Zonta-Norm regelwidrig
ungehindert folgen, und ob wir oben in den engen Straßen der Stadt besser dran waren als hier, das mußte man erst überlegen – erlosch plötzlich das spiralförmige Transmitterfeld. Es war nur von dem Projektor aus zu aktivieren, den Kenji Nishimura bedient hatte. Wir waren vorerst von der Oberwelt abgeschnitten.
Die Roboter drängten uns immer weiter zurück. Wir hielten sie unter Dauerfeuer, und Dutzende von Kampfmaschinen vergingen in den Glutbällen der Thermoraks; aber ZONTA hatte anscheinend alle Reserven aufgeboten: Unaufhörlich strömten neue Robottruppen aus den Korridoren, die auf die Halle mündeten. Noch war es auf unserer Seite bislang ohne Verluste abgegangen. Listerman hatte drei seiner Leute angewiesen, sich nicht an dem allgemeinen Trommelfeuer zu beteiligen, sondern gesondert auf Roboter zu achten, die auf uns anlegten, und sie rücksichtslos zu vernichten. Diese Taktik hatte uns bisher vor Schaden bewahrt, aber während die Zahl der Angreifer ständig wuchs, wurden die drei Aufpasser mehr und mehr überfordert.
Plötzlich sandte mir Hannibal einen telepathischen Warnimpuls. Wir waren übereingekommen, unsere telepathischen Fähigkeiten nicht mehr einzusetzen, solange die Soghmoler uns abhören konnten; aber hier war die Not so groß, daß eine Ausnahme zugelassen werden mußte.
»Sie schlachten uns ab!« signalisierte der Kleine. »Wir müssen hier raus!«
Halb im Traum – denn telepathische Kommunikation erfordert erhebliche Konzentration – feuerte ich meinen HE-Strahler ab und ließ einen Marsroboter explodieren, der sich in der Deckung mehrerer Robotleichen bis auf wenige Meter an unsere rechte Flanke herangearbeitet hatte.
»Jammerst du bloß … oder hast du eine Idee?« fragte ich zurück.
»Es gibt drei Korridore, aus denen bis jetzt noch keine Roboter gekommen sind«, erhielt ich zur Antwort. »Wir könnten durch einen verschwinden …«
»Und geradewegs in eine Falle laufen!«
»Was ist der Unterschied? In dieser Halle werden wir im Laufe der nächsten zehn Minuten massakriert!«
Neben mir ging schreiend ein Mann zu Boden. Das hochenergetische Strahlbündel einer Roboterwaffe war ihm in den Schenkel gefahren. Hannibal hatte recht: In eine Falle zu laufen, war kaum schlimmer, als diese aussichtslose Position weiter zu verteidigen. Ich befahl den Rückzug. Hannibal markierte den Weg, indem er seinen Strahler in Richtung der Gangmündung abfeuerte, durch die er uns in Sicherheit zu bringen gedachte.
Die Marsroboter ließen uns nicht viel Spielraum. Zusammen mit Listerman und dreien seiner Leute deckte ich den Rückzug. Andere hatten den Verwundeten aufgenommen und schafften ihn fort. Dadurch, daß wir beim Rückzug zum Korridor in eine Ecke der großen Halle zurückwichen, verringerte sich unsere Frontlinie, und die Roboter erhielten Gelegenheit, ihr Feuer wirksamer als bisher zu konzentrieren. Wir feuerten, was die Läufe hergaben; aber über die zuckenden Flammenbälle hinweg gewahrte ich eine Gruppe von Maschinenwesen, die mit hoher Geschwindigkeit an der Hallenwand entlangglitten und offensichtlich bestrebt waren, uns den Rückweg abzuschneiden.
Ich schätzte die Entfernung ab. Wir waren noch zwanzig Meter von der rettenden Mündung des Korridors entfernt. Wenn wir uns einfach umwandten und davonliefen, riskierten wir es, von den nachdrängenden Robotern hinterrücks niedergemacht zu werden. Zogen wir uns dagegen kämpfend zurück, war die Umzingelung abgeschlossen, bevor wir den Gang erreichten.
Die Ausweglosigkeit unserer Lage erfüllte mich mit
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