Zonta-Norm regelwidrig
Kodatorimpulse. Ich beobachtete ihn, ohne daß er es merkte. Er schien nach etwas zu suchen. Er hatte sich in einer Ecke des Raumes eingerichtet und hantierte, schrieb, rechnete und brummte vor sich hin, als habe er völlig vergessen, daß ZONTAs Roboter uns jeden Augenblick von neuem angreifen konnten. Schließlich schien er ein Resultat erzielt zu haben. Er kritzelte ein paar letzte Notizen. Dann kam er aus seiner Ecke hervor. Wie sah der Arme aus! Auf der Stirn hatte er zwei große Brandblasen, das Haar war ihm bis auf ein paar kurze Stoppel abgesengt und am Kinn, wo er ebenfalls Verbrennungen davongetragen hatte, hatte Nishimura eine erhebliche Menge weißer Salbe verstrichen, so daß Allison den Eindruck eines Mannes machte, der nach der Naßrasur versäumt hat; sich den Schaum aus dem Gesicht zu wischen.
»Ich habe etwas höchst Bemerkenswertes entdeckt, Sir«, erklärte er. »Sie erinnern sich an die letzte Meldung, die Sie von ZONTA erhielten?«
»Ja, natürlich. Irgendwas von einem Marsvogel und dem Südwind.«
»Der Marsvogel weht, wenn der Südwind flieht«, vervollständigte er meine Erinnerung.
»Genau so. Was ist damit?«
Ich bemerkte, daß Reg Steamers, der in der Nähe stand, aufmerksam wurde, als er Allisons Worte hörte. Er trat herzu, ohne jedoch ein Wort zu sagen.
»Dieselbe Sendung ging auch an die Adresse des soghmolischen Kodators, Sir«, sagte Allison. »Mein Sensor hat sie automatisch aufgezeichnet. Leider ist der Sensor nicht mit einer Uhr ausgestattet; aber ich möchte fast wetten, daß die Soghmoler den sinnlosen Satz genau zur gleichen Zeit zu hören bekamen wie wir!«
Erst da meldete sich Steamers zu Wort.
»Ich finde das äußerst interessant. Würden Sie den genauen Wortlaut …«
Weiter kam er nicht. Vom Eingang her gellte die Stimme des Wachpostens, den Listerman dort aufgestellt hatte:
»Roboter im Anmarsch …!«
Sie kamen aus dem Teil des Korridors, den wir später hatten in Angriff nehmen wollen. Mir kam hinterher die womöglich närrische Idee, daß sie vielleicht still und friedlich an uns vorbeigezogen wären, wenn wir ihnen den Kampf nicht aufgezwungen hätten. Aber wir durften uns den Vorteil, den Gegner in einem vergleichsweise engen Gang vor uns zu haben, auf keinen Fall entgehen lassen.
Wir hatten uns in mehreren Türöffnungen zu beiden Seiten des länglichen Platzes postiert. Auf meine Weisung hin warteten die Leute, bis etwa die Hälfte des aus zwanzig Robotern bestehenden Trupps auf den Platz herausgetreten war, bevor sie das Feuer eröffneten.
Diesmal stand der Schlachtengott, wie das früher so schön hieß, auf unserer Seite. Die vorderste Reihe der Roboter fiel den ersten Salven zum Opfer. Die übrigen versuchten unser Feuer zu erwidern; aber uns boten die aus Betongußmasse bestehenden Türrahmen eine vorzügliche Deckung, die den Maschinenwesen fast keine Möglichkeit ließ, einen Treffer anzubringen.
Aber wir waren ausgelaugt und erschöpft. Unsere verbrannten Hände schmerzten unter dem Gewicht der Waffen, und wenn es ZONTA einfiel, seinen bedrängten Robottruppen Verstärkung zu schicken, war es durchaus möglich, daß der Kampf doch noch ungünstiger endete, als er begonnen hatte. Ich begann nach Rückzugswegen Ausschau zu halten. Dorthin zurück, woher wir gekommen waren, durften wir uns nicht wagen. In der Halle hatten sich die Roboter des ersten Treffens wahrscheinlich längst wieder formiert. Vielleicht hatten die Mannschaftsräume noch andere Ausgänge als die auf den Platz heraus …
Ich überlegte und schoß, überlegte und schoß, bis mir plötzlich auffiel, daß die Marsroboter ihre Aufstellung zu ändern begannen. Ich
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