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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Cartwright herausspähte.
    »Mr. Cartwright?«
    »Ja.«
    »Captain Carmine Delmonico, Polizei Holloman. Darf ich hereinkommen, Sir?«
    Die Tür öffnete sich weiter, und Gerald Cartwright trat zurück.
    Er sah genauso aus wie ein Mann, der gerade seine Frau und sein jüngstes Kind durch einen Mord verloren hatte: zusammengesunken, verzweifelt, verwirrt und in großer Trauer. Ein Mann von Anfang vierzig, durchschnittliche Statur und Hautfarbe. Unter normalen Umständen hätte er wahrscheinlich einen gastfreundlichen und durchaus charmanten Eindruck vermittelt, wie es dem Inhaber nicht nur eines, sondern gleich zweier sehr erfolgreicher Restaurants ja auch gut zu Gesichtstand. Bevor er zu diesem Gespräch aufbrach, hatte sich Carmine mit dem Hintergrund von Gerald Cartwright vertraut gemacht.
    Interessanterweise waren Gerald Cartwrights zwei Unternehmen sehr unterschiedlich, und er war auch kein Koch. Er besaß ein erstklassiges französisches Restaurant, das l’Escargot in Beechmont, New York, sowie ein Schnellrestaurant, das Joey’s in der Cedar Street in Holloman, direkt neben den Türmen des Science Hill der Chubb’s. Beide Lokale liefen hervorragend. Cartwright hatte ein Konto bei der Second National, wo seine Einlagen mehr als ausreichten, um die anfallenden Kosten zu decken; sein richtiges Geld hatte er jedoch bei Merill Lynch, Pierce, Fenner & Smith in einem Portfolio aus Aktien und Wertpapieren angelegt. Angesichts des Auftauchens der Quasselstrippe hatte Carmine nach ungewöhnlich hohen Abhebungen Ausschau gehalten, aber nichts dergleichen war passiert.
    Er folgte Cartwright ins Wohnzimmer, in dem gute, aber keine kostbaren Möbeln standen, Dinge, die vernünftige Eltern mit vier Kindern aussuchten. Durch die Doppelglastür blickte man in einen riesiges Empfangszimmer, das deutlich besser eingerichtet war. Für Kinder tabu, vermutete Carmine.
    Gerald Cartwright setzte sich, nahm sich ein Kissen und drückte es an sich.
    »Sie waren vorletzte Nacht nicht zu Hause, Mr. Cartwright?«
    »Nein«, sagte Cartwright und atmete schwer. »Ich war in Beechmont.«
    »Wo Sie ein Restaurant besitzen.«
    »Ja.«
    »Bleiben Sie oft über Nacht in Beechmont?«
    »Ja. Ich habe Familie dort, genauso wie meine Frau, und wir haben eine kleine Wohnung über dem Restaurant. Ich esse normalerweise mit meiner Mutter, sie lebt zwei Türen weiter.«
    »Abgesehen davon, dass Ihre Familie dort lebt, was macht das l’Escargot so besonders, dass Sie häufiger nachts nicht zu Hause sind?«
    Cartwright blinzelte bei der Erwähnung seines Restaurants. »Es ist ein französisches Feinschmeckerlokal, Captain, und mein Koch, Michel Moreau, ist ziemlich berühmt. Aber er ist eine Primadonna und bekommt immer mal wieder Wutausbrüche. Aus irgendeinem Grund bin ich der Einzige, der mit ihm umgehen kann, und wenn ich ihn verliere, geht mein Laden den Bach runter. Die Leute fahren achtzig Meilen, um im l’Escargot zu essen, es gibt eine dreimonatige Warteliste. Also bleibe ich zwei- oder dreimal pro Woche dort, nur damit Michel glücklich ist. Cathy hatte dafür immer Verständnis, selbst wenn es alles für sie schwerer machte. Wir haben drei Kinder an der Dormer School, und das kostet eine ganze Menge.«
    »Genauso wie die Hypothek dieses Anwesens, Mr. Cartwright.«
    »Ja – und nein.« Er schluckte und presste das Kissen fester an sich. »Wir haben es zu einem guten Zeitpunkt gekauft und unser Darlehen zu vier Prozent bekommen. Angesichts der Grundstücksgröße in dieser Nachbarschaft sowie der Lage am Fluss ist es fünf- oder sechsmal so viel Wert, wie wir dafür bezahlt haben. Das Haus war in gutem Zustand, und es fielen bisher keine großen Reparaturen an.« Er kämpfte gegen die Tränen, die ihm über die Wangen rollten. »Oh, es ist so furchtbar! Die Kinder wussten, dass irgendetwas los war, aber ich bin hereingekommen, noch bevor eines von ihnen nach oben gegangenist, um zu sehen, wo ihre Mum bleibt. Oder Jimmy. Vor Jimmy hätten sie das getan, aber er – er hat alles verändert.«
    »Das Down-Syndrom, meinen Sie?«
    »Ja. Nach seiner Geburt haben sie uns gesagt, sie hätte eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen sollen, doch als meine Frau schwanger war, hatte uns das niemand vorgeschlagen. Niemand hatte uns vor der Gefahr von Schwangerschaften jenseits der vierzig gewarnt. Ich meine, wir hatten bereits drei normale Kinder.«
    Sein Unmut half ihm, den Schock und den Schmerz zu überwinden. Carmine saß und hörte zu.
    »Jimmy hat

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