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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Körperorganen abgeschnitten hätte; doch Summer hatte ja recht. Er hatte hinsichtlich Selbstbeherrschung im Laufe der Jahre so manches dazugelernt. »Ich habe nicht vor, dir dein Jucken zu kratzen, Red.«
    »Nein?«
    »Und ganz bestimmt will ich nicht, dass du aus Mitleid mit mir vögelst.«
    »Aus Mitleid …« Ihre Augen blitzten auf. »Vielleicht wollte ich heute Abend ja nur mit jemandem zusammen sein.«
    »Dieser Jemand will ich nicht sein. Ich kann es nicht.«
    »Weil ich dir früher einmal wehgetan habe?«
    »Weil ich nicht die nötige Distanz zu dir wahren kann.«
    Sie schaute ihn lange an. »Nur damit ich weiß, dass ich dich richtig verstanden habe: Du begehrst mich wirklich. «
    Wie die Luft zum Atmen. »Ja.«
    »Aber du fürchtest, es geht nicht nur um Sex? Ehrlich, Joe, das ist …« Sie hob hilflos die Hände.
    »Ja«, sagte er grimmig. »Da fehlen dir die Worte, was?« Mit mehr Kraft, als er noch zu haben glaubte, stieg er aus, ging zur Beifahrertür und zog sie auf. Red drängte sich zunächst an ihm vorbei, dann aber wandte sie sich zu ihm um. »Es muss heute Nacht nicht so enden.«
    »Aber was ist mit morgen? Oder übermorgen?«
    »Zufällig habe ich an den Tagen auch frei.«
    Sie machte ihn noch fix und fertig. »Red.«
    »Ach, stimmt ja.« Sie trat einen Schritt zurück. »Du bist ja nicht frei.«
    »Nicht hierfür, tut mir leid.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen. Nein, es ist schon in Ordnung.«
    Was war er doch für ein Idiot! Er lehnte sich an den Camaro, verschränkte die Arme und wartete, dass sie ins Haus ging.
    Als sie auf halbem Weg zur Tür war, drehte sie sich um. »Wenn du heute Abend in deinem Bett liegst, wirst du dich verfluchen, weil du allein bist; du hättest nämlich bei mir liegen können.«
    »Damit hast du absolut recht.«
    Sie schaute ihn noch lange an, dann schloss sie die Haustür auf und öffnete sie. Als sie im Haus das Licht anschaltete, wirkte sie wie ein Fisch in einem Aquarium.
    Er betrachtete sie voll Begehren: ihre langen Beine, ihre schimmernden Haare. Sie lehnte mit dem Rücken am Türpfosten, fast auf dieselbe nonchalante Art wie er am Auto. Er wollte erst dann losfahren, wenn sie im Haus wäre, doch sie schien keine Eile zu haben. »Schließ die Tür ab«, sagte er, in der Hoffnung, dass sie gehen würde, ehe er sich vergaß und ihr ins Haus folgte.
    Sie verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln. »Träum was Schönes.«
    »Dass es etwas Schönes sein wird, bezweifle ich.«
    »Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Ich hoffe, du sehnst und verzehrst dich nach mir und brauchst eine kalte Dusche.«
    »Soll ich dir auch wünschen, dass du etwas Schönes träumst, Summer?«
    Daraufhin schloss sie die Tür.
    Das Licht ging aus.
    Er seufzte – und wusste nicht mehr, ob er sie nun hasste oder immer noch liebte.

8
     
    Summer schlief unruhig. Schließlich stand sie in aller Herrgottsfrühe auf und schnappte sich ihre Wanderausrüstung. Am Morgen war im »Creative Interiors II« eine Personalbesprechung angesetzt, unmittelbar vor der Neueröffnung, aber weil ihr bis dahin noch ein paar Stunden Zeit blieben, fuhr sie in nordöstlicher Richtung nach Palomar, um zwischen den hochaufragenden Kiefern und Eichen zu wandern.
    Danach fühlte sie sich besser für den Tag gerüstet. Sie duschte gutgelaunt, zog sich um und fuhr dann zu dem neuen Laden. Um den herrlichen Morgen mit dem hellen Sonnenschein und der bereits warmen Brise genie ßen zu können, hatte sie die Fenster des Käfers heruntergekurbelt. Sie atmete das alles ein und versprach sich selbst, morgen nochmals eine lange Wanderung zu unternehmen.
    Gleichzeitig mit Chloe bog sie in ihrem Käfer auf den Parkplatz ein. Ihre Cousine stieg aus ihrem Auto und musterte Summer von oben bis unten. »Wohin bist du denn gestern Abend gelaufen?«
    Summer erwiderte den Blick. Chloes Haare mit den grüngefärbten Spitzen schimmerten im Morgenlicht; sie passten prima zum irrsinnig kurzen Minirock und zum Tank Top. »Du siehst gut aus.«
    »Hübscher Themenwechsel. Was ist denn passiert? Hattest du affengeilen Sex?«
    »Affengeilen Sex?« Summer lachte. »Wer hatte affengeilen Sex?«
    Chloe stemmte die Hände in die Hüften. »Hast du’s nun mit deinem Fire Marshal getrieben oder nicht?«
    »Seit wann ist er denn mein Fire Marshal?«
    »Beantwortest du eigentlich nie eine Frage?«
    »Doch. Aber ich hatte keinen affengeilen Sex.« Gewollt hatte sie ihn durchaus. Gott, wie sehr hatte sie es sich gewünscht. Eine Berührung

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