Zonta-Norm regelwidrig
Rakwerfers ruckte nach oben.
»Nicht …!« schrie ich voller Entsetzen.
Aber es war schon zu spät. Scharf peitschend, so schnell aufeinanderfolgend, daß das Geräusch sich anhörte wie das von zerreißendem Stoff, lösten sich einige Projektile aus dem Lauf der Waffe. Donnernd explodierten die Thermonitalladungen. Vor der rückwärtigen Wand des Raumes entstanden vier weißblau glutende Feuerbälle.
Die Soghmoler vergingen.
Und mit ihnen der Superkodator …
Die letzte Schlacht war geschlagen, der Feind endgültig vertrieben. Hinter Maykoft waren Listerman und seine Leute durch die Transmitter gekommen, die die Soghmoler aufgebaut hatten, und hatten den verbleibenden Gegnern den Garaus gemacht. Von ZONTA erfuhren wir, daß damit die letzten soghmolischen Truppen im Innern der Mondfestung vernichtet worden waren. Die Hauptstreitmacht der Soghmoler hatten ZONTAs Kampfroboter auf dem Gewissen. In den Tiefen der alten Mondstadt, einige Kilometer unter der Wohnebene, hatte sich ein mörderisches Gefecht abgespielt und weite Verwüstungen hinterlassen. ZONTA schätzte, daß es einige Monate dauern würde, bis die verbleibenden Roboter die Schäden wieder behoben hatten.
Meine Vorahnung hatte sich bewahrheitet. Eine versprengte Gruppe von Soghmolern, anfänglich etwa vierzig Mann stark, hatte sich vorgenommen, das Ziel doch noch zu erreichen. Mit Hilfe von tragbaren Transmittern erreichten sie die Ringstraße unweit der Stelle, an der unsere Leute lagerten. Einige von ihnen trugen Transmitter bei sich, die sie sofort aktivierten und auf das Zentrum des zylindrischen Felsklotzes justierten, in dem sie, nicht zu Unrecht, ZONTAs Kontrollzentrale vermuteten.
Unseren Leuten war es unter Maykofts Kommando gelungen, etwa die Hälfte des soghmolischen Kommandos unschädlich zu machen. Die andere Hälfte jedoch war in den Schaltraum vorgedrungen. Maykoft und Listerman hatten sich ausrechnen können, daß Hannibal und ich uns gegen eine solche Übermacht nicht allzulange würden halten können. Kurz entschlossen hatten sie die soghmolischen Transmitter benützt, um uns zu Hilfe zu kommen.
Niemand konnte es Maykoft verübeln, daß er ausgerechnet mit seiner ersten Salve das wertvollste aller Geräte, den Superkodator, vernichtet hatte. Er hatte in gutem Glauben gehandelt. Zwar war das Gerät für uns nun verloren; aber wir konnten uns mit dem Gedanken trösten, daß es auch den Soghmolern nicht in die Hände gefallen war. Es gab allerdings einen unter uns, dem mit derartigem Trost nicht geholfen war und der sich um nichts in der Welt einreden lassen wollte, daß der Verlust des Superkodators nicht unmittelbar das Ende der Welt bedeutete: Graham Maykoft, der Unglücksschütze. Er war nur noch ein Schatten seines früheren Selbst, sprach kaum mehr ein Wort und schritt finsteren Gesichts einher. Ich ließ ihn gewähren. Maykoft besaß eine gesunde Konstitution, körperlich ebenso wie geistig. Er brauchte nur Zeit, um über den Schock hinwegzukommen.
Telepathischer Kontakt mit Kiny Edwards brachte uns erfreuliche Neuigkeiten: General Reling plante, uns als nächstes auf dem Mars einzusetzen. Es war jedoch noch nicht soweit. Wir erhielten Befehl, in der Mondfestung zu bleiben und auf weitere Anweisungen zu warten. Das war uns nur recht. Wir hatten die Ruhe nötig. ZONTA erkannte mich trotz des zerstörten Superkodators allein auf der Basis des Taschengeräts als unbedingt Erbberechtigten an. Ich hatte keine Schwierigkeit, meine Leute, obwohl sie Nichtberechtigte waren, durch den waffengespickten Korridor aus dem
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