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Zu cool für dich

Zu cool für dich

Titel: Zu cool für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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bei der Elektrizitätsgesellschaft anrufen und sehen, was er tun kann, damit wir noch heute Abend oder spätestens morgen früh wieder Strom haben.«
    »Das ist nett von Ted«, sagte Lucas. »Und du?«
    »Und ich?« Dexter sah ihn verdutzt an. »Was ist mit mir?«
    »Er meint, du könntest irgendwas Nettes für die Hausgemeinschaft tun. Als Entschädigung, weil du das mit der Rechnung vermasselt hast«, sagte ich.
    »Genau«, pflichtete Lucas mir bei. »Hör auf Remy, Dexter.«
    Er sah mich an: »Du bist echt eine große Hilfe, Schatz.«
    »Wir hocken im Dunkeln!«, sagte John Miller. »Und du bist schuld.«
    »Ist ja gut, okay?«, antwortete Dexter. »Ich tue was für die Hausgemeinschaft. Ich   ...«
    »Du putzt das Bad?«, schlug Lucas vor.
    »Nein«, sagte Dexter entschieden.
    »Wäschst meine Wäsche auch?«
    »Nein.«
    Schließlich meinte John Miller: »Gibst du wenigstens eine Runde Bier aus?«
    »Ja«, erwiderte Dexter. »Ich gebe eine Runde Bier aus. Hier.« Er kramte einen zerknüllten Dollarschein aus der Tasche und hielt ihn in die Höhe, damit wir ihn alle sehen konnten. »Zwanzig Mäuse von meinem schwer verdienten Geld. Für euch.«
    Schnell schnappte Lucas sich das Geld, als fürchte er, Dexter könne es sich wieder anders überlegen. »Super. Auf geht’s.«
    »Ich fahre.« John Miller sprang auf. Im Hinausgehen diskutierten er und Lucas lautstark darüber, wo der Autoschlüssel sein könnte. Dann fiel die Fliegengittertür am Eingang hinter ihnen zu. Wir waren allein.
    Dexter kramte noch einmal in der Küchenkommoderum, fand eine zweite Kerze, zündete sie an und stellte sie auf den Tisch. Ich setzte mich ihm gegenüber auf einen Stuhl. »Sehr romantisch«, sagte ich.
    »Nicht wahr?«, antwortete er. »Das war übrigens alles geplant. Nur, damit ich dich in einem dunklen Haus für mich allein habe. Bei Kerzenlicht.«
    »Sehr stilvoll«, sagte ich ironisch.
    Er grinste. »Ich gebe mein Bestes.«
    Einen Augenblick lang saßen wir schweigend da. Ich merkte, dass er mich beobachtete. Schließlich schob ich meinen Stuhl zurück, ging um den Tisch herum, setzte mich auf seinen Schoß. Er strich mein Haar von meinen Schultern zurück. »Wenn du mein Mitbewohner wärst und so eine Scheiße bauen würdest«, sagte ich, »würde ich dich umbringen.«
    »Du würdest lernen es toll zu finden.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ich denke nämlich, du magst insgeheim genau das an mir, wovon du immer behauptest, dass du es ätzend findest.«
    Ich sah ihn an. »Das glaube ich eher nicht.«
    »Was ist es dann?«
    »Was meinst du?«
    »Was magst du an mir?«
    »Dexter!«
    »Nein, jetzt mal ehrlich.« Er zog mich an sich, so dass unsere Köpfe sich beinahe berührten; seine Hände lagen um meine Taille. Die Kerzen vor uns auf dem Tisch flackerten, warfen unregelmäßige Schatten auf die gegenüberliegende Wand. »Erklär’s mir.«
    »Nein«, antwortete ich. Und fügte hinzu: »Es ist zu absurd.«
    »Ist es bestimmt nicht. Okay, erst erzähle ich dir, was ich an dir mag.«
    Ich stöhnte.
    Was er ignorierte. »Also, du bist wunderschön«, legte er los. »Ich gestehe, das fiel mir an dem Tag, an dem wir uns in Dons Laden kennen lernten, als Erstes auf. Aber was mich wirklich umhaut, ist dein Selbstbewusstsein. Viele Mädchen sind so unsicher. Fragen sich ständig, ob sie zu dick sind oder ob man sie wirklich mag. Aber du   – Mann, du bist echt anders drauf. Du hast so getan, als wär’s dir scheißegal, ob ich mit dir rede oder nicht.«
    »Ich hab so getan?«
    Er grinste. »Siehst du, das ist genau das, was ich meine.«
    »Du magst also, dass ich eine Zicke bin? Ein Biest?«
    »Nein, absolut nicht, darum geht es nicht.« Er verlagerte mein Gewicht auf seinem Bein. »Was ich mochte, war die Herausforderung. Ich wollte den Panzer durchdringen, dich wirklich kennen lernen. Die meisten Menschen sind leicht zu durchschauen. Aber jemand wie du, Remy, hat viele Schichten. Was man von außen erkennen kann, ist völlig anders als das, was erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Du kommst vielleicht tough rüber, aber tief in deinem Innern bist du weich und zärtlich.«
    »Wie bitte?« Ich war regelrecht beleidigt. »Ich bin nicht weich.«
    »Du hast Besteck für mich gekauft.«
    »Es war ein Sonderangebot!«, brüllte ich. »Himmel! Lass endlich gut sein.«
    »Du bist nett zu meinem Hund.«
    Ich seufzte.
    »Du bist nicht nur freiwillig hergekommen«, fuhr er fort, »und hast mir beigebracht, wie man Farbiges und Helles

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