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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Zeitfenster, in dem jemand etwas in den Saft hineingetan haben könnte.«
    »Ich habe die Reste des Glases Orangensaft und das Glas«, sagte Patsy, der sein Kinn in die Hand stützte und müde aussah. »Obwohl ich noch keine analytischen Ergebnisse bekommen habe, vermute ich, dass Mr. Norton mit einer großen Dosis Strychnin vergiftet wurde.« Er verzog das Gesicht. »Kein angenehmer Weg, zu sterben.«
    »Während ich bei den Nortons war«, fuhr Carmine fort, »wurde ich zu einem Fall von Vergewaltigung mit Mord nach Sycamore gerufen. Ich habe Corey geschickt. Bericht, Corey?«
    »Die Leiche wurde bei dem Vermieter des Mädchens entdeckt«, sagte Corey. »Ihr Name ist Bianca Tolano. Sie lag auf dem Boden, nackt, die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Sie war gefoltert worden, und um ihrem Hals lag ein Paar Strumpfhosen. Aber ich glaube nicht, dass sie an Strangulation gestorben ist, Carmine. Ich glaube, sie starb an der zerbrochenen Flasche in ihrer Vagina.«
    »Stimmt, Corey«, sagte Patsy. »Die Obduktion steht noch aus, aber ich habe eine erste Untersuchung durchgeführt. DieStrumpfhose war umgebunden und wurde dann zwischendurch wieder abgenommen, als Form der Folter.«
    »Himmel!«, rief Silvestri. »Werden wir belagert?«
    »So hat es sich gestern definitiv angefühlt«, meinte Carmine. »Ich war immer noch dabei, Mrs. Norton brauchbare Informationen abzuringen, als der Anruf wegen der Erschießung der schwarzen Putzfrau und zwei schwarzen Highschool-Studenten kam – laut dem Polizisten, der die Meldung gemacht hatte, allerdings keine Bandenangelegenheit. Es passierte, als er seine Runde machte. Ich habe die Sache an Larry abgegeben. Larry?«
    Larry Pisano, ein Mann mit hellbrauner Haut, der eine mittelmäßige Karriere hinter sich hatte, wackelte kläglich mit seinen Augenbrauen. »Nun, Carmine, es mag relativ normal geklungen haben, aber glaube mir, das ist es nicht. Ludovica Bereson ist eine Putzfrau – sie hat zwischen Montag und Freitag in fünf Haushalten gearbeitet. Sie wurde von ihren Arbeitgebern sehr geschätzt, hat sich nie gedrückt und nie Anlass zur Beschwerde gegeben. Sie hatte viel Humor und legte Wert auf ein warmes Mittagessen. Ihren Arbeitgebern war das mit dem warmen Mittagessen recht, denn sie war eine gute Köchin und hat immer mehr gekocht und ihnen zum Abendessen etwas dagelassen. Sie wurde mit einer kleinkalibrigen Waffe in den Kopf geschossen und war sofort tot. Niemand hat es gesehen, aber – und das ist interessant – es hat auch niemand gehört.
    Cedric Ballantine war sechzehn Jahre alt, ein guter Student und ein Anwärter für ein Football-Stipendium an einem Top-College. Er hat hart gearbeitet und war nie in Schwierigkeiten. Er wurde mit einer Pistole etwas größeren Kalibers in den Hinterkopf geschossen.
    Morris Brown war achtzehn Jahre alt, ein Top-Student, keineSchwierigkeiten. Es war eine ziemlich große Waffe – eine 45er vielleicht, mit der man ihm in die Brust geschossen hat. Es hat weder jemand gesehen noch gehört, wie die beiden Jungen erschossen wurden. Alle drei Opfer hatten Rückstände von Schießpulver um ihre Wunden, also wurden sie aus nächster Nähe erschossen. Derselbe Streifenpolizist, ja, aber Cedric und Morris wurden an gegenüberliegenden Ecken seines Gebietes erschossen und Ludovica in der Mitte. Ich habe Morty und Liam Jagd auf Patronenhülsen machen lassen, aber
nada
– und nicht, weil sie etwas übersehen hätten! Ich kann dir sagen, Carmine, es war eine verdammt glatte Operation! Und die Opfer? Drei total harmlose schwarze Leute!«
    »Ich bezweifle, dass ich sie mir heute noch vornehmen kann«, sagte Patsy mit einem Seufzer. »Die Vergiftungsfälle haben Vorrang.«
    »
Vergiftungsfälle
?«, fragte Silvestri.
    »O ja«, erwiderte Carmine. »Mrs. Cathy Cartwright, die Mutter des Kindes mit dem Down-Syndrom, hat keinen Selbstmord begangen. Sie wurde mit irgendeiner Injektion umgebracht. Patsy sagt, sie hätte sich die Nadel nicht selbst an diese Stelle der Vene setzen können. Dann haben wir noch Peter Norton mit dem Strychnin und den Dekan John Kirkbride Denbigh des Dante Colleges im Chubb, der eine tödliche Dosis Zyankali in seinem Jasmintee zu sich genommen hat. Ganz abgesehen von dem Oberboss der Cornucopia, Desmond Skeps.«
    Dem Commissioner fiel die Kinnlade herunter. »Heiliger Himmel! Desmond Skeps ist tot?«
    »Leider ja. Und glauben Sie nicht, dass mir nicht auch schon die Idee gekommen wäre, dass all die anderen Morde einfach nur

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