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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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heute, am dritten Tage des April und an keinem anderen Tage …, aber warum Zyanid? Um absolut sicherzugehen, dass der Dekan des Dante Colleges nicht überleben würde.
    Peter Charles Norton war anders. Obwohl Carmine es nur ein Mal geschafft hatte, das Haus der Nortons zu besuchen, hatte er die Idee, seine Frau zu verdächtigen, verworfen. Er hatte sie in Ruhe gelassen, weil sie als einzige erwachsene Zeugin unglaublich hysterisch gewesen war. Morgen würde er Abe oder Corey wieder hinschicken und erwarten, dass einige Fragen dann beantwortet werden würden. Trotzdem hatte er schon seine Schlussfolgerungen gezogen: Erstens, dass Peter Norton der Einzige war, der Orangensaft trank, denn im Kühlschrank stand eine Flasche Cranberry-Saft, der darauf hindeutete, dass die Frau und die Kinder ihn tranken. Zweitens: Sie presste nur ein Glas aus, für einen Mann, der ihn hinunterstürzte und seinen Toast im Gehen verschlang. Carmine wettete insgeheim, dass er bei Johns Pancake Diner ein zweitesFrühstück eingenommen hatte. Der Toast und der Saft waren Beruhigungspillen für Mrs. Norton.
    Am dritten April war er gestorben, aber erst nach einer langen, entsetzlichen Qual. Das bedeutete, der Killer beabsichtigte, Norton mit maximalem visuellen Effekt sterben zu lassen. Wen hatte er bestraft, den Mann oder die Frau? Das hing davon ab, wie schnell Norton in seinem Todeskampf das Bewusstsein verloren hatte. Es gab keine Spuren irgendwelcher Substanzen in seinem Blut, obwohl sein Blutzucker signifikant erhöht war und seine Arterien bereits erste Anzeichen einer Hamburger-und-Fritten-Ernährung trugen, wie ein Polizist bei seiner Befragung der Nachbarschaft herausfand. Patsy war zurückgerast und hatte den Zucker in einer Schale und einer großen Dose getestet, da das Blut Hinweise darauf enthielt, dass Mrs. Norton den Saft süßte, und was, wenn die Kinder ihn auf ihre Cornflakes streuten? Aber es fand sich keinerlei Gift.
    Delia hatte Nortons Unterlagen Kontoauszüge beigefügt – sie war ein Juwel. Als Manager der Fourth National Bank hatte Norton eindeutig keine Geldprobleme. Er lebte innerhalb seiner finanziellen Möglichkeiten und hatte während des letzten Jahres keine größeren Summen abgehoben. Seine Familie in Ohio war wohlhabend, während Mrs. Norton Kind einer Arbeiterfamilie aus Waterbury war.
    Carmine warf die Akte beiseite und starrte mit einem Stirnrunzeln auf die von Evan Pugh. Wer war Quasselstrippe? Und was hatte solche bizarre Mordmethode provoziert? Eine Bärenfalle! Keine dieser Dinger, die dafür gemacht waren, den Bären an einem Ort zu halten, bis man sich das Vergnügen leistete, ihn zu schießen. Dies war eine Art Menschenfalle, groß genug, um Bären mit Sicherheit verbluten zu lassen.
    Evan Pughs Eltern waren auf ihrem Weg aus Florida, wo siein einer dieser großen Villen an einem der künstlichen Kanäle lebten. Nachdem er im Elektronik-Einzelhandel genug verdient hatte, war sein Vater in Rente gegangen, um das Leben an einem Ort zu genießen, an dem es nie wirklich kalt wurde. Evan war ihr einziges Kind, wodurch die polizeilichen Untersuchungen deutlich unbequemer wurden; die Pughs brachten ihren Anwalt mit.
    Blieb nur noch ein Verbrechen, dessen Tatort Carmine aus Zeitgründen noch nicht aufgesucht hatte. Doch er wusste, es bestand keine Eile. Desmond Skeps’ Penthouse war versiegelt, sein Privatfahrstuhl verschlossen, die beiden Feuerleitern verbarrikadiert und mit einem Schloss versehen. Abe hatte keine Zeit damit verschwendet, dorthin zu gehen, sondern hatte sich in Skeps’ Büro die Informationen über die Untergebenen und Bekannten des Großindustriellen zusammengesammelt. Die grausigen Details seines Mordes hatte Carmine von Patsy. Wie Bianca Tolano war Skeps gefoltert worden, obwohl es kein Sexualverbrechen war, und wie Cathy Cartwright, Peter Norton und Dekan Denbigh war er vergiftet worden. Aber wo lag die wirkliche Bedeutung, in den Gemeinsamkeiten oder den Unterschieden?
    Und schon bist du wieder dabei, Carmine, und nimmst an, es sei nur ein Mörder. Du hast nicht den Funken eines Hinweises, um das zu belegen – aber andererseits hast du auch keine Beweise für mehrere Mörder. Genau genommen fühlten sich die angeheuerten Killer von außerhalb für die Hälfte der Opfer richtig an, und
das
deutete auf ein Superhirn hin, zumindest für diese Morde. Warum dann keinen Todesschützen für alle? Gab es irgendetwas, was einen handgreiflichen Mord erforderte? Ja, aber nur in zwei Fällen

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