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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Chloes Freundin hat dort gewohnt, und weil sie den Sommer in Maine verbringt, dachte ich mir, ich könnte das Häuschen hier genießen und …«
    »Und …«
    »Und was?«
    »Und was ist der wahre Grund, warum du nicht bei deiner Mutter wohnst?«
    »Keine Ahnung.« Sie wandte den Blick ab. »Ich glaube, meine Familie wartet nur darauf, dass ich wieder fortgehe.«
    »Vielleicht deshalb, weil du früher immer genau das getan hast.«
    »Diesmal aber nicht.«
    »Sie werden ihre Meinung ändern.« Er schaltete den Motor aus, die Nacht war still und dunkel; man hätte meinen können, sie wären allein auf der Welt. Er packte das Lenkrad wie einen Rettungsring, der ihn mit einer ihm langsam entgleitenden Wirklichkeit verband.
    »Danke«, sagte sie.
    »Ich habe nichts getan.«
    Hatte nicht die Absicht, etwas zu tun.
    »Komm doch mit rein.«
    Ja. Ja . »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Ihre Haare schimmerten im Dunkeln. Ihre Augen waren hell und klar und voll von den Dingen, die sie miteinander tun konnten. Sie hatte die Beine angezogen; ihm fiel ein, wie herrlich lang und weich und gebräunt sie waren; bei dem Gedanken, wie sie sich anfühlen würden, wenn sie die Beine um ihn schlang, kam er sich allerdings vor wie ein Neandertaler. »Darum nicht.«
    »Guter Grund.«
    »Gut, wie wär’s damit: Weil du dich verletzlich fühlst – und ich auch.«
    »Wegen Cindy?«
    »Nicht wegen Cindy.«
    »Wegen des Feuers?«
    Wegen dir . »Schau, es war ein langer, anstrengender Abend.« Er strich sich mit der Hand übers Gesicht, und als er sie fallenließ, bemerkte er das Mitgefühl in ihrem Blick und schloss die Augen. »Es wäre besser, wenn du mich nicht weiter so ansehen würdest.«
    »Besser für wen?«
    »Für mich.«
    Sie sah ihn weiter an.
    »Du gehst jetzt besser ins Haus«, sagte er ein wenig verzweifelt.
    »Es ist ein so schöner Abend.« Sie lehnte sich nach hinten und blickte in den Abendhimmel; sie hatte es offenbar nicht eilig, irgendwohin zu gehen. Ihr weißes Sommerkleid schimmerte in der Abendluft; ihr Gesichtsausdruck war offen und fürsorglich. »Wir könnten einfach nur reden.«
    Er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Sie hätte sich schon einen Sack über den Kopf ziehen müssen.
    »Früher haben wir stundenlang geredet. Weißt du noch?«
    Ja. Er erinnerte sich, wie er mit ihr zusammen im Lagerhaus gelegen hatte, essend, trinkend. Einfach nur da seiend. Aber er war kein Junge mehr.
    »Hast du wie geplant die San Diego State University besucht?«
    »Red …«
    »Mach doch mit, Joe. Red mit mir. Sprich dich aus.«
    »Warum?«
    Sie lachte. »Sei kein Frosch. Komm schon, es tut nicht weh.«
    Er seufzte. »Ja, ich bin zur Uni gegangen.«
    »Hast du gern studiert?«
    Er hob die Schultern. »Ich habe viel gearbeitet. Intensiv gelernt. Ich erinnere mich kaum noch daran.« Er seufzte, blickte in ihr erwartungsvolles Gesicht. »Ja, ich fand es toll.«
    »Und jetzt …?«
    »Und jetzt was …?«
    »Und jetzt stellst du mir eine Frage.«
    Benutzt du Orgasmen wirklich zum Stressabbau ?
    »Warst du glücklich dort draußen, als du dein Ding durchgezogen hast?«
    Sie lächelte. »Ja.« Das Lächeln verschwand langsam. »Und ich dachte, ich könnte auch hier glücklich sein, aber irgendwie gelingt es mir nicht. Wahrscheinlich weil ich damals, vor vielen Jahren, zu früh fortgegangen bin. Es kommt mir vor, als müsste ich das erst wieder in Ordnung bringen, bevor ich mit meinem Leben weitermachen kann.« Sie erwiderte seinen Blick. »Ich war so jung und dumm, als ich auf diese Weise von hier wegging. Mir war wirklich nicht klar, was ich hatte, dich, meine Mutter. Unsere Freundschaft … In Wahrheit ist es so, dass ich etwas Ähnliches seitdem nie mehr gefunden habe.«
    Keine gute Idee, darüber zu sprechen. »Red …«
    »Ich hasse mich dafür, dass ich dir damals wehgetan habe, Joe.« Sie legte ihre Hand auf seine. »Komm doch mit rein. Bitte. Ich möchte es wiedergutmachen.«
    Ihr sanfter, sinnlicher Tonfall durchbrach seine Abwehr ebenso mühelos wie ihr trauriges Lächeln. »Warum?«, fragte er. »Weil wir beide einsam sind?«
    »Ja, weil wir beide einsam sind. Ein guter Orgasmus verscheucht die Einsamkeit, ich verspreche es dir.«
    »Auch den seelischen Schmerz? Verscheucht ein guter Orgasmus den auch?«
    Ihre Augen leuchteten auf; ihr sanftes Lachen hallte um ihn herum. »Absolut.«
    Lieber Gott, Red sah aus wie die personifizierte Sünde. Er begehrte sie so sehr, dass die Jeans fast den Blutstrom zu einigen zentralen

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