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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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ein Weg waren, Skeps’ Tod etwas weniger wie das Ziel des ganzen Manövers aussehen zu lassen«, sagte Carmine mitfinsterem Gesicht. »Wenn es weniger gewesen wären, hätte ich auch dazu tendiert, aber nicht bei so vielen. Von welcher Seite auch immer man es betrachtet, zwölf Morde an einem Tag sind viel zu viele für eine kleine Stadt wie Holloman.«
    »Lassen Sie mal sehen«, meinte Silvestri und benutzte seine Finger. »Das Baby. Die Mutter des Babys. Der Typ mit dem Strychnin im O-Saft. Der Vergewaltigungsmord. Die Prostituierte – arme, alte Dee-Dee. Mir ist, als ginge sie auf dem Strich, seit ich ein kleiner Junge war … Drei Schwarze, erschossen. Der Dekan des Dante Colleges mit Zyankali. Der Oberboss der Cornucopia. … Das sind zusammen zehn. Wer noch, um alles in der Welt?«
    »Eine einundsiebzig Jahre alte Witwe, die auf zwei Hektar Land etwas außerhalb der Stadt lebt. Sie wurde von ihrer Putzfrau entdeckt, in einem zerwühlten Bett, immer noch mit einem Kissen über dem Kopf. Und als Letztes ein Medizinstudent des Chubb im zweiten Semester, der jemanden namens Quasselstrippe erpresst hat.« Carmine seufzte. »Vier Vergiftungen, ein Sexualverbrechen, drei Erschießungen, das gewalttätige Ende einer Nutte, zwei Erstickungen mit einem Kissen und eine Bärenfalle.«
    »Eine Bärenfalle?«
    Carmine beendete seine Beschreibung des Mordes an Evan Pugh, als der Kaffeewagen anrollte, ein besonderer für den Commissioner, der mit frischem Plundergebäck und Rosinenbagels von Silberstein’s bestückt war sowie mit deutlich besserem Kaffee. Alle erhoben sich dankbar und streckten sich, bevor sie über den Kaffeewagen herfielen.
    Sobald er konnte, nahm Carmine Silvestri zur Seite.
    »John«, begann er mit gedämpfter Stimme, »die Presse wird sich hier drin suhlen. Wie können wir sie mir vom Leibe halten?«
    »Ich bin noch nicht sicher«, sagte Silvestri ähnlich leise. »Ich vermute, wir haben noch ein paar Stunden, bevor wir sie mit etwas füttern müssen. Ich habe schon ein paar Ideen, aber ich brauche noch etwas Zeit, um mich für die beste Art des Angriffs zu entscheiden.«
    Carmine schmunzelte. »Angriff?«
    »Volle Attacke! An dem Tag, an dem
ich
mich von ihnen bloßstellen lasse, gehe ich in Rente.«
    Nach einer dringend benötigten Viertelstunde, in der über alles geredet wurde, außer den Morden, war es leichter, zu der drohenden Krise zurückzukehren.
    »Wie wollen Sie die Sache anpacken, Carmine?«, fragte Silvestri.
    »Abgesehen von meiner Rolle als Koordinator«, sagte Carmine, »gibt es ein paar Fälle, die ich selbst bearbeiten möchte, und zwar die Vergiftungsfälle und die Bärenfalle. Larry, du und deine Jungs, konzentriert euch auf die Erschießungen und Dee-Dee Hall. Die alte Dame, Beatrice Egmont, geht an Abe, weil Corey bereits an dem Vergewaltigungsopfer arbeitet.«
    Niemand hatte etwas einzuwenden, obwohl die Aufteilung der Arbeit ihrem Captain fast die Hälfte der Fälle bescherte. Außerdem fragte niemand, was Carmine wegen Jimmy Cartwright, dem Kleinkind, unternehmen wollte.
    »Wie kann ich helfen?«, fragte Silvestri.
    »Geben Sie uns ausreichend Zivilfahrzeuge und halten Sie genügend Fahrer bereit«, sagte Carmine spontan. »Wir werden bergeweise Unterlagen produzieren, und Zeit im Auto ist Arbeitszeit. Also will ich, dass ihr alle im Fond sitzt und eure Berichte schreibt.«
    »Sie bekommen Ihre Wagen und Fahrer«, versprach Silvestri. »Danny, du bist die Verbindungsstelle.«
     
    Von der Adams Street aus sah das Cartwright Haus nicht wirklich nach Wohlstand aus; beim Blick hinten hinaus aber wurde klar, dass es sich hierbei um ein Objekt der Spitzenklasse handelte. Das Haus war ein weißer Schindelbau mit dunkelgrünen Fensterläden, es befand sich auf einem extrem langen, drei Hektar großen Grundstück am Flussufer, das von einer sehr hohen Hecke umgeben war. Die Eingangstür lag um die Ecke Richtung Westen, vom Garten durch die hohe Hecke getrennt, in der ein wundervolles, verschlossenes Tor eingelassen worden war.
    Carmine klopfte und fühlte sich seltsam verlassen. Normalerweise würden Abe und Corey bei ihm sein, die den Schauplatz des Ereignisses genauso intensiv unter die Lupe nehmen würden wie er selbst. Nun, das ist heute nicht möglich, dachte er, und wartete darauf, dass jemand auf sein Getrommel an der Tür reagierte. Eine Minute verging, dann eine weitere. Er war kurz davor, sein Klopfen zu wiederholen, als die Tür sich einen Spalt öffnete, und Gerald

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