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Zu cool für dich

Zu cool für dich

Titel: Zu cool für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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...«
    »Band   -Meeting!«, brüllte Ted aus der Küche. »Wir fangen jetzt an.«
    Dexter sah erst zur Küche und dann wieder zu mir.
    »Geh schon.« Ich legte meine Hände auf seine Brust und schob ihn sanft vorwärts. »Band   -Meeting.«
    Er lächelte. Für einen Sekundenbruchteil verspürte ich so etwas wie einen Stich. Einen seltsamen, mir unbekannten Impuls, ihn wieder zu mir zurückzuziehen. Aber nur für einen winzigen Moment. Er ging rückwärts Richtung Küche. Die Stimmen der anderen wurden lauter, erregter; offensichtlich schmiedete man bereits eifrig Pläne.
    »Wir sehen uns gegen neun im
Bendo
, ja?«, fragte er.
    Ich nickte, cool wie immer. Er verschwand durch die Tür. Ich stand allein da. Sah ihm nach. Ein eigenartiges Gefühl. Mir fiel auf, dass es mir nicht behagte, dieses Gefühl. Ganz und gar nicht.
     
    Die
A&R
-Tusse war immer noch nicht aufgetaucht. Dabei war es bereits halb elf,
Truth Squad
wartete noch mit dem zweiten Set und das Publikum wurde allmählich unruhig.
    »Ich schlage vor, wir vergessen die Tante und gehen wieder auf die Bühne.« Lucas spuckte ein paar Eiswürfel in seinen Becher mit Gingerale zurück. »Die Warterei nervt. Und besser werden wir dadurch auch nicht. Ted hat sich im ersten Set ständig verspielt.«
    Ted, der neben mir saß und mit den Fingernägeln Kerben in die Tischplatte ritzte, bedachte ihn mit einem säuerlichen Blick. »Wenn ich nicht wäre, würde sie überhaupt nicht kommen. Also mecker gefälligst nicht an mir rum.«
    »Kein Stress, Leute.« Dexter zupfte an seinem Kragen herum; weil er das schon den ganzen Abend tat, hing der Kragen auf einer Seite völlig schief und verknittert runter. »Wir müssen heute unser Bestes geben. Davon hängt ’ne Menge ab.«
    »Aber kein Stress«, murmelte Lucas.
    »Wo zum Teufel steckt John Miller?« Ted stützte sich mit den Händen auf der Tischplatte ab, stand auf und verrenkte den Hals bei dem Versuch, John Miller irgendwo zu entdecken. »Irre ich mich oder haben wir gerade ein Band   -Meeting?«
    »Aber ein spontanes«, antwortete Dexter und zerrte schon wieder an seinem Kragen. »Außerdem sitzt er da drüben mit   – wie heißt sie noch gleich? Mit seiner Kaffeechefin.«
    Wie auf Kommando drehten wir alle die Köpfe. Tatsächlich   – in einer Nische neben der Bühne saß John Miller, seine Trommelsticks vor sich auf dem Tisch, mit Scarlett. Er redete eifrig auf sie ein und gestikulierte beim Sprechen ebenso eifrig mit den Händen. Scarlett hörte mit einem höflichen Lächeln auf dem Gesicht und einem Bier in der Hand zu. Ab und zu wanderte ihr Blick suchend durch den Raum, als hätte sie erwartet den Abend mit mehreren zu verbringen und würde sich nun fragen, wo der Rest steckte.
    »Wie rührend«, meinte Ted. »Lässt uns einfach allein hier hocken. Setzt die Zukunft der Band aufs Spiel. Und wofür? Für ein Weib!«
    »Lass ihn«, antwortete Dexter. »Ich finde, wir fangen mit dem
Kartoffel-Song Nummer zwei
an, dann die Kumquat-Version und danach   ...«
    Ich hörte nicht länger zu, sondern malte mit dem Fingerin der kleinen Wasserpfütze unter meinem Bier rum. Links von mir sah ich aus den Augenwinkeln Chloe, Lissa und Jess, die sich an der Bar mit ein paar Typen unterhielten. Vorhin, beim Treff, hatte Chloe beschlossen, dass sie alle wieder »auf die freie Wildbahn« und das Beste aus der Sommer- und Singlezeit machen müssten. Sie hatte sich natürlich selbst zur Leiterin des Projekts »Typen aufreißen« ernannt und machte auch schon ganz gute Fortschritte. Neben ihr auf dem Barhocker: ein attraktiver, blonder Surfertyp. Lissa quatschte mit gleich zwei Jungen; der eine sah tatsächlich ganz niedlich aus, guckte sich allerdings immer wieder im Raum um (schlechtes Zeichen   – als wäre er noch auf der Suche nach was Besserem); der andere war nicht ganz so niedlich, aber okay. Er schien interessiert und gleichzeitig nicht die Art Typ zu sein, der gleich total beleidigt war, wenn er merkte, dass er bloß auf der Ersatzbank saß. Und Jess? Ihr Gesprächspartner   – nicht groß, durchtrainiert   – redete so eifrig auf sie ein, dass sie sich ständig weiter zurücklehnen musste und gegen die Zapfhähne gedrängt wurde. Was wohl bedeutete, dass er beim Sprechen nicht nur Wörter von sich gab. Sie saß ziemlich in der Falle, die Arme.
    »...   wir haben beschlossen, wir spielen nur eigene Sachen. Das war das Hauptergebnis unseres Meetings heute Nachmittag«, sagte Dexter gerade.
    »Ich meine doch

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