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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Es war dunkel, aber er spürte, dass der Rest von ihr genauso still wurde. »Oder hat das zu viel mit der Zukunft zu tun, von der du nichts wissen willst?«
    »Du weißt, dass ich kurz davor stehe abzureisen.« Sie entzog sich ihm. »Du hast es von Anfang an gewusst.«
    Er streckte den Arm aus und knipste die Nachttischlampe an. »Du hast gesagt, dass du diesmal zurückkommen wirst.«
    Sie setzte sich auf und schlang sich die Arme um den Oberkörper. Eine abweisende Körperhaltung. »Hin und wieder.«
    Hin und wieder. Verflucht . »Ich dachte, du könntest – in Anbetracht dessen, was wir mittlerweile einander bedeuten – in San Diego dein Hauptquartier aufschlagen. Statt in San Francisco.«
    »Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich öfter dort sein werde als hier.«
    »Ich bitte dich nicht, dass du deinen Job wechselst, Red.«
    »Nein, du bittest mich nur, mein Leben zu ändern.«
    »Ich liebe dich. Und verdammt, ich glaube, du liebst mich auch.«
    Sie sah ihn nur schweigend an.
    Und obwohl sein Herz in Stücke zersprang, lachte er herzlich. »Okay, vielleicht liebst du mich ja nicht.«
    »Kann es nicht.«
    » Willst es nicht .«
    Sie zögerte mit einer Antwort und blickte zu Ashes hin, die am Fußende des Bettes schlief. »Ich weiß nicht, was du von mir willst.«
    »Etwas, was du mir offenbar nicht geben kannst«, sagte er leise und fühlte sich wie vernichtet. Er griff sich die Joggingshorts. »Es tut mir leid.«
    »Wieso tut es dir leid?«
    »Weil ich dich in dem Glauben gewiegt habe, dass ich das hier hinbekomme. Dass ich eine lockere Beziehung mit dir haben und dich dann gehen lassen könnte.«
    Mit belegter Stimme sagte sie: »Erinnerst du dich an den Anfang? Da hast du mir gesagt, du kämst nicht klar, wenn ich wieder fortgehen würde. Du wolltest dich von mir fernhalten, aber ich habe das nicht zugelassen. Das Ganze ist meine Schuld, nicht deine.«
    »Ja, na ja, es spielt keine Rolle, wer Schuld hat.« Er war gekränkt. »Ich muss jetzt gehen.«
    Beim Wort »gehen« sprang Ashes vom Bett, bereit, ihm ans Ende der Welt zu folgen.
    Joe trat in seinen einen Schuh und schnappte sich die Krücken.
    »Joe, halt«, protestierte Summer. »Das hier ist deine Wohnung, ich gehe.« Sie zog rasch ihr Sommerkleid und die Sandalen an und musste dann auf dem Weg zu Tür neben ihn treten. Sie blieb stehen und gab ihm einen dicken Kuss.
    Er schmeckte nach verlorenen Träumen, gebrochenen Herzen und Tränen; und plötzlich brachte Joe es nicht über sich, er konnte sie einfach nicht gehen lassen. Er fasste ihre Hand und zog sie an sich heran.
    Sie zögerte, dann riss sie sich los.
    »Ich möchte nicht, dass du allein bist«, sagte er, hinter ihr stehend.
    »Ich übernachte bei Chloe.« Und dann war sie fort.
    Ashes hockte auf seinem unverletzten Fuß und winselte leise.
    »Ja«, murmelte er und streichelte ihr den Kopf. »Ich weiß genau, wie du dich fühlst.«

24
     
    In den darauffolgenden Tagen versuchte Summer, an nichts anderes zu denken als an Zahlen; hätte sie nämlich an etwas anderes gedacht, dann wäre ihr unter Umständen klargeworden, dass sie das Beste verlassen hatte, was ihr im Leben je widerfahren war. Die Tage kamen ihr länger vor ohne Joe, die Nächte ewig.
    Es schien, als wäre ein Teil von ihr, das beste Stück, nicht mehr da. In ihrem Herzen klaffte ein riesiges Loch, und sie hatte mit dem größten Problem zu kämpfen, vor dem sie je gestanden hatte. Wenigstens den Anschein der Normalität wahrend, betrat sie »Creative Interiors«, das zweitgrößte Problem ihres Lebens.
    Alle waren der Meinung, dass es sich bei den Bränden um Brandstiftung handelte, aber die Fälle blieben trotzdem ungelöst. Obendrein hatte auch noch irgendjemand ihre Mutter und ihre Tante dreist bestohlen, vermutlich jemand, den sie kannte und aller Wahrscheinlichkeit nach liebte. Vielleicht handelte es sich sogar um die eigene Mutter – was das Ganze dann wohl nicht zu einem richtigen Diebstahl machte.
    Himmel, sie war komplett durcheinander.
    Alle befanden sich im Laden, Summer rang sich ein breites Lächeln ab. Was ihr aber nicht so richtig gelang.
    Tina stellte einen Karton auf einen Tisch und trat näher. »Schätzchen?«
    Camille stand direkt hinter ihr. »Summer, was ist denn?«
    Zeig Stärke. Verströme Selbstbewusstsein.
    Stattdessen brach sie in Tränen aus.
    Alle kamen näher – Camille, Tina, Chloe, die Zwillinge, selbst Stella und Gregg, die sich durch Camilles und Tinas feste Überzeugung von ihrer

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