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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Unterlagen?«, fragte Bill.
    Summer hob die Schulter. »Langsam.«
    Sie blickten einander düster an, denn sie wussten, dass keiner das Ergebnis mögen würde.
    »Die ganze Sache macht mir Angst«, gab sie zu.
    »Niemand würde dir Vorwürfe machen, wenn du jetzt abreisen würdest«, sagte er sanft. »Deine Zukunft liegt nicht hier.«
    »Tatsächlich? Wo denn?«
    »Das weiß niemand von uns.«
    »Aber die meisten von uns wissen wenigstens, was sie wollen.«
    Er sah sie mit ausdrucksloser Miene an.
    »Du nicht?«, fragte sie überrascht.
    »Wie bitte? Nur weil ich alt bin, soll ich wissen, was ich möchte, wenn ich erwachsen bin?«
    »Du bist Künstler.«
    »Ja, und daher exzentrisch, abhängig von Antidepressiva und unzuverlässig. Ich könnte meine Zukunft nicht erkennen, wenn sie mir in den Hintern beißen würde. Schau mal, Summer, ich will damit nur eines sagen: Es ist in Ordnung, nicht zu wissen, was man sein will. Es besteht kein Grund, sich häuslich niederzulassen.«
    »Ich lasse mich nicht häuslich nieder. Und ich weiß, was ich werden will. Ich arbeite als Guide für einen Veranstalter von Adventure-Reisen.« Sie seufzte, als er geduldig schwieg. »Ich weiß, das ist nicht gerade Raketentechnik. Aber das bin ich. So bin ich. Es gefällt mir. Ich weiß nur nicht, wo ich es sein soll.«
    »Natürlich weißt du das.« Er zauste ihr die Haare. »Du hast es nur noch nicht vor dir zugegeben. Sieh mal, es ist doch ganz einfach. Wenn du gehen willst, dann gehst du eben. Wenn du bleiben möchtest, bleibst du.«
    »Was würdest du tun?«
    »Ah, das ist noch einfacher«, antwortete er aufrichtig lächelnd »Ich würde abhauen und nie zurückblicken.«
    »Echt?«
    »Ja, wirklich.«
    Aber eben das hatte Summer doch getan. Sie war so lange davongelaufen, dass sie es leid war. Es war leicht fortzugehen. Und noch leichter fortzubleiben.
    Und dennoch erschütterte die Alternative sie bis ins Mark.
     
    Joe musste mit dem Taxi ins Büro fahren. Und zwar weil niemand ihn abholen und dorthin fahren wollte. Es spielte keine Rolle, dass seine Leute behauptet hatten, das sei nur zu seinem Besten. »Das ist Quatsch«, sagte er zu Ashes während der Fahrt. »Wenn die mich liebten, hätten sie ihren Arsch hierherbewegt.«
    Das Taxi setzte sie vor der Feuerwache ab, wo er ein kleines Vermögen für die Fahrt bezahlte. Als er sich schließlich die Vordertreppe hinaufmanövriert hatte, während Ashes geduldig an seiner Seite blieb, rann ihm der Schweiß den Rücken hinunter, und er zitterte wie ein Baby.
    O ja, er war in Topform. Einfach super.
    Er stürmte in Kennys Büro und wäre fast gestürzt. »Wo stehen wir im Fall ›Creative Interiors‹?«
    Kenny streichelte Ashes, die ihm auf den Schoß gesprungen war. »Du siehst vielleicht scheiße aus.«
    »Der Fall, Kenny.«
    »Ich find’s auch schön, dich mal wiederzusehen.«
    »Du hast mich erst kürzlich gesehen«, gab Joe zurück. »Gestern Abend. Du hast mir etwas vom Chinesen geholt.«
    »Nachdem du zugegeben hattest, dass dein Arzt dir verboten hat, in den nächsten drei Wochen arbeiten zu gehen.«
    »Jaja. Hör zu, ich habe mir noch mal die Notizen angesehen.« Mist, er zitterte noch immer wie Espenlaub, also gab er’s auf und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Aber ich würde gern sehen, was wir sonst noch haben.«
    »Das einzige ›Wir‹ hier bin ich und wen immer der Chef sonst noch entbehren kann.« Kennys Blick drückte kurz Bedauern aus. »Das weißt du.«
    »Halt mich nicht von der Arbeit ab.«
    Kenny stieß einen Fluch aus.
    Joe verdrehte die Augen.
    Und Ashes, die bereits wusste, wohin sie gehörte, sprang von Kennys Schoß und tappte zu Joe hinüber.
    »Bitte, Kenny. Ich muss etwas tun . Ich drehe sonst noch durch.«
    » Verflucht . Aber einverstanden.« Kenny warf ihm eine dicke Mappe zu. »Wir observieren noch immer die üblichen Verdächtigen.«
    Joe las alles sorgfältig durch. »Wir wissen beide, dass sich in annährend achtzig Prozent der Fälle die Besitzer als die Schuldigen erweisen.«
    »Richtig«, stimmte Kenny ihm widerwillig zu.
    »Tina hat ein Alibi. Sie war bei beiden Bränden mit ihrem Mann zusammen. Die Zwillinge haben das bestätigt, damit haben alle vier ein Alibi.«
    »Genau.« Kenny verzog grimmig den Mund. »Was uns zu der zweiten Eigentümerin führt.«
    »Camille.«
    »Sie war es nicht«, sagte Kenny entschlossen.
    »Es liegen keine Beweise gegen sie vor«, stimmt Joe zu. »Aber wir wissen, dass sie bei den Vernehmungen etwas

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