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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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von Joes leckerem Mund auf dem ihren hatte genügt, und sie war hin und weg. Er war hart und sexy gewesen, und sie fand’s herrlich, wie sein misstrauischer Blick beim Küssen ganz sanft wurde. Au ßerdem legte er alles hinein, wusste, wann er weitermachen, wann er verzögern musste, wie er sie mit einem einzigen sanften Druck seines Mundes und einer Berührung seiner Zunge schier verrückt machen konnte. »Wir sind nur alte Freunde«, sagte sie. »Und das weißt du.«
    »Er ist ein heißer Typ. Sag ja nicht, dass dir das nicht aufgefallen ist.«
    »Er hat sich sehr verändert.« Und wirklich, sie fasste es immer noch nicht, dass er gestern Abend nicht mit zu ihr reingekommen war. Die Zurückweisung hatte ziemlich wehgetan. Es war schon lange her, dass ein Mann sie abgewiesen hatte. Genauer gesagt, hatte sie bisher noch keiner zurückgewiesen. Joe war der Erste. Bei dem Gedanken wurde ihr unbehaglich zumute, und ihr Blick wanderte zur Bäckerei auf der anderen Straßenseite. »Die Donuts riechen ja köstlich.«
    »Ich dachte, du isst so etwas nicht.«
    Doch, sie musste nur richtig gestresst sein.
    »Du kennst doch die Meinung von Müttern über Fast Food?«, sagte Chloe.
    »Soll dass heißen, dass du so etwas nie isst?«
    »Das heißt, dass ich das tue, was jede Tochter einer Gesundheitsfanatikerin tut, sofern sie über Selbstachtung verfügt: Ich esse so etwas heimlich. Wenn du welche holst – ich nehme einen normalen, mit Zuckerguss. Zwei.« Sie strich ihren kurzen, kurzen Rock glatt. »Ich gehe rein, mal sehen, ob ich Braden auf mich aufmerksam machen kann.«
    Summer betrachtete Chloes wilden Look, dann ging sie über die Straße. »Das dürfte kein Problem sein.«
    Als sie einige Minuten später zurückkam, stand Bill auf dem Parkplatz und steckte gerade den Kopf unter die Motorhaube von Tinas Auto.
    »Diese Frau kontrolliert nie den Ölstand«, sagte er verärgert. Er trug eine weite Malerhose, die mit Lehm des letzten Jahrzehnts vollgespritzt war, und ein Dead-Head-T-Shirt.
    »Donut?« Summer klappte den Karton auf.
    »Widersprechen die nicht Tinas und Camilles Ernährungsgrundsätzen?«
    »Ich sage nichts, wenn du nichts sagst.«
    »Aber du weißt – die Frauen können solche Dinger eine Meile gegen den Wind riechen. Ich bin mal bei McDonald’s erwischt worden, danach war Tina eine Woche lang wütend auf mich.«
    »Gut, wenn du nicht möchtest …«
    »Hey, das habe ich nicht gesagt.« Er grinste und nahm sich einen mit Marmelade gefüllten.
    »Töpferst du heute?«, fragte sie.
    »Ein bisschen. Danach hab ich zu tun.«
    Bill hatte oft »zu tun« – das war ein Code für einen Besuch auf der Pferderennbahn in Del Mar oder in einem der beiden örtlichen Spielcasinos zum Kartenspielen. Er und Tina hatten sich sogar bei dieser Gelegenheit kennen gelernt, allerdings spielten sie nicht mehr gemeinsam. Und zwar weil Tina meistens verlor und Bill nicht. Dass Tina an seinen Tisch kam und sich an seinen Gewinnen bediente, war das Einzige, was ihn je in Rage bringen konnte. Tina fand das komisch; da hatte der Mann ihr geholfen, drei Mädchen großzuziehen, ohne dass sein Blutdruck angestiegen war, aber an seine Gewinne durfte sie erst ran, wenn er vom Spieltisch aufgestanden war.
    »Beeil dich lieber«, sagte er und deutete nickend nach drinnen. »Bei der Besprechung werden die Mitarbeiter auf die beiden Läden verteilt.«
    Summer warf einen Blick auf das neue Ladengeschäft. Die Räumlichkeiten kamen ihr jetzt am Tag ziemlich groß vor, und deshalb war ihr schleierhaft, wieso sie gestern Abend darin derart panisch reagiert hatte. »Wie ist die Stimmung?«
    »Aufgeregt. Auch ein bisschen nervös.«
    »Wünsch mir Glück.« Sie ging in den Laden und stellte den Karton mit Donuts auf einen Tisch. Alle ließen Camilles geeisten Kräutertee stehen, griffen in den Karton und suchten sich ihre liebste Kalorienbombe aus.
    Camille verzichtete mit kaum sichtbarem Stirnrunzeln, während Socks ihr laut schnurrend um die Beine strich. »Zu viel Zucker am Morgen ist nicht gut für die …« Sie seufzte, als alle kräftig zulangten. »Na okay, gut. Ruiniert ruhig eure Gefäße.«
    Summer wischte sich verstohlen den Zucker von den Fingern.
    Camille sah es und verdrehte nur die Augen. »Und wie gesagt: Macht euch mit den neuen Artikeln vertraut, die aus dem Lagerhaus kommen. Wir haben gerade eben eine beeindruckende Lieferung bekommen, nach Tinas und Bills Einkaufstouren im Frühjahr, das wird uns helfen, den Verlust aus dem

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