehn So­gh­mo­ler vor der Gift­gas­wir­kung ge­ret­tet wer­den kön­nen. Soll­te es hier mehr So­gh­mo­ler ge­ben, dann ha­ben sie eben Pech ge­habt!«
    »Klar, Over­sir! Ha­ben Sie wei­te­re Be­feh­le?«
    »Nein, En­de …!«
    Die Ver­bin­dung brach ab. Wenn ich Ki­ny Ed­wards hier ge­habt hät­te, hät­te ich sie vor lau­ter Be­geis­te­rung fest in die Ar­me ge­nom­men. Der Klei­ne blin­zel­te mir zu.
    »Phan­tas­tisch, Großer!« lob­te er. »Ich wet­te, Knos­sis zer­bricht sich jetzt den Kopf dar­über, ob er mit zu den zehn So­gh­mo­lern ge­hört, die ge­ret­tet wer­den sol­len.«
    »Jetzt braucht die Sen­dung nur noch mit­ge­hört wor­den zu sein«, seufz­te ich, »dann geht hof­fent­lich al­les in Ord­nung!«
    Aber so ei­lig hat­te es Knos­sis nicht, mei­ne Er­war­tung zu be­stä­ti­gen. Et­wa fünf Mi­nu­ten ver­gin­gen, oh­ne daß sich et­was rühr­te. Schon woll­te ich die Hoff­nung auf­ge­ben und an­neh­men, daß die So­gh­mo­ler die Te­le­pa­thie­sen­dung ent­we­der gar nicht mit­ge­hört oder zu­min­dest doch durch­schaut hat­ten, da ver­nahm ich drau­ßen plötz­lich has­ti­ge Schrit­te, und ein paar Se­kun­den spä­ter öff­ne­te sich die Tür. Drei So­gh­mo­ler dräng­ten her­ein, der vor­ders­te Knos­sis. Mit schar­fem Blick über­flog er die Sze­ne. Er konn­te sich ver­mut­lich nicht aus­ma­len, wo­her ich wuß­te, daß ich mich am Nord­westrand der Stadt be­fand.
    »Bin­det sie los und treibt sie vor euch her!« be­fahl er sei­nen bei­den Be­glei­tern auf So­gh­mo­lisch. »Wenn sie eu­ren An­wei­sun­gen nicht ge­hor­chen, schießt sie nie­der. Wir ha­ben kei­ne Zeit zu ver­lie­ren!«
    Han­ni­bal und ich wur­den los­ge­bun­den. Die Fes­se­lung hat­te mir das Blut ge­staut. Ich war ein we­nig un­si­cher auf den Bei­nen. Knos­sis be­merk­te das mit Ge­nug­tu­ung. Er bau­te sich vor mir auf. Seit dem En­de un­se­res letz­ten Ge­sprächs be­dach­te er mich wie­der mit dem höf­li­chen »Sie«. Was ihm in der Zwi­schen­zeit zu Oh­ren ge­kom­men war, hat­te wahr­schein­lich sei­nen Zorn ins Un­ge­mes­se­ne ver­grö­ßert, sei­ne Hoch­ach­tung vor mir je­doch nicht ver­rin­gert.
    »Ich könn­te mei­nen Leu­ten ein­fach be­feh­len, ih­re Raum­hel­me zu schlie­ßen, und Ih­re Hel­den auf mich zu­kom­men las­sen«, zisch­te er mich bei an­ge­schal­te­tem Trans­la­tor an, »aber in mei­ner La­ge zie­he ich es vor, al­len Wei­te­run­gen aus dem We­ge zu ge­hen.«
    Ich starr­te ihn über­rascht an.
    »Ich weiß nicht, wo­von Sie re­den«, be­haup­te­te ich.
    »So, wis­sen Sie nicht?« sag­te er zorn­be­bend. »Ich ha­be ins­ge­samt fünf­zehn Leu­te bei mir! Nach wel­cher Me­tho­de hät­ten Sie da­von die zehn aus­ge­wählt, die nach Ih­rer un­er­forsch­li­chen Gna de wei­ter­le­ben soll­ten?«
    Ich trat einen Schritt zu­rück und schluck­te. Ich muß in die­sem Au­gen­blick wohl reich­lich däm­lich aus­ge­se­hen ha­ben, denn Han­ni­bal, der als über­ge­schnapp­ter Vin­cent D. Rob­bens sich sol­che Aus­brü­che er­lau­ben durf­te, brach in ein gel­len­des, krei­schen­des La­chen aus.
    »Hi­hi­hi­hi … er weiß es al­les! Al­les … al­les … weiß er!«
    »Ru­he!« herrsch­te ich ihn an. »Half dei­nen dum­men Mund!«
    »Al­les …!« ki­cher­te Han­ni­bal ir­re. »Hi­hi­hi­hi … al­les!«
    Ich trat auf ihn zu. Mei­ne Mie­ne und die er­ho­be­ne Faust lie­ßen nichts Gu­tes für den ar­men Rob­bens er­war­ten. Das sag­ten sich auch die So­gh­mo­ler und war­fen sich zwi­schen uns.
    »Auf­hö­ren!« don­ner­te Knos­sis. »Nang-Tai, Sie sind ein Narr! Seit­dem ich nach der Lan­dung Ih­res Fahr­zeugs, das Sie so hoch­tra­bend Ihr Flagg­schiff nen­nen, in der Han­gar­hal­le zu Ih­nen sprach, hät­ten Sie wis­sen müs­sen, daß wir Ge­rä­te be­sit­zen, mit de­nen wir nicht nur Ih­re te­le­pa­thi­schen Sen­dun­gen ab­hö­ren, son­dern auch selbst sol­che Sen­dun­gen er­zeu­gen kön­nen!«
    Ich gab mir den An­schein ei­nes mo­ra­lisch Zu­sam­men­bre­chen­den.
    »Sie … Sie ha­ben ge­lauscht

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