Zu viele Flueche
und Gezeter.
»Ich habe gehört, die Zauberin plane, uns alle an ihre Zombiearmee zu verfüttern«, »rief die Wolke.
»Ich wusste gar nicht, dass sie eine Zombiearmee hat«, sagte ein Schatten, der an der Wand flimmerte.
»Sie haben immer Zombiearmeen.«
»Was für ein Haufen Blödsinn«, sagte die Ratte. »Sie wird uns nicht an Zombies verfüttern. Sie wird uns in Nacktschnecken verwandeln. Denkt an meine Worte!«
»Ich habe gehört, sie würde uns an einen Drachen verfüttern«, sagte der Schatten.
»Mir hat jemand erzählt, es sei ein Seeungeheuer«, sagte die Maus.
»Das letzte Gerücht, das ich aufgeschnappt habe, sprach von einem Titanen, den sie in ihrem Keller hält, und dass sie uns alle in einen riesigen Topf werfen und Suppe aus uns kochen will - für ihn.«
»Ich habe von einer Riesen-Nacktschnecke gehört«, sagte die Ratte.
»Du bist ja ziemlich besessen von dieser Nacktschneckensache, alter Junge«, sagte die Spinne.
Die Ratte starrte sie finster an.
Während alle anderen spekulierten, was ihr schreckliches Schicksal wohl sein würde (wobei es vor allem darum ging, von welcher Art von Monster sie gefressen werden würden und wie die Mahlzeit zubereitet werden sollte), saß Sir Thedeus auf dem Bett und hatte sein Streben nach Ordnung aufgegeben.
»Es nützt nichts, Echo. Kein einziger von diesen Schwachköpfen wird uns irgendeine Hilfe sein.«
Echo antwortete nicht sofort, und einen Augenblick lang dachte er schon, sie wäre gegangen.
»Wir müssen doch etwas tun können«, sagte sie schließlich. »Was ist mit diesem magischen Schwert? Es hat doch einen Höllenhund getötet, oder nicht?«
»Aye, aber der Hund war nur ‘n Tier. Ich seh mich nicht in den paar Minuten, die mir das Schwert lässt, Tiama umbringen. Und wir müssten einen ganzen Tag warten, bis es sich wieder aufgeladen hat, bevor wir es überhaupt versuchen können.«
»Wenn man ohne magische Schwerter zu benutzen einen Zauberer umbringen will, ist das Überraschungsmoment ganz entscheidend«, sagte das Monster unter dem Bett. »Die meisten Zauberer sind schließlich trotzdem sterblich. Wenn man ihnen ein Messer in den Rücken sticht, sterben sie wie alle anderen auch.«
»Ich glaub aber nicht, dass man diese Hexe überraschen kann«, sagte Sir Thedeus. »Und ich bin mir auch überhaupt nicht sicher, dass sie sterblich ist. Selbst wenn sie’s wäre: Wie sollen wir was umbringen, das wir nicht mal berühren können?«
»Ihr könntet etwas nach ihr werfen. Einen großen, spitzen Stein zum Beispiel.«
»Kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert.«
Das Monster zuckte die Achseln und rempelte die Pritsche dabei an. »Es ist aber einen Versuch wert, oder nicht? Falls es sie wirklich umbringt, wird sie natürlich aus dem Grab auferstehen. Zauberer haben diese lästige Angewohnheit. Aber wir könnten damit ein bisschen Zeit gewinnen, bis uns etwas Besseres einfällt.«
»Keiner von uns wäre in der Lage, einen schweren Stein so weit zu werfen«, wandte Echo ein.
Sir Thedeus maß seine dünnen Arme und blickte finster drein. Aber zumindest besaß er überhaupt Arme, was die arme Echo nicht von sich sagen konnte.
»Ihr könntet ihn auf eine Tür legen«, schlug das Monster vor. »Dann öffnet sie sie, und mit etwas Glück schlägt er ihr den Schädel ein. Das müsste sie mindestens für einen oder zwei Tage außer Gefecht setzen.«
»Auf eine Tür legen?« Sir Thedeus rümpfte die Nase. »Man kann eine mächtige Hexe nicht mit einem Dummejungenstreich umbringen. Dann können wir ja auch gleich warten, bis sie schläft, und ihre Hand in eine Schüssel warmes Wasser hängen. Oder ihr Bett kürzer machen.«
Das Monster unter dem Bett kroch tiefer in die Dunkelheit. »Ich sammle ja nur Ideen. Von dir höre ich schließlich auch nichts Besseres.«
Sir Thedeus seufzte. So ungern er es auch zugab: Der Plan war der beste, den er bisher gehört hatte.
»Ich glaube nicht, dass mir Nessy jemals wieder vorlesen wird«, jammerte das Monster.
»Wenn wir sie nur von Tiama weglocken könnten«, sagte Echo. »Nessy denkt sich immer all die Pläne aus. Sie wüsste jetzt, was zu tun ist.«
»Aye, sie ist ein schlaues Mädchen, aber wir können uns auch nicht ewig auf sie verlassen.« Sir Thedeus warf der keifenden Versammlung einen finsteren Blick zu. »Wir wollen Helden sein, und nicht ein Einziger von uns hat eine vernünftige Strategie parat. Verdammt nutzlos, wir alle miteinander.«
»Du hast der Felsbrockenidee keine echte,
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