Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
an­pei­len kön­nen wie wir die Im­pul­se ih­res Ge­räts?«
    »Das wür­de ich wohl mei­nen«, ant­wor­te­te ich.
    »Eben, Sir!« tri­um­phier­te er. »Wenn die So­gh­mo­ler wüß­ten, wo ZON­TA steht, hät­ten sie un­se­re fin­gier­te Un­ter­hal­tung so­fort durch­schaut, denn ZON­TAs an­geb­li­che Ant­wor­ten ka­men kei­nes­wegs dort­her, wo der Rech­ner sich in Wirk­lich­keit be­fin­det!«
    Er war wirk­lich ein al­ter Fuchs. Sol­che Din­ge über­sieht man leicht. Es be­darf ei­nes Ge­hirns, das es sich zur Ge­wohn­heit ge­macht hat, un­un­ter­bro­chen sei­ne Um­ge­bung zu re­flek­tie­ren, um Hin­wei­se die­ser Art nicht zu über­se­hen.
    »Und, Sir«, fuhr Al­li­son fort, »wenn ich mich dar­an ma­che, die so­gh­mo­li­schen Ko­da­to­rim­pul­se zu ent­zif­fern, dann bin ich si­cher, so­gh­mo­li­sche An­fra­gen an den Rech­ner zu fin­den, die sich auf ZON­TAs Po­si­ti­on be­zie­hen! Ich den­ke aber, ich wer­de erst ein paar Stun­den schla­fen, be­vor ich mit die­ser Ar­beit be­gin­ne.«
    »Das kann ich Ih­nen nur emp­feh­len«, re­de­te ich ihm zu. »Ich bin er­staunt, daß Sie un­ter die­sen Um­stän­den Ih­ren Bluff über­haupt ge­wagt ha­ben. Für Sie war die An­nah­me, daß die So­gh­mo­ler nicht wüß­ten, wo ZON­TA steht, doch si­cher­lich eben­so un­ge­heu­er­lich wie vor we­ni­gen Au­gen­bli­cken für mich.«
    Da setz­te er ein wirk­lich süf­fi­san­tes Lä­cheln auf.
    »Wis­sen Sie, Sir«, sag­te er in ver­trau­li­chem Ton­fall, »wenn ich bei­zei­ten dar­an ge­dacht hät­te, wä­re mir der Mut wahr­schein­lich ver­gan­gen. Aber, um der Wahr­heit die Eh­re zu ge­ben: Ich ha­be die­se Über­le­gun­gen erst an­ge­stellt, als Sie schon längst wie­der in Frei­heit wa­ren. Dann al­ler­dings ist es mir nach­träg­lich heiß und kalt über den Rücken ge­lau­fen!«
     
    Un­ser klei­nes Camp lag ru­hig und fried­lich da. Oben im Ze­nit der Fel­sen­kup­pel glom­men matt zwei Son­nen­lam­pen auf ge­rin­ger Leis­tung. Ich dach­te über Fra­mus G. Al­li­sons Hy­po­the­se nach und ver­such­te mir vor­zu­stel­len, wie Knos­sis mit sei­nen Leu­ten jetzt ver­zwei­felt auf der Su­che nach dem Rech­ner war. Al­li­son hat­te recht: Nach­dem wir er­kannt hat­ten, daß die So­gh­mo­ler in der Tat die di­rek­ten Nach­kom­men der al­ten Mar­sia­ner wa­ren, hat­ten wir uns in ei­ne Denk­wei­se hin­ein­ge­stei­gert, die uns weis­zu­ma­chen ver­such­te, daß ei­ne ge­ra­de Li­nie der Ent­wick­lung von den Er­bau­ern der Mond­stadt zu den heu­ti­gen So­gh­mo­lern führ­te und daß al­les, was die al­ten Mar­sia­ner ge­konnt hat­ten, die So­gh­mo­ler noch viel bes­ser könn­ten. Wir über­sa­hen da­bei das Cha­os, das dem De­ne­ber-Krieg folg­te, die Wir­ren des Ex­odus, der das mar­sia­ni­sche Volk in die un­be­kann­ten Wei­ten der Ga­la­xis ver­streu­te. Wir nah­men nicht wahr, daß es in Wirk­lich­keit einen schar­fen Bruch ge­ge­ben hat­te, der die mo­der­nen Nach­fol­ge­völ­ker von ih­ren Vor­fah­ren, den al­ten Mar­sia­nern, trenn­te. Die So­gh­mo­ler be­sa­ßen noch im­mer die Kennt­nis der mar­sia­ni­schen Tech­no­lo­gie, wenn ich mich auch oh­ne wei­te­res zu der Be­haup­tung ver­stie­gen hät­te, daß sie sie nicht nen­nens­wert wei­ter­ent­wi­ckelt hat­ten. Aber des­we­gen auf An­hieb zu wis­sen, wo in ei­ner ur­al­ten Mond­stadt ein mar­sia­ni­sches Re­chen­ge­hirn stand, das war von ih­nen wahr­schein­lich zu­viel ver­langt.
    In der un­ge­wis­sen Hoff­nung, daß Knos­sis in die­sem Au­gen­blick Wich­ti­ge­res zu tun ha­ben müs­se als sich mit ZON­TA zu un­ter­hal­ten, ak­ti­vier­te ich mei­nen Ko­da­tor. Ich war mitt­ler­wei­le da­von über­zeugt, daß ZON­TA sich im­mer dann auf mei­nen An­ruf mel­de­te, wenn die So­gh­mo­ler nicht ge­ra­de mit dem Rech­ner in Ver­bin­dung stan­den. Ob ich da­mit nun recht hat­te oder nicht, war für den Au­gen­blick un­er­heb­lich; denn ZON­TA mel­de­te sich prompt.
    »Hier spricht Nang-Tai, im Be­sit­ze des Be­wußt­seins des Oko­lar-drei-Kom­man­die­ren­den Thor Kon­nat, mar­s­quo­ten­be­rech­tig­ter Er­be der Hin­ter­las­sen­schaft des großen

Weitere Kostenlose Bücher