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Zornesblind

Zornesblind

Titel: Zornesblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Slater
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grinste. So wurde sie immer, wenn sie müde und gereizt war. Er versuchte sie ein bisschen aufzumuntern. »Im Übrigen haben wir drei mögliche Treffer für den BMW «, fuhr er fort. »Der erste ist Julius-Julius-Martha, eins-sieben-neun.«
    Felicia tippte die Kombination in ihren Laptop und führte eine Fahrzeugsuchanfrage durch. »Stimmt, ein BMW X5. Zugelassen auf eine Frau, Elin Forslund.«
    »Ist die Dame schon mal polizeilich aufgefallen?«
    Felicia checkte die PRIME -Information und schüttelte den Kopf. »Die Frau ist sauber, Führerschein etc. Kein Vorstrafenregister. Arbeitet als Managerin bei Dream-Makers, einem Vertrieb für Videospiele. Hier steht, dass das Nummernschild ungültig ist. Der Versicherungsschutz lief gestern aus. Sie hatte lediglich ein Saisonkennzeichen.« Sie blickte zu Striker. »War das auf dem Video zu erkennen?«
    »Nein, aber das Video war auch verdammt unscharf.«
    Sie nickte. »Okay. Lassen wir Elin Forslund erst mal außen vor. Wie lautet das nächste Kennzeichen?«
    »Julius-Martha-Delta, sieben-sieben-neun.«
    Sie startete die Suchanfrage erneut. »Okay«, meinte sie, als sie das Ergebnis hatte. »Fahrzeughalter und Führerscheininhaber ist ein gewisser Clayford Ozymandias Kennedy.«
    »Heilige Scheiße – geht’s noch pompöser?«, ätzte Striker.
    Felicia giggelte. »Ganz ohne Scheiß. Tolle Eltern. Was haben die sich bloß dabei gedacht?« Sie las weiter. »Also der Typ ist fünfzig Jahre alt. Ist wohl als Investmentbroker tätig. Bei ING Direct. Ein Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens. Sonst keine Einträge.«
    Striker nickte. »Wo wohnt er?«
    »Mitten in der Stadt.«
    In die Richtung war das fragliche Fahrzeug gefahren. »Telefonnummer?«
    »Hier steht bloß eine Handynummer.«
    Striker ließ sich von ihr die Nummer geben und tippte sie ein. Zwei Minuten später wusste er mehr. Clayford Kennedy gab an, er sei den ganzen Tag auf einer Investorenkonferenz in Kelowna gewesen. Mit seinem Wagen, und dafür gebe es Zeugen. Striker legte auf.
    »Streich ihn erst mal von der Liste. Ob seine Aussage wirklich stimmt, klären wir später.«
    Felicia machte sich eine Notiz zu dem Namen, dann blickte sie auf. »Und wie lautet das letzte Kennzeichen?«
    »Bei dem bin ich ehrlich gesagt stutzig geworden«, räumte Striker ein. »J-A-P, 979.«
    Felicia tippte die Information ein und wartete auf das Ergebnis, das sie ihm laut vorlas. »Der Wagen ist auf einen gewissen Erich Ostermann zugelassen. Achtundvierzig Jahre, wohnt in der Nähe der Uni. Point Grey.«
    »Und was weiter?«
    Sie räusperte sich. »Belmont Drive. Sagte ich doch bereits, dass das irgendwo in der Gegend von der Universität ist.«
    »Nein, ich meine nicht seine Privatanschrift. Guck doch mal, wo der arbeitet.«
    Sie überflog die auf dem kleinen Monitor eingeblendete Adressliste. »Da gibt es mehrere Adressen. 512 Granville Street … 2601 Lougheed Highway … 330 Heatley Avenue …« Sie stockte. »Merkwürdig, die Adresse kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Da waren wir schon mal. Das ist die Adresse vom Mental Health Center.«
    »Strathcona.« Sie schaute automatisch in die Richtung. »Das ist gar nicht weit weg von hier.«
    Striker nickte zustimmend. »Vermutlich ist dieser Mr. Ostermann ein Dr. Ostermann.«
    »Ja, er ist Psychiater«, bestätigte seine Kollegin.
    Striker überflog die Liste der Kliniken, in denen Dr. Erich Ostermann tätig gewesen war. »Riverglen Mental Health Facility.« Er pfiff leise durch die Zähne. »Mandy Gill war für kurze Zeit dort Patientin. Und sie wurde auch im Strathcona Center behandelt.«
    Er ließ den Wagen auf die Straße rollen und fuhr zur Heatley Avenue.

18
    Bei ihrer Ankunft in Strathcona mussten die beiden Ermittler feststellen, dass das Mental Health Center nachts geschlossen hatte. Die Notfallnummer, die an der Eingangstür hing, war die Nummer von Wagen 87 – der mobilen Einheit des VPD Mental Health Teams.
    Striker warf einen Blick auf die Uhr: zwanzig nach neun. »Was hältst du davon, wenn wir Dr. Ostermann zu Hause besuchen? Bist du dabei?«
    Felicia nickte, ihre Körpersprache signalisierte indes etwas anderes.
    Striker versuchte es mit Bestechung. »Ich kauf dir unterwegs auch einen Eggnog Latte – mit extra viel Sahne.«
    »Aber einen doppelten«, stöhnte sie. »Wow, den kann ich jetzt wirklich gebrauchen.«
    Felicia ist ein echter Cop und ein verdammt guter Kumpel, dachte Striker bei sich. Sie schwangen sich wieder in den Wagen mit dem Ziel Belmont

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