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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Män­ner, die mich um­ring­ten, kur­zer­hand bei­sei­te und trat auf Al­li­son zu. Er woll­te mir ver­le­gen die Hand ent­ge­gen­stre­cken, ich aber hieb ihm kräf­tig auf bei­de Schul­tern.
    »Ich wüß­te nicht, was wir oh­ne Sie tun wür­den, Fra­mus!« sag­te ich, und sag­te es mit vol­ler In­brunst.
    Er war fast er­schro­cken. Ent­setzt zog er die sand­far­be­nen Au­gen­brau­en in die Hö­he und starr­te mich an.
    »Wie­so … ha­be ich schon wie­der et­was falsch ge­macht?« frag­te er ängst­lich.
    »Gold­rich­tig ha­ben Sie al­les ge­macht, Fra­mus!« rief ich ihm zu. »So rich­tig, wie man es nur ma­chen kann!«
    Da be­gann er zu be­grei­fen. Gleich­zei­tig aber wuchs sei­ne Ver­wir­rung.
    »Wie … Sie wis­sen doch nicht et­wa …?«
    »Doch, ich weiß! ZON­TA sen­det ei­ne Kom­pa­nie Ro­bo­ter, die das ge­sam­te Plan­qua­drat Al­pha-Vik­tor un­ter Ner­ven­gas set­zen! Mann … wie sind Sie nur auf Al­pha-Vik­tor ge­kom­men?«
    Das war ei­ne Fra­ge, die ihn noch nie be­schäf­tigt zu ha­ben schi­en. Er zuck­te mit den Schul­tern und mein­te:
    »Nun … ein­fach so, neh­me ich an.«
    Lis­ter­man schob sich an mich her­an. Ich sah, daß er ei­ne Mel­dung auf der Zun­ge hat­te. Ich durf­te über mei­ner Be­geis­te­rung für Al­li­sons Leis­tung tak­ti­sche Er­wä­gun­gen nicht völ­lig au­ßer acht las­sen und wand­te mich dem Cap­tain zu.
    »Wir selbst ha­ben kei­ne Ver­lus­te, Sir«, mel­de­te er. »Der Geg­ner hat drei Leu­te ver­lo­ren, zwei sind ent­kom­men … und zwar je­der in ei­ner an­de­ren Rich­tung.«
    »Kei­ne Ver­fol­gung«, ent­schied ich, sei­ne nächs­te Fra­ge erah­nend. »Wir ken­nen uns hier un­ten nicht aus, und hin­ter je­der Ecke kann ei­ne Fal­le lau­ern.«
    Ei­ner der Gän­ge, die vom Ver­tei­ler aus­gin­gen, mün­de­te schon nach we­ni­gen hun­dert Me­tern auf einen eben­sol­chen Lift­schacht wie den, durch den Knos­sis uns in die­se un­ter­städ­ti­schen Ge­las­se ge­bracht hat­te. Wir fuh­ren hin­auf zur Stra­ße­ne­be­ne. Ei­ne knap­pe Stun­de spä­ter be­fan­den wir uns wie­der in dem Park, von dem un­se­re aben­teu­er­li­che Rei­se ih­ren Aus­gang ge­nom­men hat­te. Wir hat­ten einen hal­b­en Tag ver­lo­ren und wa­ren un­se­rem Ziel, dem Su­per­ko­da­tor, kei­nen Schritt nä­her­ge­kom­men.
    Oder viel­leicht soll­te man die La­ge doch nicht ganz so pes­si­mis­tisch se­hen. Wir hat­ten heu­te ei­ne Men­ge da­zu­ge­lernt. Wir wuß­ten, daß die Aus­gangs­po­si­ti­on der So­gh­mo­ler längst nicht so güns­tig war, wie wir bis­her an­ge­nom­men hat­ten. Die »Erb­sen­äu­gi­gen«, wie Han­ni­bal sie nann­te, tapp­ten eben­so­sehr im dun­keln wie wir. Zu­dem war Knos­sis al­les an­de­re als ein voll­wer­ti­ger Er­satz für Whal-Krok­ha. Ich wuß­te nicht, ob er die jüngs­te Schlap­pe über­lebt hat­te … Lis­ter­man hat­te, wie nicht an­ders zu er­war­ten war, nur aus­sa­gen kön­nen, es sei­en zwei So­gh­mo­ler ent­kom­men, aber für ihn se­he ein So­gh­mo­ler aus wie der an­de­re, so daß er nicht sa­gen kön­ne, ob ei­ner der Ent­kom­me­nen Knos­sis war oder nicht. Wenn er al­so die Schlap­pe über­lebt hat­te, dann stand das so­gh­mo­li­sche Ein­satz­kom­man­do auf dem Mond noch im­mer un­ter al­les an­de­rem als fä­hi­ger Lei­tung, und wenn Knos­sis zu den drei­en ge­hör­te, die im Kampf ge­fal­len wa­ren, wür­de man einen Er­satz für ihn fin­den müs­sen, der wahr­schein­lich auch nicht bes­ser war. Denn wenn man einen nen­nens­wert Bes­se­ren ge­habt hät­te, wä­re gleich die­ser und nicht Knos­sis zu Whal-Krok­has Nach­fol­ger er­nannt wor­den.
    Im Grun­de ge­nom­men durf­ten wir al­so mit der La­ge zu­frie­den sein. Von nun an konn­ten wir un­se­re Auf­merk­sam­keit aus­schließ­lich der Auf­fin­dung des Su­per­ko­da­tors wid­men. Ich glaub­te nicht, daß die So­gh­mo­ler uns so rasch wie­der in die Que­re kom­men wür­den. Die Ab­fuhr, die sie heu­te er­lit­ten hat­ten, wür­de ei­ne Zeit­lang nach­wir­ken.
    Aus dem mit­ge­brach­ten Pro­vi­ant wur­de ein kar­ger Im­biß zu­be­rei­tet. Ich konn­te mich kaum dar­an er­in­nern, wann ich zum letz­ten Mal ge­ges­sen

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