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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Eh­ren­ti­tel, der so­viel wie »Meis­ter« be­deu­tet.
    »Kannst du die Un­ter­hal­tung ent­zif­fern?« frag­te Knos­sis un­ge­dul­dig.
    »Ich ha­be schon da­mit be­gon­nen«, be­kam er zur Ant­wort. »Hier steht, sinn­ge­mäß: Ter­ra-Kom­man­do an ZON­TA … wir brau­chen Hil­fe, zwei un­se­rer Leu­te wer­den vom Feind ge­fan­gen­ge­hal­ten.«
    »Und was ant­wor­tet ZON­TA?« er­kun­dig­te sich Knos­sis be­sorgt.
    »ZON­TA an Ter­ra-Kom­man­do … bin zur Hil­fe­leis­tung be­reit. Wo be­fin­den sich die Ge­fan­ge­nen, und was ist er­for­der­lich?«
    »Wei­ter, wei­ter …!« dräng­te Knos­sis.
    »Ter­ra-Kom­man­do an ZON­TA … die Ge­fan­ge­nen be­fin­den sich in ei­nem Ge­bäu­de des Plan­qua­drats Al­pha-Vik­tor …«
    »Ist das hier das Plan­qua­drat Al­pha-Vik­tor?« frag­te Knos­sis ein­fäl­tig.
    »Das weiß man nicht«, wur­de ihm geant­wor­tet. »Es klingt nicht nach der al­ten mar­sia­ni­schen Stadt­ein­tei­lung. Wahr­schein­lich ha­ben die Ter­ra­ner die Stadt auf ih­re Wei­se ein­ge­teilt und …«
    »Ja, wahr­schein­lich«, un­ter­brach ihn Knos­sis, »lies wei­ter!«
    »Im­mer noch Ter­ra-Kom­man­do an ZON­TA: Emp­feh­len Ein­ne­be­lung des ge­sam­ten Plan­qua­drats durch Ro­bo­ter, zu be­nüt­zen ist ein un­schäd­li­ches Ner­ven­gas, das ei­ne vor­über­ge­hen­de Läh­mung her­vor­ruft …«
    Knos­sis gab einen un­be­herrsch­ten, zor­ni­gen Laut von sich. Ich aber hat­te ge­nug ge­hört. Es wur­de Zeit, daß ich mich zu­rück­zog. Un­be­merkt er­reich­te ich den Gang und kehr­te zu un­se­rem Ge­fäng­nis zu­rück. Es war mir so sehr nach La­chen zu­mu­te, daß ich mich kaum hal­ten konn­te. Erst als sich die Tür un­se­rer Zel­le hin­ter uns ge­schlos­sen hat­te, platz­te ich los:
    »Fra­mus G. Al­li­son, du bist dein gan­zes schwit­zen­des, stin­ken­des Ge­wicht in pu­rem Gold wert …!«
     
     
8.
     
    Han­ni­bal starr­te mich ent­geis­tert an.
    »Mann, bist du über­ge­schnappt?« frag­te er.
    So schnell ich konn­te, er­zähl­te ich ihm, was ich ge­hört hat­te. Er wuß­te da­von, daß Al­li­son und Nis­hi­mu­ra be­gon­nen hat­ten, ein Ge­rät zu bau­en, mit dem sie die Aus­strah­lung von Ko­da­to­ren nicht nur nach­wei­sen, son­dern auch ent­schlüs­seln konn­ten.
    »Und Knos­sis fällt dar­auf her­ein?« frag­te der Klei­ne zwei­felnd.
    »Es sieht so aus. Al­ler­dings dür­fen wir ihm nicht viel Zeit zum Nach­den­ken las­sen.«
    »Du hast noch ir­gend­wo ein As in der Man­schet­te ste­cken, nicht wahr?«
    »Ob es ein As ist, wird sich zei­gen«, wehr­te ich ab.
    Un­ter be­trächt­li­chen Schwie­rig­kei­ten kipp­te ich mei­ne Lie­ge wie­der in die ur­sprüng­li­che Po­si­ti­on zu­rück. Die Mar­sia­ner wa­ren kei­ne Lieb­ha­ber von sanf­ten Fe­de­run­gen und wei­chen Pols­tern. Es knall­te ganz schön, als ich die vier Bei­ne des ur­al­ten Mö­bel­stücks wie­der auf den Bo­den brach­te, und mein Rücken fühl­te sich an, als woll­te mich je­mand mit­ten ent­zwei bre­chen.
    Die Über­le­gun­gen, die ich vor ei­ner Stun­de an­ge­stellt hat­te, wa­ren in­zwi­schen durch die Ent­wick­lung über­holt. Al­li­sons Ko­da­to­r­or­ter hat­te ich völ­lig ver­ges­sen, oder doch zu­min­dest nicht ge­glaubt, daß das Ge­rät schon so früh­zei­tig ein­satz­be­reit sein wür­de. Of­fen­bar hat­te der Aus­tra­lier das Ge­heim­nis der Ko­da­to­rim­pul­se oh­ne wei­te­res Hin­der­nis ent­rät­seln kön­nen. Was er nicht hat­te wis­sen kön­nen, je­doch als plau­si­bel an­neh­men durf­te, war, daß auch die So­gh­mo­ler über ein ähn­li­ches Ge­rät ver­füg­ten. Sie wa­ren weitaus län­ger als wir an den Um­gang mit Ko­da­to­ren ge­wöhnt, und es war nicht mehr als lo­gisch, zu glau­ben, daß sie Or­ter­in­stru­men­te be­sa­ßen, mit de­ren Hil­fe sie Ko­da­to­ren­im­pul­se mes­sen konn­ten.
    Al­li­son hat­te al­so – so stell­te ich mir das vor – mit mei­nem Ta­schen­ko­da­tor ein we­nig her­um­ge­spielt. Er hat­te, wahr­schein­lich mit ge­rin­ger In­ten­si­tät, fin­gier­te Bot­schaf­ten an ZON­TA ge­schickt, was nicht wei­ter ge­fähr­lich war, da der Mars­rech­ner auf un­se­re

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