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Zornesblind

Zornesblind

Titel: Zornesblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Slater
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trat einen Schritt vor. »Sie sagten immer ? Haben Sie seinen Wagen schon mal gesehen?«
    »Klar. Zigmal. Er kommt dauernd hier vorbei. Und fährt immer wie eine gesengte Sau.«
    »Wann?«, hakte Striker nach. »An bestimmten Tagen?«
    Gibson überlegte einen langen Moment, dann schüttelte er den Kopf. »Da möcht ich mich echt nicht festlegen. Er fällt mir halt öfters auf, weil er immer zu schnell fährt.«
    Striker und Felicia tauschten Blicke miteinander aus. Das war doch was, Geschwindigkeitsübertretung und eine regelmäßige Fahrstrecke. Es war einerseits positiv, weil es ihnen helfen würde, die Person schneller zu schnappen. Andererseits war es eher unwahrscheinlich, dass der fragliche Fahrer etwas mit Mandy Gills Selbstmord zu tun hatte, oder? Vermutlich war der Fahrer irgendein Freier, der hier den schnellen Sex suchte und der dann mit Bleifuß wieder abzischte.
    Striker notierte sich die beiden letzten Ziffern, jetzt hatten sie drei von sechs Nummernschildangaben. J als ersten von drei Buchstaben und 79 als letzte der dreistelligen Ziffernkombination. Striker feixte zuversichtlich.
    Damit ließ sich bestimmt was machen.
    Er schob Felicia seine Notizen hin. Seine Kollegin stellte dem Zeugen vertiefende Fragen, während Striker sich zum Telefonieren in die Werkshalle verdrückte.
    Er nahm sein Handy und rief Brian Greene an, einen Kontakt bei einer Versicherungsgesellschaft in British Columbia. Striker kannte den Mann seit einem Verkehrsunfall, bei dem dessen sechzehnjähriger Sohn schwer verletzt worden war. Striker hatte Brian mit Blaulicht ins Burnaby General Hospital gefahren, damit er seinen Sohn vor der Notoperation noch einmal sah. Sirene und Blaulicht mit Privatpersonen im Dienstwagen war ein absolutes No-go in seinem Dezernat – es hätte Striker den Kopf kosten können. Das hatte Brian Greene ihm nie vergessen. Seitdem war der Mann ein verlässlicher, nützlicher Kontakt.
    Er ging beim dritten Klingeln ran.
    »Brian Greene«, sagte er.
    »Brian, hier ist Jacob Striker.«
    »Detective! Länger nichts mehr von Ihnen gehört.«
    »Überrascht mich, dass Sie um diese späte Stunde noch arbeiten.«
    »Na ja, ich war bis vorhin in einer Sitzung, zog sich hin wie Kaugummi. Die zehnte Krisensitzung in diesem Monat, schätze ich. Ich wollte gerade gehen.«
    »Dann ist es ja gut, dass ich Sie noch erwische.«
    »Kommt drauf an, was Sie von mir wollen. Wie läuft es denn noch so beim Vancouver Police Department?«
    »Ein Lottogewinn und ich schmeiß die Brocken hin.« Als Brian Greene lachte, schob Striker nach: »Wie geht es Jonathan?«
    »Er kann wieder laufen. Es geht ihm so weit gut. Er baut gerade seinen Doktor in brotloser Kunst. Philosophie. Folglich tippe ich, er wird noch ewig zu Hause herumhocken und mir auf der Tasche liegen.«
    »Immerhin haben Sie so einen Doktor im Haus.«
    Brian wieherte los. »Tja, so kann man es auch sehen.«
    Striker fiel eine Last vom Herzen, dass es mit dem Jungen gesundheitlich wieder aufwärtsging. Am Unfallort hätte er es niemals für möglich gehalten, dass Jonathan Greene es packen würde. Er presste unwillkürlich die Lider zusammen, wie um die grausigen Bilder von damals auszublenden.
    Er wechselte das Thema. »Ich rufe an, weil ich Ihre Hilfe brauche, Brian. Können Sie einen Pkw-Halter für mich ermitteln – sozusagen auf dem kleinen Dienstweg?«
    »Jederzeit. Sie brauchen mir lediglich die Angaben auf dem Nummernschild durchzugeben.«
    Die Worte waren Musik in Strikers Ohren. Für gewöhnlich rückte die Versicherungsgesellschaft nicht mit Informationen über ihre Kunden heraus, es sei denn, man kam ihr mit einem richterlichen Beschluss.
    Ansonsten wurden keine Ausnahmen gemacht.
    Ein Kontakt wie Brian Greene war Gold wert.
    »J wie Julius als erster Buchstabe«, begann Striker. »Die beiden nächsten Buchstaben sind nicht bekannt. Die erste Ziffer ist ebenfalls unbekannt. Die letzten beiden sind sieben und neun.«
    »In dieser Reihenfolge.«
    »Ich denke schon.«
    Striker hörte das Klackern der Tastatur und nach einer kurzen Pause einen leisen Pfiff.
    »Klingt gar nicht gut«, meinte Striker.
    »An die zehntausend Treffer, Detective. Haben Sie noch weitere Angaben, um die Suche einzugrenzen.«
    »Äh … ja. Es handelt sich um einen BMW . Einen X5.«
    Weiteres Klackern.
    »Okay«, kam es von Brian. »Jetzt sind es noch 113 Treffer.«
    Striker überlegte. »Versuchen Sie es mal mit Zulassungen, die nicht älter als drei Jahre sind.«
    Noch ein paar Klicks,

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