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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ko­da­to­rim­pul­se. Ich be­ob­ach­te­te ihn, oh­ne daß er es merk­te. Er schi­en nach et­was zu su­chen. Er hat­te sich in ei­ner Ecke des Raum­es ein­ge­rich­tet und han­tier­te, schrieb, rech­ne­te und brumm­te vor sich hin, als ha­be er völ­lig ver­ges­sen, daß ZON­TAs Ro­bo­ter uns je­den Au­gen­blick von neu­em an­grei­fen konn­ten. Schließ­lich schi­en er ein Re­sul­tat er­zielt zu ha­ben. Er krit­zel­te ein paar letz­te No­ti­zen. Dann kam er aus sei­ner Ecke her­vor. Wie sah der Ar­me aus! Auf der Stirn hat­te er zwei große Brand­bla­sen, das Haar war ihm bis auf ein paar kur­ze Stop­pel ab­ge­sengt und am Kinn, wo er eben­falls Ver­bren­nun­gen da­von­ge­tra­gen hat­te, hat­te Nis­hi­mu­ra ei­ne er­heb­li­che Men­ge wei­ßer Sal­be ver­stri­chen, so daß Al­li­son den Ein­druck ei­nes Man­nes mach­te, der nach der Naß­ra­sur ver­säumt hat; sich den Schaum aus dem Ge­sicht zu wi­schen.
    »Ich ha­be et­was höchst Be­mer­kens­wer­tes ent­deckt, Sir«, er­klär­te er. »Sie er­in­nern sich an die letz­te Mel­dung, die Sie von ZON­TA er­hiel­ten?«
    »Ja, na­tür­lich. Ir­gend­was von ei­nem Mars­vo­gel und dem Süd­wind.«
    »Der Mars­vo­gel weht, wenn der Süd­wind flieht«, ver­voll­stän­dig­te er mei­ne Er­in­ne­rung.
    »Ge­nau so. Was ist da­mit?«
    Ich be­merk­te, daß Reg Stea­mers, der in der Nä­he stand, auf­merk­sam wur­de, als er Al­li­sons Wor­te hör­te. Er trat her­zu, oh­ne je­doch ein Wort zu sa­gen.
    »Die­sel­be Sen­dung ging auch an die Adres­se des so­gh­mo­li­schen Ko­da­tors, Sir«, sag­te Al­li­son. »Mein Sen­sor hat sie au­to­ma­tisch auf­ge­zeich­net. Lei­der ist der Sen­sor nicht mit ei­ner Uhr aus­ge­stat­tet; aber ich möch­te fast wet­ten, daß die So­gh­mo­ler den sinn­lo­sen Satz ge­nau zur glei­chen Zeit zu hö­ren be­ka­men wie wir!«
    Erst da mel­de­te sich Stea­mers zu Wort.
    »Ich fin­de das äu­ßerst in­ter­essant. Wür­den Sie den ge­nau­en Wort­laut …«
    Wei­ter kam er nicht. Vom Ein­gang her gell­te die Stim­me des Wach­pos­tens, den Lis­ter­man dort auf­ge­stellt hat­te:
    »Ro­bo­ter im An­marsch …!«
     
    Sie ka­men aus dem Teil des Kor­ri­dors, den wir spä­ter hat­ten in An­griff neh­men wol­len. Mir kam hin­ter­her die wo­mög­lich när­ri­sche Idee, daß sie viel­leicht still und fried­lich an uns vor­bei­ge­zo­gen wä­ren, wenn wir ih­nen den Kampf nicht auf­ge­zwun­gen hät­ten. Aber wir durf­ten uns den Vor­teil, den Geg­ner in ei­nem ver­gleichs­wei­se en­gen Gang vor uns zu ha­ben, auf kei­nen Fall ent­ge­hen las­sen.
    Wir hat­ten uns in meh­re­ren Tür­öff­nun­gen zu bei­den Sei­ten des läng­li­chen Plat­zes pos­tiert. Auf mei­ne Wei­sung hin war­te­ten die Leu­te, bis et­wa die Hälf­te des aus zwan­zig Ro­bo­tern be­ste­hen­den Trupps auf den Platz her­aus­ge­tre­ten war, be­vor sie das Feu­er er­öff­ne­ten.
    Dies­mal stand der Schlach­ten­gott, wie das frü­her so schön hieß, auf un­se­rer Sei­te. Die vor­ders­te Rei­he der Ro­bo­ter fiel den ers­ten Sal­ven zum Op­fer. Die üb­ri­gen ver­such­ten un­ser Feu­er zu er­wi­dern; aber uns bo­ten die aus Be­ton­guß­mas­se be­ste­hen­den Tür­rah­men ei­ne vor­züg­li­che De­ckung, die den Ma­schi­nen­we­sen fast kei­ne Mög­lich­keit ließ, einen Tref­fer an­zu­brin­gen.
    Aber wir wa­ren aus­ge­laugt und er­schöpft. Un­se­re ver­brann­ten Hän­de schmerz­ten un­ter dem Ge­wicht der Waf­fen, und wenn es ZON­TA ein­fiel, sei­nen be­dräng­ten Ro­bot­t­rup­pen Ver­stär­kung zu schi­cken, war es durch­aus mög­lich, daß der Kampf doch noch un­güns­ti­ger en­de­te, als er be­gon­nen hat­te. Ich be­gann nach Rück­zugs­we­gen Aus­schau zu hal­ten. Dort­hin zu­rück, wo­her wir ge­kom­men wa­ren, durf­ten wir uns nicht wa­gen. In der Hal­le hat­ten sich die Ro­bo­ter des ers­ten Tref­fens wahr­schein­lich längst wie­der for­miert. Viel­leicht hat­ten die Mann­schafts­räu­me noch an­de­re Aus­gän­ge als die auf den Platz her­aus …
    Ich über­leg­te und schoß, über­leg­te und schoß, bis mir plötz­lich auf­fiel, daß die Mars­ro­bo­ter ih­re Auf­stel­lung zu än­dern be­gan­nen. Ich

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