Zonta-Norm regelwidrig
Männer, die mich umringten, kurzerhand beiseite und trat auf Allison zu. Er wollte mir verlegen die Hand entgegenstrecken, ich aber hieb ihm kräftig auf beide Schultern.
»Ich wüßte nicht, was wir ohne Sie tun würden, Framus!« sagte ich, und sagte es mit voller Inbrunst.
Er war fast erschrocken. Entsetzt zog er die sandfarbenen Augenbrauen in die Höhe und starrte mich an.
»Wieso … habe ich schon wieder etwas falsch gemacht?« fragte er ängstlich.
»Goldrichtig haben Sie alles gemacht, Framus!« rief ich ihm zu. »So richtig, wie man es nur machen kann!«
Da begann er zu begreifen. Gleichzeitig aber wuchs seine Verwirrung.
»Wie … Sie wissen doch nicht etwa …?«
»Doch, ich weiß! ZONTA sendet eine Kompanie Roboter, die das gesamte Planquadrat Alpha-Viktor unter Nervengas setzen! Mann … wie sind Sie nur auf Alpha-Viktor gekommen?«
Das war eine Frage, die ihn noch nie beschäftigt zu haben schien. Er zuckte mit den Schultern und meinte:
»Nun … einfach so, nehme ich an.«
Listerman schob sich an mich heran. Ich sah, daß er eine Meldung auf der Zunge hatte. Ich durfte über meiner Begeisterung für Allisons Leistung taktische Erwägungen nicht völlig außer acht lassen und wandte mich dem Captain zu.
»Wir selbst haben keine Verluste, Sir«, meldete er. »Der Gegner hat drei Leute verloren, zwei sind entkommen … und zwar jeder in einer anderen Richtung.«
»Keine Verfolgung«, entschied ich, seine nächste Frage erahnend. »Wir kennen uns hier unten nicht aus, und hinter jeder Ecke kann eine Falle lauern.«
Einer der Gänge, die vom Verteiler ausgingen, mündete schon nach wenigen hundert Metern auf einen ebensolchen Liftschacht wie den, durch den Knossis uns in diese unterstädtischen Gelasse gebracht hatte. Wir fuhren hinauf zur Straßenebene. Eine knappe Stunde später befanden wir uns wieder in dem Park, von dem unsere abenteuerliche Reise ihren Ausgang genommen hatte. Wir hatten einen halben Tag verloren und waren unserem Ziel, dem Superkodator, keinen Schritt nähergekommen.
Oder vielleicht sollte man die Lage doch nicht ganz so pessimistisch sehen. Wir hatten heute eine Menge dazugelernt. Wir wußten, daß die Ausgangsposition der Soghmoler längst nicht so günstig war, wie wir bisher angenommen hatten. Die »Erbsenäugigen«, wie Hannibal sie nannte, tappten ebensosehr im dunkeln wie wir. Zudem war Knossis alles andere als ein vollwertiger Ersatz für Whal-Krokha. Ich wußte nicht, ob er die jüngste Schlappe überlebt hatte … Listerman hatte, wie nicht anders zu erwarten war, nur aussagen können, es seien zwei Soghmoler entkommen, aber für ihn sehe ein Soghmoler aus wie der andere, so daß er nicht sagen könne, ob einer der Entkommenen Knossis war oder nicht. Wenn er also die Schlappe überlebt hatte, dann stand das soghmolische Einsatzkommando auf dem Mond noch immer unter alles anderem als fähiger Leitung, und wenn Knossis zu den dreien gehörte, die im Kampf gefallen waren, würde man einen Ersatz für ihn finden müssen, der wahrscheinlich auch nicht besser war. Denn wenn man einen nennenswert Besseren gehabt hätte, wäre gleich dieser und nicht Knossis zu Whal-Krokhas Nachfolger ernannt worden.
Im Grunde genommen durften wir also mit der Lage zufrieden sein. Von nun an konnten wir unsere Aufmerksamkeit ausschließlich der Auffindung des Superkodators widmen. Ich glaubte nicht, daß die Soghmoler uns so rasch wieder in die Quere kommen würden. Die Abfuhr, die sie heute erlitten hatten, würde eine Zeitlang nachwirken.
Aus dem mitgebrachten Proviant wurde ein karger Imbiß zubereitet. Ich konnte mich kaum daran erinnern, wann ich zum letzten Mal gegessen
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